Journal Samstag, 6. März 2021 – Abbauen, Bohren, Montieren, Aufhängen mit Elterns
Sonntag, 7. März 2021 um 7:37Eine gute Nacht, dringend benötigt. Nach Klogang freute ich mich am Anblick des Nachthimmels, und beim Aufwachen grüßte mich der Mond.
Als ich den gestrigen Blogpost in die VG-Wort-Website eintrug (ich mache das ja immer sofort), sah ich den Grund für das merkwürdige Verhalten der Technik in den vergangenen Tagen: Die Website wird umgebaut, ich bin gespannt, ob der Vorgang userfreundlicher wird (wenig wahrscheinlich) oder einfach nur anders umständlich (wahrscheinlich).
Kurz nach neun kamen meine Eltern, Werkzeugkoffer in der Hand und sprühend vor Tatendrang. Ich ging mit ihnen erst mal durch, was sich alles schon erledigen ließ.
Also:
In alter Wohnung restliche Lampen abmontiert, außerdem die Stangen für den Baldachin (die Bezeichung “Madenschraube” gelernt, die findet man auch in Türklinken).
In neuer Wohnung
– Mehlschrank in der Küche anmontiert (aus alter Küche mitgenommen, weil er ohnehin der Grundsanierung zum Opfer gefallen wäre – war ein wenig Gefiesel)
– Küchenlampe angebracht (war in der alten Wohnung Wintergartenlampe)
– Waschmaschine angeschlossen und ausprobiert (ein Zwischenstück musste ich aus der alten Wohnung holen, das war nicht mit abmontiert worden) – ICH HABE EINE WASCHMASCHINE ANGESCHLOSSEN!
– Kronleuchter im Bad angebracht (vorhandener Deckenhaken brach sofort raus, neuer Haken musste angebracht werden – zum Glück hatten wir das schwere Vieh mit sechs Händen und zwei Leitern gesichtert)
– Spiegel im Flur anmontiert (bei dieser Gelegenheit Jahre alte Klebespur einer Deko-Idee mit Waschbenzin beseitigt)
– Metall-Kronleuchter (Erbstück wie der im Bad) in Herrn Kaltmamsells Schlafzimmer angebracht (Bohren für Deckenhaken)
– Lampe im Wohnzimmer angebohrt (ein wenig Hintergrundinfo zu Dimmertechnik bekommen)
Bei all dem assistierte ich meinem Vater (Staubsaugerhalten beim Bohren, Schrauben, Werkzeuge und andere Teile anreichen oder abnehmen, Dinge halten – durch Nachfragen lernen), während meine Mutter vor- und zwischenreinigte.
Dann endlich ließen sich meine Eltern zu einer Pause mit Brotzeit überreden, es war schon nach eins. Die Brotzeit hatte Herr Kaltmamsell geholt, der während all der Zeit Stehengebliebenes in der alten Wohnung packte, trug, räumte.
Nach Brotzeit und Espresso gab es nur noch im Klo einen Spiegel anzubringen (Nagel reichte, der zweite Lampenanschluss – ? – verschwand hinter dem Spiegel) und die Deckenlampe (inklusive Bohren). Ich genoss es sehr, mit meinem Vater zusammenzuarbeiten, mit meiner Mutter Einrichtung zu beraten, überhaupt Zeit mit meinen Eltern zu verbringen (DRECKS CORONA) (ICH WILL IMPF!).
Abschließend packten wir mehrere Kisten Ausgemustertes in das elterliche Auto und verabschiedeten die beiden.
Ich wiederum ging Einkaufen, wir hatten für die Umzugswoche den Ernteanteil abbestellt und brauchten Lebensmittel. Der Tag war sonnig und kühl. Beim Heimkommen merkte ich, dass meine Hüfte noch nicht zu 100 Prozent wiederhergestellt ist (100 Prozent wurden mir ja erst für nach einem Jahr angekündigt): Während ich vormittags die Treppen noch rauf und runter gejoggt war, musste ich jetzt deutlich langsamer machen.
Dann weitere Umzugstätigkeiten: Geschirrschrank und Mehlschrank eingeräumt, Verpackungspapier weggebracht (bislang nur ein Glasbruch, verschmerzbar).
Mit der neuen Wohnung haben wir auch eine elektronische Türklingel übernommen: Herr Kaltmamsell stieg auf eine Leiter und sorgte dafür, dass sie nicht mehr mit der Big-Ben-Melodie klingelte. Jetzt haben wir ein klassisches, wenn auch elektronisch verzerrtes DING DONG, wie sich das gehört. (Beim Durchhören des Angebots lernte ich, dass sich Klingeltonhumor auch auf Haustürklingeln erstreckt.)
Als ich die Waschmaschine erstmals nutzen wollte (ICH HABE EINE WASCHMASCHINE ANGESCHLOSSEN!), gab es eine kurze Krise, weil kein Wasser zulief. Nach einigen Versuchen der Fehlerbehebung (einzeln erst von mir, dann von Herr Kaltmamsell), rief ich dann doch meinen Vater an: Er hatte – und das durchaus dazugesagt – den Wasserhahn des Zulaufs zugedreht, damit bei Nicht-Betrieb kein Wasserdruck auf dem Schlauch ist. Was ich bislang nie gemacht hatte und deswegen überhört. Zulauf aufgedreht, Maschine funktionierte.
Sagen Sie mal: Gibt es sowas wie ein Designobjekt-Shazam? Foto von Ding hochladen, und dann bekommt man die Info, wo es sowas oder Ähnliches zu kaufen gibt? Weil ich nämlich gerne eine Deckenlampe hätte, wie sie hier im Treppenhaus hängt, das Original ist von Ende 1950er:
Der Außenring, der die charmanten Strahlen erzeugt, ist messingfarben.
Zum Nachtmahl (Aperitif war Wodka-Orange) gab es Ruccola-Salat mit roter Paprika, ein wenig erhitzte Callos a la madrileña aus der Dose (erste Abenteuer mit der Mikrowelle, die es in der übernommenen Küche gibt) und die Brotzeitreste von Mittag.
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Auch die Tagesthemen feierten am Freitagabend den 50. Geburtstag der Sendung mit der Maus (eine der wenigen Fernsehsendungen, die ich als Kind anschauen durfte).
die Kaltmamsell10 Kommentare zu „Journal Samstag, 6. März 2021 – Abbauen, Bohren, Montieren, Aufhängen mit Elterns“
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7. März 2021 um 7:50
In Bäume gucken statt in andere Fenster ist eine unschätzbar wohltuende Aussicht – finde ich.
7. März 2021 um 8:41
Es gibt auch Aquastop-Sicherheitszuläufe für Wasch- und Spülmaschinen. Dann braucht man die Hähne nicht abdrehen. Sind billig, so um die 20.-€ und leicht zu montieren.
Ich reiche euch beiden Salz und Brot.
7. März 2021 um 8:43
Beim Lesen kriege ich vertretungsweise ein bissel Muskelkater, aber auch die Kombi des Gefühls “schön was geschafft” und “ich will meine Eltern treffen”. Ach Mensch!
Schönen Sonntag!
7. März 2021 um 8:55
Laut Fachmann auch mit Aquastopp, Hauptschulblues (selbstverständlich vorhanden). Danke für Brot und Salz!
7. März 2021 um 12:14
Das mit Designer Shazam wurde irgendwann vor Jahren mal in Aussicht gestellt, gibt es aber meines Wissens nach immer noch nicht.
Ich persönlich finde dass man sehr viel über Pinterest findet vor allem was 50er Jahre Stil angeht. Aber es braucht ein wenig Zeit. Ich hatte mal vor etlichen Jahren nach Lampen gesucht, die ich in einem alten Kino in Münster gesehen hatte. Für meine Wohnung wären sie perfekt gewesen. Dort wurde ich auch fündig und das Modell war fast identisch. Ich fand sogar eine Bezugsquelle, aber der Preis war mir dann doch zu hoch.
Eine andere Möglichkeit wäre sich mal beim Vermieter zu erkudigen.
7. März 2021 um 12:59
Diese lampe hab ich mal leicht abgewandelt bei manufactum gesehen. Und es gibt den lampen kaiser inder augustenstr. Höhe gabelsberger und noch ein stückchen weiter richtung stiglmaierplatz. So ca. Viel glück und auch von mir brot und salz
7. März 2021 um 17:18
In Berlin gibt es den wunderbaren Vintage Lampenladen Kramari. Sie beraten am Telefon, schicken Fotos und versenden dann bestens verpackt. Könnte als Shazam für Lampen aus den 50er Jahren funktionieren.
7. März 2021 um 20:24
Lampen Kaiser ist an der Augusten- Ecke Briennerstraße. Ein wunderbares Fachgeschäft, eines der letzten, die mit Lampen handeln.
8. März 2021 um 14:08
Alles Gute für´s neue Zuhause.
Für die Lampensuche könntest du Google Lense mal versuchen.
9. März 2021 um 14:23
Brot und Salz! Das Lampenthema hat mich jetzt gepackt, meine Augen bleiben offen.