Journal Freitag, 9. Juli 2021 – Mafaldine!
Samstag, 10. Juli 2021 um 8:12Mittelgute Nacht, nach dem Wecken benommen.
Das Wetter blieb regnerisch und kühl, ich marschierte unterm Schirm in die Arbeit. Unterwegs stoppte der Regen. Auf der Theresienwiese blieb ich stehen und betrachtete eine Weile die vielen jungen Krähen im Wind, Satzzeichen im grauen Himmel. Derzeit greife ich nach allem, was wenigstens ein bisschen hilft. Der zweite Juli in Folge, in dem mein Luftlinienweg über die Theresienwiese nicht vom Aufbau des Oktoberfests verhindert wird, es wurde schon vor einer Weile aus Seuchenschutzgründen abgesagt. Gleichzeitig bemerkte ich, dass die erste Drive-in Corona-Test-Station zurückgebaut wird, die Wegführung mit Bauzäunen war weg (nachdem in der dritten Welle am Südende der Theresienwiese eine zweite für Schnelltests gebaut worden war).
Den Tag über regnete es immer wieder, ich fröstelte in meinem Büro und griff nach der Not-Strickjacke.
Zu Mittag gab es Tomaten, eine letzte Scheibe selbstgebackenes Brot, eine Banane.
Kurz vor Feierabend ging nochmal Sturzregen nieder, doch dann folgte der vorhergesagte Sonnenschein.
Daheim machte ich erst zum zweiten Mal diese Woche Yoga, eine besonders anstrengende und lange Einheit.
Drinks zur Feier des Wochenendes:
Mint Juleps, denn es war noch Minze vom Vorwochen-Ernteanteil übrig, so viel Minztee hatte ich gar nicht trinken können. (Gehört eigentlich im Silberbecher serviert.)
Das Nachtmahl bereiteten wir fast zusammen zu. Der Kauftipp für Mafalde/Mafaldine von @julia_MUC war ein Volltreffer gewesen, es gibt sie im Kaufhof am Marienplatz.
Als Rezept nahmen wir wie geplant dieses Foto samt Zutatenliste von Rachel Roddy, fassten aber gleichzeitig den Plan, mehr Pastagerichte zu kochen: Ich bestellte Rachels neues Buch An A-Z of Pasta.
Dazu ein Glas spanischen Verdejo, italienischer Weißwein war keiner im Haus.
Beim Essen gemeinsames Nachdenken, worin wohl der Zusammenhang zwischen meiner Frage “Wo haben Sie in München schon mal Mafalde bekommen?” und den Antworten “bei Edeka” oder ” die gibt’s von $Marke” besteht: Herr Kaltmamsell arbeitete zur Erklärung mit dem Konzept “inkrementelles Lernen” bei dem, was populär (und meiner Meinung nach irrig) “Künstliche Intelligenz” genannt wird, und dem ersten Schritten dieses Lernens.
die Kaltmamsell9 Kommentare zu „Journal Freitag, 9. Juli 2021 – Mafaldine!“
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10. Juli 2021 um 10:33
Der Zusammenhang liegt aus meiner Sicht in dem weiteren Satz, in dem Sie berichten, Mafaldine in einen Geschäft, das nach italienischen Spezialitäten klingt und in dem Sie wohl erwartet hatten, die Mafaldine zu bekommen, gesucht aber nicht bekommen zu haben. Bei mir und vielleicht auch bei anderen Leser*innen lief dann sowas ab: 1. Frau K. hält das für eine seltene Spezialität (sucht in Spezialgeschäft danach und fragt ins Publikum obwohl normalerweise gut informiert und selber groß). 2. Ich weiß, dass das eine gar nicht so ungewöhnliche Pastasorte ist, die es von Stsndardmarken in Standardsupermaerkten gibt. 3. Frau K. scheint das nicht zu wissen, also sage ich es ihr.
Das war jetzt keine große KI. Wie haben Sie es sich erklärt?
LG
Poupou
10. Juli 2021 um 10:39
Inkrementelles Lernen, sehr schön:).
Beruflich schiebe ich solche Effekte auf das noch nicht ausgebildete Trommelfell in jungen Jahren. Sie hören es nicht vollständig.
Oder Menschen sind auf sehr präzise Fragen dressiert.
In welchem Geschäft und in welcher Straße haben Sie genau diese Nudel in den letzten Wochen selbst gekauft?
Menschen möchten helfen oder bloß was sagen, und so kommt es halt zu solchen Antworten. Lass Dich nicht nerven;).
Die Drinks sehen toll aus, die Minze, die Gläser, einfach alles.
10. Juli 2021 um 10:49
@Croco Aus welchem Grund ist es für Sie wichtiger, ausschließlich die gestellte Frage zu beantworten, als den Kontext mit einzubeziehen? Ich verstehe Sie so, dass Sie das als unhöflich ansehen?
LG
Poupou
10. Juli 2021 um 11:38
Genau so war es. Genau so hatte ich gedacht.
Aber ich komme mir jetzt recht dumm vor. So richtig. Mit weichen Knien. Fühle mich richtig vorgeführt :(
10. Juli 2021 um 11:47
(Genau so hätte ich auch gedacht. Nicht als: “wo exakt”, sondern “ich weiß nicht, wo exakt, aber ich habe Teilinformationen”. Daher das Inkrementelle.)
10. Juli 2021 um 12:18
genau, Herr Kaltmamsell. Ich fand es jetzt gerade witzig, im (für mich neuen) e*deka Tübinger Straße nachzuschauen und möchte als serviceorientierte Leserin beitragen, dass es dort keine Mafaldine gibt. Spart Ihnen evtl den Weg, sollte ich verpasst haben, dass Sie dort schon schauten, tut‘s mir leid. Sieht übrigens sehr lecker aus, das Gericht, Danke für den Buchtipp, schönes Wochenende.
10. Juli 2021 um 13:05
Ah, das ist tatsächlich eine interessante neue Sichtweise, Poupou, Sandra: Sie beginnt mit der Annahme, dass ich die Frage gar nicht so meine, wie ich sie formuliert habe. Sondern eigentlich wissen möchte: Wo bzw. anhand welcher Kriterien würden Sie an meiner Stelle suchen? Das täte eine KI tatsächlich nicht.
10. Juli 2021 um 13:30
@Kaltmamsell: Wie Sie Ihre Frage meinen, kann ich als Leserin ja sowieso nicht wissen, ich kann ja nicht in Ihren Kopf schauen. Es bleibt mir gar nichts anderes übrig, als Ihre Frage in der für mich wahrscheinlichsten Version zu interpretieren. Und meine Interpretation war: “Frau K. möchte in München Mafaldine kaufen, unterliegt dabei aber der Fehlannahme, dass es sich dabei um eine seltene Spezialität handelt, die man nur in Spezialgeschäften findet.” Das schloss ich aus dem Kontext Ihrer Frage.
Vielleicht finden Sie diese Interpretation nicht naheliegend oder abwegig, vielleicht fühlen Sie sich kritisiert, weil die Antworten nahelegen, dass die Leser*innen davon ausgehen, dass Sie einer falschen Annahme unterliegen, vielleicht finden Sie es auch einfach originell oder bemerkenswert. Irgendwas daran hat Sie jedenfalls dazu gebracht, das heute nochmal zu thematisieren – und das fand ich wiederum bemerkenswert.
12. Juli 2021 um 8:27
Das Fragen/Antworten Thema kenne ich leider auch aus den eigenen Reihen.
Weiß ich eine Antwort nicht ganz genau, versuche ich weitere Informationen anzureichern und erhalte dann sehr oft einen Rüffel.
Das verletzt mich in diesem Moment und ich quittiere das mit Wortkargheit und strikten ja/nein Antworten bis mich das irgendwann selber nervt.
Ich kann Sie gut verstehen @Sandra und finde es gut wie @poupou hier unterstützt.