Journal Freitag, 20. August 2021 – Bruderfamilienbesuch

Samstag, 21. August 2021 um 8:27

Dann halt wieder eine Nacht mit Lücke plus klassischem Wadenkrampf (trotz Magnesium vor dem Schlafengehen und ausführlichem Wadendehnen in der Yoga-Einheit), auch das Schließen des Fensters gegen einen ausdauernden Laut-Monologisierer im Nußbaumpark half nicht.

In der Mittagspause rascher Einkauf in der Apotheke: Viel Anti-Brumm für den Wanderurlaub. Zu Mittag gab es ein Laugenzöpferl, außerdem Pfirsich und Orange mit Kefir. (Schon wieder zu viel: Nudelkoma. Und ein wenig Bauchweh.)

Urlaubsübergaben, zumindest wird mich nichts Unerledigtes belasten. Auf dem Heimweg zeichnete sich bereits der für Samstag angekündigte echte Sommertag ab.

Für den Feierabend hatte sich die Bruderfamilie angekündigt, die gerade “in der Gegend” sei. Als ich nach Hause kam, war sie bereits in kompletter fünfköpfiger Besetzung da, der erwachsene Neffe 1 war auch dazugestoßen. Wir zeigten die neue Wohnung vor, sie präsentierte sich in der Sommerabendsonne aufs Vorteilhafteste.

Wir (also die drei, die überhaupt Alkohol tranken) stießen mit Kir Royal an, den Cassis dafür hatte der Luxemburg-Besuch aus Familienproduktion mitgebracht hatte. Als Abendessen hatte sich mein Bruder Take-away gewünscht, das er aus meinem Blog kannte: Nah-östliches. Ich bestellte also umfassend bei Servus Habibi, holte die Bestellung zusammen mit Bruder und Neffen ab, während Herr Kaltmamsell mit Schwägerin und Nichte den Tisch dafür deckte. Allgemeines Schlemmen bei Austausch von Informationen und Erinnerungen.

Den übrigen Ernteanteil, den wir durch Fremdessen nicht vor Abreise wegbekommen, nahm die Bruderfamilie dann mit heim, außerdem allerlei für meine Eltern.

Die Wettervorhersage für den Wanderurlaub ist durchwachsen, zumindest werden wir nicht mit Hitze kämpfen müssen. (Aber ein paar Ausblicke wären schon recht.) Es wird mehr Anti-Brumm als Sonnenschutzfaktor nötig sein. Aber ein Glück: Der angekündigte Bahnstreik beginnt erst einen Tag nach unserer Anreise. Ebenfalls einzukalkulieren: Ab Montag ändern sich in Bayern die Corona-Regeln. Wir als voll Geimpfte werden uns auf wenige Umstände einstellen müssen, auch wenn am Zielort die Corona-Inzidenz bereit über 50 liegt.

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Antje Schrupp beobachtet mit Sorge, dass in Afghanistan Frauenrechte zur ideologischen Waffe geworden sind – und welche Konsequenzen das hat.
“Emanzipation ist kein Exportgut”.

Deshalb wird es zunehmend zum Problem, dass die Propagandisten des Westens die Verteidigung der Frauenrechte zu ihrem Markenzeichen erklärt haben (obwohl diese, um das nur kurz zu erinnern, von der Frauenbewegung gegen großen Widerstand vieler Männer und praktisch aller traditionellen europäischen Institutionen erkämpft worden sind). Man hat so lange erzählt, dass Frauenrechte, Meinungsfreiheit, Rechtsstaatlichkeit etwas speziell Westliches seien, dass diese Ideale nun, wo der Stern des Westens am Sinken ist, ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen werden.

Vor allem China bedient diese Logik ganz gezielt: Der Westen, so die dort erzählte Propaganda, will sich überall einmischen und anderen Ländern seine Meinung aufdrücken. Menschenrechte, Frauenemanzipation, individuelle Selbstverwirklichung – all das seien keine universalen Anliegen, sondern lediglich kulturelle Eigenarten Europas und der USA, die für andere Weltregionen keineswegs verbindlich gemacht werden dürften. In ein ähnliches Horn bläst inzwischen auch Russland. Und in der Tat haben beide Länder bereits freundliche Signale in Richtung der Taliban ausgesendet.

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In einem Twitter-Thread schilderte eine Rechtsanwaltfachangestellten ihre Arbeitstagsroutine – sowas finde ich ja immer hochspannend.

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Kathrin Passig hat ihr Handy selbst repariert, nachdem sein Display durch Sturz komplett zersplittert war. Das liest sich in der Techniktagebuch-Schilderung gar nicht so schwierig, aber halt aufwendig (möglicherweise waren allerdings die Kerzen entscheidend, die die Techniktagebuch-Redaktion dafür in Kirchen entzündet hat):
“Jetzt nur noch 16 Schrauben und ein bisschen Turnschuhkleber”.

Darin verlinkt: Eine Plattform, die die Reparierbarkeit von Smartphones analysiert und auflistet – iphones gehören demnach (und zu meiner Überraschung) zu den einfacher reparablen.

die Kaltmamsell

3 Kommentare zu „Journal Freitag, 20. August 2021 – Bruderfamilienbesuch“

  1. Alexandra meint:

    Eine kleine niederländischen Firma baut das “Fairphone”, es kommt mit Werkzeug daher, aus fair gehandelten Rohstoffen und unter Verwendung von Altgeräte, deren Rohstoffe zu neuen Phones werden

    Ich habe es mir gekauft, weil ich Langlebigkeit will, Nachrüstbarkeit und mindestens 10 Jahre Ruhe vor Neuanschaffung.

    Komponenten können selbst ersetzt werden und bei der Software bin ich dran, mich von den Branchengrößen (Ich habe alternative Messengerdienste, nutze z.B. Duck Duck Go) zu befreien.

    Ich bin sehr zufrieden damit damit und kann es nach nun einem Jahr intensiver Nutzung wirklich uneingeschränkt empfehlen!

  2. Hauptschulblues meint:

    Ich habe auch ein Fairphone und kann Alexandra nur zustimmen. Alle Komponenten selbst ersetzbar.

  3. Sonni meint:

    Leider lassen sich seit einigen Tagen keine kompletten Twitterthreads mehr im Browser aufrufen. Sehr schade für nicht angemeldete Mitleser, so weiß ich nun nicht, wie der Tag der Rfa nach den vorbereitenden Arbeiten verlief. :-(

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