Journal Mittwoch, 9. Dezember 2020 – Umbequemes Heimbüro

Donnerstag, 10. Dezember 2020 um 6:55

Um acht wurde es immer noch nicht Tag; das Licht reichte gerademal dazu, die nassen Hausdächer zu erahnen: Ah, es regnete also. Eine halbe Stunde später begann es zur Unterstützung zu schneien, in kleinen nassen Flocken, übergehend in Schneeregen.

Kurzgymnastik, Duschen, Zeitungslektüre, bevor meine Bürozeit begann. Ungemütliches Home Office, weil zum einen technische Umstände (Work-around ist mein zweiter Vorname) und zum andere Anstrengung mit kleinem Bildschirm / kleiner Tastatur (Bearbeitung Excel-Tabellen und Datenbanken) auf Esstisch und unergonomischem Stuhl.

Ein fester Plan für die voraussichtliche neue Wohnung: ein Arbeitsplatz für mich. Allerdings lediglich mit einem extra Tisch und Stuhl, und ich würde nicht so weit gehen, einen echten Schreibtisch samt Schreibtischstuhl aufzustellen, ich will nicht in einem Büro wohnen müssen. Zudem ist meine berufliche Tätigkeit ja wirklich zu 80 Prozent nur vor Ort ausführbar.

Entsprechend froh machte es mich, als die vier Stunden rum waren (zu Essen hatte es dazwischen Porridge mit Dickmilch und Marmelade gegeben).

Ich ging gleich nach Rechnerrunterfahren aus dem Haus, um eine Buchbestellung abzuholen – so früh am Nachmittag konnte ich in der U-Bahn noch halbwegs Abstand halten. In der Maxvorstadt kaufte ich noch lokal geröstete Espressobohnen, dann wollte ich mich in einem kleinen Laden mit Obst eindecken. In den durfte immer nur ein Kunde; da gerade einer drin war, stellte ich mich davor in den leichten Schneeregen. Doch dieser Herr erledigte wohl gerade seinen Zwei-Wochen-Kauf: Nach zehn Minuten Warten war er immer noch dabei, da drei Kartoffeln, dort ein Stück Ingwer auszuwählen, sich ausführlich zu den verschiedenen Sorten Champignons beraten zu lassen – und ich spürte die Nässe inzwischen durch meine Mütze hindurch und fror. Deshalb ging ich uneingekauft weiter und fuhr heim.

Zu Hause aß ich gegen Hunger Mohnstollen aus Mutters Hand, Früchtebrot von Frau Schwieger mit Butter. Aufs Bett mit Füßehoch zum Lesen.

Als Abendessen holte uns Herr Kaltmamsell Gutes vom verlässlichen Vietnamesen Chi Thu. Meine Reisnudeln mit Gemüse, Kräutern und Frühlingsrollen waren genau richtig: Ich genoss die Kombination frischer Kräuter mit Salat, frische Sprossen, Gurken, Karotten, die knusprigen Rollen und die Nudeln.

Abendunterhaltung: Die Folge Anstalt vom Dienstag. Leider eher schwach.

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Nicht lustig.

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Schützen Klarsichtmasken vor Infektionsverbreitung? Ein Forscherteam der Hochschule München hat das systematisch getestet: Nein. (Mit überzeugenden Fotos.)

die Kaltmamsell

3 Kommentare zu „Journal Mittwoch, 9. Dezember 2020 – Umbequemes Heimbüro“

  1. Gaga Nielsen meint:

    Die heilige Kuh Weihnachten bringt die Doppelmoral so richtig zum Vorschein. Wenn man es sich mit allen verscheißen will, muss man nur erklären, dass Weihnachten ein x-beliebiges Feier-Event ist, mit an den Haaren herbeigezogenem Sonderstatus. So ein paar gemeine Gedankengänge habe ich da schon, in dem Zusammenhang. Also keine gefühlsduseligen “christlichen” Glück- und Segenswünsche.

  2. Hauptschulblues meint:

    @Gaga Nielsen: D`accord.

  3. Elfengleich meint:

    Ich habe auch keinen Schreibtisch, sondern arbeite an meinem krummen Küchentisch. Aber ich habe mir einen Bauhaus Architektenstuhl gekauft, der drehbar und gefedert ist und außerdem großartig aussieht! https://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R40&_trksid=p2047675.m570.l1313&_nkw=+Bauhaus+Architektenstuhl&_sacat=0
    Keine Verspannungen in 9 Monaten Homeoffice.

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