Journal Samstag, 10. Juli 2021 – Eingeschobener Sommertag mit Isarlauf und Aumeister-Treffen

Sonntag, 11. Juli 2021 um 9:04

Die Nacht war interessant – auf die Art und Weise, die wirklich kein Mensch braucht. Eigentlich sollte das Besondere sein, dass ich zum ersten Mal mit Herrn Kaltmamsell in seinem Bett übernachtete. Doch mein Körper toppte das mit nächtlichen Krämpfen in Wadenmuskeln und um Sprunggelenk (ich fresse seit Tagen Magensium wie nix Gutes, auch wenn mittlerweile Evidenz darauf hinweist, dass Muskelkrämpfe keinen direkten Zusammenhang mit Magnesiummangel in Ernährung haben): Nachdem ich bereits beide große Wadenmuskeln durch Fußanziehen und weiteres Dehnen von Komplettverkrampfung abhalten musste, spielte der äußere Muskelstrang der linken Wade verrückt, ballte sich schräg unterm Knie zur Faust, schmerzte bis in den äußeren Knöchel brutal. Und bei aller Sporterfahrung fiel mir keine Haltung ein, in der ich dort hinein hätte dehnen können. Ich drückte und massierte, bis er endlich nachgab. Und war dann natürlich gleichzeitig glockenwach und erschöpft.

Als ich vor Jahren mit meinen Krampfproblemen die Hausärztin zu Rat gezogen hatte, sah sie einen Zusammenhang mit meiner immer schon starken Schwitzerei und empfahl isotonische Getränke, z.B. Apfelschorle im Verhältnis 1:2. Das versuche ich jetzt wieder konsequent, mische auf den Rat des Sporttreiben-Internets ein bisschen Salz unter, weil das Münchner Leitungswasser eher natriumarm ist.

Ich wachte auf zum angekündigten vereinzelten Sommertag, morgens war es aber deutlich zu kühl für Balkon.

Morgen-Check der Deko-Stangenbohnen.

Den Morgenkaffee bereitete ich mit Oatly Barista zu: Schmeckte auch Herrn Kaltmamsell, er bat lediglich um Erhöhung des Espresso-Anteils, weil er mit Hafermilch den Kaffe weniger schmecke.

Wieder hatte ich keinen Schwimmslot erwischt, also plante ich eine Laufrunde. Vorher absolvierte ich ein wenig Gymnastik für Rumpf und oberen Rücken, knetete meine Wadenmuskeln mit einer Faszienrolle.

Die Laufrunde war dann auch sehr schön, erst an ihrem Ende meldete sich die linke Wadenmuskulatur schmerzhaft. Ich spazierte an die Wittelsbacherbrücke, lief von dort Isar-aufwärts (nach den Regenfällen der letzten Woche stand sie hoch und war braun). Am Brunnen vorm Schleusenwärterhäusl bei Maria Einsiedel trank ich ein paar Hände voll Wasser, verlängerte meine Laufstrecke Richtung Hinterbrühler See, kehrte dann erst um. Diesmal kam ich auf 65 Minuten Joggen.

Die wundervollen Pappeln an der Lindwurmstraße.

Verschwindendes Kraftwerk von der Wittelbacherbrücke aus.

Marienklausenbrücke in die eine Richtung.

Und Richtung Thalkirchner Brücke.

Isarwerkkanal und Isarwerk.

Hinterbrühler See.

Auf dem Heimweg kaufte ich Semmeln für Frühstück, die es dann dazu auch gab, außerdem Pflaume mit Maracuja und Joghurt.

Blumenfreude.

Nachmittag mit Zeitunglesen und Siesta. Herr Kaltmamsell war aushäusig eingeladen, ich traf mich nach einem Jahr Nichtsehen mit einer Freundin im Biergarten Aumeister, nördlichster Englischer Garten.

Dorthin radelte ich – in Massen von Radlerinnen und Radlern ziemlich gemächlich. Der Radweg zwischen Wittelsbacherbrücke und Tivoli war so dicht befahren, dass ich dreimal an roten Ampeln anhielt – und es nicht in der ersten Grünphase über die Kreuzung schaffte. Gleichzeitig blockierten die Dutzende wartende Radln natürlich das Queren der Fußgänger, die Grün hatten, jedesmal ein Sinnbild für Auto-zentrierte Verkehrsplanung.

Große Freude über Wiedersehen mit Freundin, Einchecken über eigene Biergarten-App, lange Stunden über leichten Weizen und einem halben Hendl.

Als wir uns verabschiedeten, war es bereits dunkle Nacht. Ich hatte mir den besonders schönen Hinweg durch den Englischen Garten mit Wegmarken eingeprägt, weil ich genau so zurückradeln wollte, doch mein Fahrradlicht reichte nicht für Wiederfinden. Ich mäanderte also Richtung Süden zurück, irgendwann würde ich mich schon wieder auskennen. So war es dann auch (ich kam am Biergarten Hirschau raus) – und ich passierte unerwartet die große Schafherde des Englischen Gartens, helle Schemen auf dunkler Wiese, ein Schaf snackte gerade an der Rinde eines Baums am Weg.

Kaum hatte ich den Englischen Garten verlassen, spürte ich die ersten Tropfen: Ich hatte vergessen, dass Regen angekündigt war, und keinen Schutz dabei. War nicht schlimm, so wurde ich halt auf der zweiten Hälfte meines Heimwegs langsam immer feuchter. Meine Strecke führte über den Gärtnerplatz – und jetzt ahne ich, was die Anwohnenden mitmachen: Der Platz und alle umliegenden Straßen waren gegen 23 Uhr eine einzige Party, selbst bei Regen, ich fuhr sehr vorsichtig durch die Menschenmengen.

§

Neues von unserem Kartoffelkombinat: Nach langer Pandemie-Pause gibt es wieder eine Info-Veranstaltung für frisch gebackene Genoss*innen und Interessierte, einen “Infomittag” für alle, die uns endlich persönlich kennenlernen wollen. Am Samstag, den 24. Juli, wird Daniel, Mitgründer und Vorstand im Kartoffelkombinat, viele Details über Entstehung, unser Tun und die Vision des Kartoffelkombinats erzählen, einen generellen Überblick und unterhaltsame Anekdoten aus der 9-jährigen Geschichte der Genossenschaft.

Wann: Samstag, 24. Juli, 12 Uhr
Wo: Outdoor-Bereich vom Import-Export, Dachauer Straße 114
Nur mit Voranmeldung.

die Kaltmamsell

2 Kommentare zu „Journal Samstag, 10. Juli 2021 – Eingeschobener Sommertag mit Isarlauf und Aumeister-Treffen“

  1. Ilka meint:

    Same hier: Wadenkrämpfe aus der Hölle und das schwerste ist nicht in Gejammer auszubrechen, weil der Ingenieur sonst auch noch wach wird. Und jetzt Zaubertrank mit Mg zu Frühstück (es ist so eklig).
    Schönen Sonntag wünsche ich.
    LG Ilka

  2. Renate meint:

    Leider scheint es einen Zusammenhang zwischen Koffeinkonsum in Form von Espresso, Grüntee , Bitterschokolade und krampfbereiter Muskulatur zu geben. Trotz Magnesium und viel Flüssigkeit.

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