Journal Mittwoch, 3. Februar 2021 – Jugend in Quarantäne

Donnerstag, 4. Februar 2021 um 6:38

Noch früherer Wecker, um morgens Yoga nachzuholen. War eine schön anstrengende Einheit.

Ein regnerischer Tag, es goss praktisch durch. Zwar kam ich trocken in die Arbeit, doch für den Heimweg brauchte ich einen Schirm.

Im Büro wuchs das Gefühl der Zerschlagenheit, nachmittags war ich so erschöpft und müde, dass ich mich in einem Video-Call kaum aufrecht halten konnte.

Zu Mittag gab’s restlichen Kohlrabi tonnato vom Vorabend mit einer Scheibe Brot, nachmittags Orange und Grapefruit. Am späteren Nachmittag erholte ich mich zum Glück ein wenig. Zu Feierabend packte ich Arbeits-Laptop, ein wenig Zubehör und Unterlagen ein: Am Donnerstag würde ich zur Kontaktreduktion wieder von daheim arbeiten.

Telefonat mit der Nichte, die gestern ihren 16. Geburtstag – feierte? Sie schien guter Laune, deutlich weniger genervt von der so lang andauernden fast fehlenden Gelegenheit zu menschlicher Begegnung, als ich in ihrem Alter gewesen wäre. (Ist das ein Jahrgang, in dem nach Ende des Distanzunterrichts Mitschülerinnen zueinander sagen werden: “DU bis aber groß geworden!”?)

Heimweg über den Vollcorner, in dem ich die Einkaufsliste abarbeitete. Heftiger Kampf mit dem Schloss des Einkaufswagens, das meine Euro-Münze nicht wieder rausrücken wollte, ich war richtig verschwitzt.

Ab halb sechs donnerten Hubschrauber tief über die Münchner Innenstadt, bis in die Nacht – Übung zum Ersatz der Sicherheitskonferenz?

Herr Kaltmamsell war völlig erledigt, er ließ sogar mich das Abendessen zubereiten: Shakshuka. Wie immer köstlich und wohltuend.

Abendunterhaltung: Die Anstalt von Dienstagnacht, konzeptuell großartig, vor allem am Ende aber mit deutlichen Schwächen in der Argumentation (nein, so funktioniert das Zusammenspiel zwischen staatlichen Forschungsprogrammen, Universitäten und Industrie nicht; und auch diese Redaktion hätte recherchieren können, dass man nicht eine beliebige Medikamentenproduktion auf Impfstoff umstellen kann).

die Kaltmamsell

5 Kommentare zu „Journal Mittwoch, 3. Februar 2021 – Jugend in Quarantäne“

  1. Wolfgang Mund meint:

    Du bist aber groß geworden!
    Made my day,
    Vielen Dank

  2. Dörte meint:

    Hier heißt es eher: Du bist aber dick geworden!

    Wirklich, der Nachwuchs ist sehr erstaunt und sagt das recht oft, na ja, nicht zueinander, eher über einander.

  3. Susann meint:

    Bis jetzt ist keiner von meinen Schüler/innen dick geworden – aber psychisch haben viele schon echt zu knabbern.

  4. Nadine G. meint:

    Ich gehe davon aus, dass auch Jugendliche ordentlich unter der aktuellen Situation zu leiden haben, einen großen Vorteil haben sie dennoch: Sie wachsen quasi damit auf, sich auch ganz viel online zu sozialisieren. Und zwar nicht nur “mit den vielen Fremden da draußen im Internet” sonder sie verbringen auch unter normalen Umständen schon viel Zeit mit ihren Real-Life-Freunden online, ob über Messenger, Soziale Medien oder Online-Spiele. In diesem Artikel wird anhand von Fortnite erklärt, warum Online-Spiele gerade für Jugendliche mehr als nur Spiele sind:
    https://gen.medium.com/fortnite-is-so-much-more-than-a-game-3ca829f389f4

    Vielleicht hat die Nichte ja auch einen virtuellen Geburtstag gefeiert :o)

  5. die Kaltmamsell meint:

    Das muss ich dringend der Nichte zur Belustigung zeigen, Nadine G..
    (Ah – wie gut ich mich an meine Reaktion als Jugendliche erinnere, wenn Erwachsene mich qua Alterskohorte einordneten.)

Sie möchten gerne einen Kommentar hinterlassen, scheuen aber die Mühe einer Formulierung? Dann nutzen Sie doch den KOMMENTAROMAT! Ein Klick auf einen der Buttons unten trägt automatisch die gewählte Reaktion in das Kommentarfeld ein, Sternchen darüber und darunter kennzeichnen den Text als KOMMENTAROMAT-generiert. Sie müssen nur noch die Pflichtfelder "Name" und "E-Mail" ausfüllen und den Kommentar abschicken.