Journal Dienstag, 9. Februar 2021 – Dervla McTiernan, The Ruin

Mittwoch, 10. Februar 2021 um 6:37

Sehr unruhige und kummervolle Nacht mit einstündigem Komplett-Aussetzer, im dem ich halt in meinem Krimi weiterlas. Benommenes Gewecktwerden mit Kopfweh, die Benommenheit hielt lange an, ich schleppte mich steinmüde durch den Arbeitstag.

Arbeitsweg im leichtestem Schneefall, der sich nicht recht entscheiden konnte, ob er liegenbleibt.

Online-Besprechungen, sonstige Arbeit, große Anstrengung mich hochzuhalten. Mittags Birchermuesli mit Joghurt, ein Apfel.

Für den Heimweg war ich dann munter genug für Fußmarsch, tagsüber hatte ich mir den nicht vorstellen können.

Daheim erst wohltuende Umarmungen, dann Yoga.

Herr Kaltmamsell hatte Pizza gemacht, eine Hälfte mit Spinat und Schimmelkäse, die andere mit Champignons und Mozzarella. Wir wurden mit Genuss satt.

Das Wohnzimmer füllt sich langsam mit gepackten Bücherkisten (füllt Herr Kaltmamsell in Arbeitspausen nach seinem System für die neue Wohnung). Fast acht Jahre nach Ende meines Managerinnen-Daseins die letzten Blazer ausrangiert; ich trage sie wirklich nicht mehr.

Dervla McTiernan, The Ruin ausgelesen. Ein richtig gut gemachter Ausflug nach Irland, sauberes Handwerk, gut konstruierter Plot, der auf einigen der bittersten Nachkriegssünden Irlands basiert. Im Mittelpunkt steht der Kriminalbeamte Cormac Reilly, der 20 Jahre zuvor als ganz junger Polizist zur Leiche einer Mutter gerufen worden war, in ein verfallendes Steinhaus mit zwei Kindern. Sprung ins Jahr 2013: Ein junger Mann wird in Galway tot im Fluss aufgefunden. Seine Partnerin, eine junge Ärztin, ist doppelt erschüttert, da die Polizei von Suizid ausgeht. Diese beiden Handlungsstränge verflechten sich miteiander, und man liest sich nicht nur durch den ständigen Regen Galways und durch Klinikalltag, sondern auch durch die unangenehme Arbeitsatmosphäre einer offensichtlich korrupten Polizeiinspektion und durch die vielfältigen Auswirkungen einer Familienpolitik, die Gewalt an und Vernachlässigung von Kindern begünstigte. Viele interessante und vielschichtige Figuren (vielleicht sogar die eine oder andere zu viel? ich hatte zwischendurch ein bisschen Schwierigkeiten, die Polizistinnen und Polizisten auseinander zu halten). Empfehlung an alle, die Krimis mögen.

Nachgeholt vom Montag (abends vergessen):

An der Theresienwiese die ersten Winterlinge.

§

Hat es das in deutschsprachigem Twitter schon mal gegeben: dass die Accounts großer Marken miteinander flachsen? Einander necken? Britisches Twitter hatte das gestern mal wieder, angestoßen von diesem Wahnsinn:

die Kaltmamsell

3 Kommentare zu „Journal Dienstag, 9. Februar 2021 – Dervla McTiernan, The Ruin

  1. Polly Oliver meint:

    Guten Morgen Frau Kaltmamsell,

    ich folge ja @DrOetkerPizzaDe wegen der amüsanten Tweets und manchmal Flächen hier auch verschiedene Marken miteinander rum.

    Viele Grüße Polly Oliver

  2. Bettina meint:

    Das mit dem Blazer aussortieren muss ich unbedingt auch machen. Was machen Sie damit? Kleidercontainer?

  3. die Kaltmamsell meint:

    Meine aussortierte Kleidug bekommt immer meine Mutter: Die sucht sich aus, was sie selbst (oder jemand im Familien-/Freundeskreis) tragen möchte, der Rest wird gespendet.

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