Journal Montag, 15. März 2021 – Neue Pandemie-Bedrückung
Dienstag, 16. März 2021 um 6:35Unruhige Nacht, zumindest ohne Pausen.
Ein Tag mit supergreislichem Wetter (Regen/Schneeregen), zum Glück kam ich trocken in die Arbeit.
Mittags Avocado, rote Paprika, ein Stück Käse.
Stand der Corona-Frise.
Ratlosigkeit, wann ich Urlaub nehmen soll. Pause brauche ich, und Urlaub bedeutet für mich keineswegs automatisch Reisen. Aber ohne Aussicht auf wenigstens Ausflüge, Begegnungen mit Freunden und Familie oder auch nur Erledigungen mit gutem Gewissen – wusste ich wirklich nicht. Da ich mich zudem mit Urlaubsvertretung abstimmen muss, wird es wohl auf eine Woche vor den Pfingstferien rauslaufen und vage zwei Wochen irgendwann in den Sommerferien.
Nachmittags der Schlag, dass der AstraZeneca-Impfstoff auch in Deutschland vorläufig nicht verwendet werden soll. Auch wenn ich davon ausgehen muss, dass diese Entscheidung wohlüberlegt war, konnte ich leider die Kriterien nicht nachvollziehen, die das Risiko einer Thrombose, das nicht in entfernte Sichtweite des Thrombose-Risikos etablierter Medikamente kommt (Novalgin, Anti-Baby-Pille), höher werten als die Risiken einer Corona-Erkrankung mit all ihren Folgen. Ich verlor jegliche Hoffnung auf einen Lichtblick in Form von Impfung oder Pandemie-Eindämmung in den nächsten Monaten.
Wahrscheinlich sollte ich mich für dieses Jahr gezielt auf Urlaube daheim und mit Pandemie-Einschränkungen vorbereiten: Fahrrad überholen lassen für Ausflüge, eine Liste mit daheim erreichbaren Filmen machen, die ich gerne sehen möchte, Museen auf Online-Ausstellungen abklappern, Theater auf Online-Vorstellungen, Rezepte raussuchen, kurz: für jeden Urlaubstag Programm aufstellen. Halt ohne Menschen.
Bedrückter Heimweg, zum Glück wieder trocken, Abstecher in einen Supermarkt für Brotzeiten und Süßigkeiten.
Kirche St. Paul.
Daheim eine Runde Yoga, die auch nicht half. Als Nachtmahl servierte Herr Kaltmamsell Linsen mit Roten Beten aus Ernteanteil, zum Nachtisch hatten wir noch Schokoladenspeise vom Vorabend übrig.
Vom angefragten Schreiner trafen Skizze und Kostenvoranschlag für meinen Einbauschrank ein. Ersteres war sehr erfreulich, weil er meine Ideen verstanden hatte, Zweiteres muss ich erst noch verarbeiten.
§
Was passieren kann, wenn man einen Cartoonisten als Nachbarn hat.
§
Nachhaltig impfen mit der Impfmanufaktur. (Schweizer Humor.)
die Kaltmamsell15 Kommentare zu „Journal Montag, 15. März 2021 – Neue Pandemie-Bedrückung“
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16. März 2021 um 7:25
Sperrung von Astra wirkt nicht nachvollziehbar. Felix v. Leitner hat dazu ein paar Fragen, die auch Komplikationen bei anderen Vakzinen benennen: https://blog.fefe.de/?ts=9eb1112a
Das Internet meinte gestern:
> Wir müssen natürlich auch den Standpunkt der Regierung berücksichtigen:
> Tod durch AstraZeneca = Haftung
> Tod durch Corona = Pech
Meine Zuversicht in die Handlungsfähigkeit unseres Systems in Krisen sinkt rapide. Mal ein “richtiges” Virus? Blackout ein paar Tage? Internet drei Wochen kaputt? Meine Prepper-Tendenzen steigen entsprechend. Stromgenerator ist gekauft, Holzheizung in Planung, Grabeland wird ausgeweitet. Und das Schwarze Tier ist Dauergast. [Mehr schwarze Gedanken ausgelassen]
16. März 2021 um 7:46
Mir ging es gestern wie Dir – totale Hoffnungslosigkeit, dass die Pandemie in diesem Jahr beherrschbar wird. Wir waren aus Vernunft seit einem Jahr ein einziges Mal in München, im Zoo, als mit Hygienekonzept wiedereröffnet wurde. Ansonsten ist unser Radius bedrückend klein geworden, da im Sommer an Ammer- und Starnbergersee wegen der Ausflüglermassen nicht zu denken war. Das gilt noch mehr für die alte Heimat im beliebten Allgäu. Ich bin so Negativnachrichtenmüde, dass wir im Moment “Den Bergdoktor” ab Staffel 1 genießen. Keine Pandemie, am Ende jeder Folge ist die Welt wieder in Ordnung und schöne Landschaftsbilder, das sorgt tatsächlich für Entspannung (schon fast peinlich, aber mei, wenns hilft ;-) ).
Hier liegt seit gestern auch ein Zettel mit Dingen, die wir in den freien Osterferien unternehmen wollen. Ich hoffe auf schönes Wetter; mein E-Bike war die wohl klügste Anschaffung der letzten Jahre. Ob wir München “bevölkern”, mir fehlen der Nymphenburger Park und der Botanische Garten sehr, ich weiß es noch nicht. Der erste Todesfall im unmittelbaren Bekanntenkreis hat uns noch ängstlicher werden lassen. Und wie das mit einem Lehrer im Präsenzunterricht bei steigenden Fallzahlen ist, nunja, das wissen Sie ja selbst.
Dennoch hilft nur: Zähne zusammenbeißen, irgendwie wird es schon werden.
16. März 2021 um 8:41
Bei der Entscheidung, AstraZenica auszusetzen, spielen die verschiedenen Medien, denen sich die Öffentlichkeit und die Politik unterwerfen, eine große Rolle.
Hier in München haben wir doch viele Möglichkeiten in der Frei-/Urlaubszeit. Es gibt wunderbare Ecken zum Spazierenlaufen, an denen sich wenig Menschen aufhalten. Im Sommer werden die Schanigärten wieder aufmachen, das waren sie vergangenes Jahr auch bei hohen Inzidenzwerten.
H.s Projekt ist zur Zeit, Münchens Friedhöfe der Reihe nach zu besuchen. Jeder hat seinen eigenen Charakter und sie sind ökologische Oasen, das erfreut das Gemüt.
Und wenn das trübkalte Wetter vorbei ist, geht es uns von alleine schon viel besser. Hoch die Köpfe!
—
Die Corona-Frise sieht Klasse aus.
16. März 2021 um 8:57
Die Kommunikation der zuständigen Behörden in Sachen Astra Zeneca war gestern (mal wieder) absolut unterirdisch. Ausgerechnet bei “Hart aber fair” hat man gestern auf Polarisierung verzichtet und den Impfstopp von Experten sachlich einordnen lassen. Als ich mir das angesehen hatte, war ich deutlich weniger verärgert.
16. März 2021 um 10:09
Guten Morgen! Tischlerhandwerk ist sehr teuer, aber toll. Ich nehme mal an, für den Schrank wurde ein Preis im oberen 5-stelligen Bereich aufgerufen. Das muß man mal kurz abwägen.
Übrigens wird hier auch der Bergdoktor geschaut, aus den gleichen Gründen, die Frau Kerschbäumer nennt. Das hätten wir noch vor einem Jahr weit von uns gewiesen.
Ich wünsche einen guten Tag, und hoffentlich macht das Frühjahr alles leichter erträglich!
16. März 2021 um 10:19
Wie Chris Kurbjuhn sagt, die Sendung war in jeder Hinsicht aufschlussreich. Wer sich gut informiert fühlen möchte, das Für und Wider der – sicher nur vorübergehenden – Stilllegung von Astra Zeneca nachvollziehen können will, sollte die vielleicht noch nachholen.
Ich selbst teile wie so oft die Meinung von Karl Lauterbach und hätte angesichts des einleuchtend geschilderten Minimalstrisikos weiter verimpft.
Mein zynischer Verweis auf die vergleichsweise sehr hohen Risiken der Antibabypille: davon sind ja nur Frauen betroffen.
Wir sind in der Impfstrategie leider schon lange gefangen im Stau, vor lauter Angst, falsche Entscheidungen zu treffen, wurden erst recht falsche bis gar keine Entscheidungen getroffen. Die einzige Hoffnung, die Impfungen, dümpelt vor sich hin. Das Vertrauen in die Politik nimmt nachhaltig Schaden.
Ich spare mir hier weitere Ausführungen über das Elend unserer Kindergeneration, von denen nach einem Jahr unterschiedlichster Beschulung, welche jede Chancengleichheit ad absurdum führen, Prüfungen abverlangt werden. Dazu fällt mir nur ein abgewandelter Spruch ein “Eltern aller Länder vereinigt euch, wehrt euch!”
16. März 2021 um 10:52
Ich empfehle immer gerne Doc Caro. Das wird wohl bei der Akzeptanz von Astra in der Bevölkerung nicht weiterhelfen nachdem dieses Kind von der Politik und der Impfkommission in den Brunnen geworfen wurde, aber es beruhigt subjektiv und hilft sicherlich bei der Entscheidung nachdem hoffentlich bald die Impfungen wieder aufgenommen werden. https://www.facebook.com/100050868819996/posts/261578292214463/?d=n
16. März 2021 um 13:32
“Ich nehme mal an, für den Schrank wurde ein Preis im oberen 5-stelligen Bereich aufgerufen.”
Das wären dann so 70000 oder 80000 Euro.
Ich denke, ein vierstelliger Betrag wird reichen. Sind sicher keine Intarsien geplant.
16. März 2021 um 13:50
Der Hinweis auf “Schweizer Humor” ist treffend. Als Exil-Oberbayer im Zürcherland habe ich mich auch nach über 15 Jahren nicht an diesen Mangel gewöhnen können. Ich führe das auf den Umstand zurück, dass Schweizer nicht über sich lachen können (meine Beobachtung). Polt gibt’s zwar fast jeden Anfang Dezember, aber sonst ist nichts, vor allem aus der Schweiz. Das SRF sollte sich auf “nordische” Krimis verlegen (“Wilder” ist sehr gut, aber in hartem Berndeutsch), Humor funktioniert nicht.
16. März 2021 um 14:00
Im Vergleich zu Deutschland nutzt die Schweizer Politik bei Corona den Umstand, dass jeder Schweizer über seine Altersvorsorge zwangsweise in Aktien, Immobilien und Anleihen investiert ist (zu je 30%) und daher selber zwischen Sozialverhalten und Wirtschaftswohlergehen wählen muss. Es gibt konstant hohe Fallzahlen, aber fast niemand wartet auf Aktionen des Bundesrats. Jeder muss schauen, wo er bleibt. “Ein 85Jähriger hat das Leben gesehen. Wenn nicht, sein Pech.” (Original von einem Behindertentaxi-Chauffeur)
16. März 2021 um 16:47
Zu früh gerantet, stellt sich alles dann doch als komplexer heraus. Medienkompetenz ftw!
16. März 2021 um 16:58
Urlaub im Inland, oder kurzfristig verfügbare Nachbarländer. Mein Entschluss vor einem Jahr ein Motorrad zu kaufen war goldrichtig.
16. März 2021 um 18:41
Die Urlaubsfrage stellt sich hier auch gerade und mir geht es ähnlich wie Ihnen: ich muss nicht unbedingt weit reisen. Aber mal ein Ausflug mit Übernachtung oder einfach sorglos Freunde besuchen, das vermisse ich. Und viele kleine Dinge, wie ein Abend im Kino oder Theater, ein Besuch im Museum oder Restaurant. Mir fehlen Leichtigkeit und Spontaneität und da ich sehr ungeduldig bin, setzt mir die Ungewissheit zu, wie lange das alles noch dauern wird.
Und zur Corona-Frise: was Hauptschulblues sagt. Aber ich weiß, selbst ist man immer am kritischsten (überlege, meine Spiegel abzuhängen).
16. März 2021 um 20:25
Die Hotels in München empfangen gerne wieder Gäste, wenn es soweit ist
Außerdem gibt es demnächst eine Aktion vom Tourismusamt, bei der es speziell Tarife für Besuche bei Freunden und Familien gibt.
17. März 2021 um 7:00
Ja, vielleicht auch einmal München, wenn es denn wieder geht. Da war ich tatsächlich noch nie.
Ich glaube, die Hoteliers und Gastronomen scharren verständlicherweise gerade alle mit den Hufen, aber ich fürchte, es wird noch dauern (eine bedrückende Vorstellung, diese Existenzbedrohung aushalten zu müssen).