Journal Sonntag, 7. Februar 2021 – Langsamer Wohnungsabschied
Montag, 8. Februar 2021Gut geschlafen, aber nicht so lang, wie ich mir gewünscht hätte.
Beim Aufwachen lauschte ich durchs offene Fenster hinaus: Es war still, nur ganz fern hörte ich eine Amsel flöten. Das beunruhigt mich, zumal ich Amseln auch selten sehe.
Durch frühes Aufwachen kam ich auch relativ früh zum meinem Sonntagssport: Halbe Stunde Gymnastik, eine Stunde Crosstrainer, Letzteres erstmals mit neuen Kopfhörern (ich hatte dann doch zu einem günstigen Anfänger-Modell gegriffen), funktionierte sehr gut. Anschließend ausführliches Dehnen. Der Tag war grau, das Draußen wenig einladend. Als ich zum Semmelholen spazierte, tröpfelte es.
Zwei Semmeln mit Käse zum Frühstück, Herr Kaltmamsell war aushäusig und besuchte seine Mutter. (Nachrichtenlage hellt sich langsam wieder auf.)
Lange überlegt, welches von den Büchern auf meiner Wunschliste ich als nächstes lesen wollte. Es wurde Dervla McTiernan, The Ruin: In Irland war ich fiktional schon lange nicht mehr, und ein gut geschriebender Krimi würde mich schnell fangen. Der Roman stellte sich von der ersten Seite an als Glücksgriff heraus, handwerklich ausgezeichnete Schreibe nahm mich innerhalb weniger Zeilen an die regnerische Westküste Irlands mit, wo ich einige Stunden blieb. Dazwischen auf Twitter Schneebilder aus Deutschland nördlich von Bayern, Orangenkuchen.
Mit Füßehoch auf dem Bett legte ich das E-Book nur weg, um am späten Nachmittag auf instagram Nifften-TV zu gucken: Es gab Musik, ein Interview und eine Buchvorstellung. Nach einer weiteren Leserunde gönnte ich mir Yoga, dann kochte ich uns Abendessen: Es gab auf meinen Wunsch Kaiserschmarrn mit Apfelmus.
Früh zu Bett, um weiter in Irland 20192013 zu lesen.
Langsam wird die Freude auf die neue Wohnung größer. Ich habe die eine oder andere Idee zur Platzierung von Möbeln, maß gestern ein bisschen herum – mal sehen, ob ich es bis zu Ideen für Farben/Deko schaffe, bevor meine Energie für das Thema versiegt. Gleichzeitig spüre ich Abschiedswehmut, diese Ausblicke und Anblicke hatte ich schließlich 21 Jahre lang. Ich mache derzeit viele Fotos aus den Fenstern und von der sich langsam gen Umzug verändernden Wohnung.