Journal Freitag, 6. August 2021 – Antrittsbesuch neues Volkstheater
Samstag, 7. August 2021 um 9:15Früher Wecker wegen Arztbesuch, ich war sogar schon davor wach.
Ich musste selbst ohne Termin gar nicht lang in der Praxis der Hausärztin warten. Sie untersuchte mein Schienbein und konnte mich schnell beruhigen: Reizung des Tibialis-Muskelansatzes am Schienbein, kein Zusammenhang mit Mückenstichen. Frau Doktor überlegte ausführlich mit mir, wie es dazu wohl hatte kommen können (wahrscheinlich ein kleinerer Umknicker des Fußes gepaart mit ein, zwei Kilometer zu viel Wanderung). Therapie: Diclofenac-Salbe (die gereizte, entzündete Stelle liege dicht genug unter der Hautoberfläche, dass der Wirkstoff sie erreichen könne), bei abendlicher Schwellung Lymphflüssigkeit sanft Richtung Herz ausstreichen, Schonung (mmmh…), für den Wanderurlaub empfahl sie Tape (mit genauer Anleitung dafür) zur Unterstützung – und nachdem sie mein Urlaubsziel erfahren hatte, bekam ich auch noch Tipps für ihren geliebten Bayerwald (u.a. auf den Lusen zu gehen).
Auf dem Heimweg besorgte ich Frühstückssemmeln und Brot für abends, in der Apotheke Salbe und Tape. Freude über die Balkonvögelchen.
Auch Kleiber und Baumläufer habe ich dort schon gesehen.
Den Vormittag mit dem Besuch verplaudert und verfrühstückt. Es regnete immer wieder, doch um zwölf schien sich das Wetter zu fangen: Wir wagten uns raus (nach Anwendung der Salbe probierte ich gleich mal das Tapen nach Anleitung der Ärztin aus).
Ich lenkte den Besuch ins Schlachthofviertel, denn ich wollte nach dem neuen Volkstheater schauen. Das Feuilleton der Süddeutschen hatte einen langen Artikel über die Fertigstellung veröffentlicht und recherchiert, welche schwarze Magie dafür gesorgt hatte, dass das Projekt nicht nur fristgerecht, sondern im veranschlagten Budget fertiggestellt wurde (€): “Das Wunder von München”. Kurzfassung: Sehr sorgfältiges und ausführliches Leistungsverzeichnis, keine Änderungen unterwegs, respekt- und vertrauensvoller Umgang von Bauunternehmer, Architekt und Baureferat, außerdem waren alle beteiligten Personen von Anfang bis Ende die gleichen. Hier das Blog zum Neubau mit vielen Details. Mir gefiel der Bau schon mal von außen sehr und ich freue mich auf den ersten Besuch einer Vorstellung.
Von hinten.
Von der Seite (die Werkstätten haben Türen direkt zur Straße, eine war offen, darin saß jemand und machte gerade Pause).
Detail an der Eingangstür mit Besuch.
Durch Glockenbachviertel und Gärtnerplatzviertel mäanderten wir zum Viktualienmarkt, Einkäufe für den Abend beim Herrmannsdorfer und im Tölzer Käsladen – die Käseeinkäufe wieder mit umfassenden Hintergrundinformationen, ich weiß jetzt unter anderem, warum es den Manchego-artigen Vilstaler gerade nicht gibt, dass immer mehr handwerkliche Käsereien direkt vermarkten, dass der Donauwörther Landkäs der eigentlich typischste ursprüngliche bayerische Käse ist und wodurch sich die Herstellung des Tegernseer Camenberts von dem Rohmilch-Camenmbert unterscheidet, den ich kaufte. (Und ich wusste wieder, warum ich so gern dort einkaufe.)
Zwar hatte ich immer noch keinen Appetit, doch die Leberkässemmel, auf die mich der Besuch einlud, schmeckte.
Über ein paar Einkäufe beim Eataly gingen wir heim. Das wehe Schienbein war nach drei Stunden zu Fuß deutlich weniger geschwollen als in den zwei Wochen zuvor – meine innere Forscherin hätte ja lieber Salbe und Tape einige Zeit getrennt ausprobiert, um herauszufinden, was von Beidem wirkt, aber das würde halt zu lange dauern.
Inzwischen hatte die Sonne für Wärme gesucht, ich konnte die Fenster wieder offen lassen.
Den Nachmittag verbrachte ich mit Lesen und einer kleinen Siesta, bis es Zeit fürs Abendbrot war: Käse, Wurst, Berliner Balkontomaten, frische Salzgurken, die Herr Kaltmamsell am Vortag eingelegt hatte. Der Besuch trank Bier, Herr Kaltmamsell teilte sich mit mir eine Flasche Pouilly-Fumé. Zum Nachtisch Espresso mit herrlich aromatischen Amaretti, die der Besuch stellte.
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Enno Park schlüsselt auf, warum der Protest aus Sachsen-Anhalt gegen das Bundesverfassungsgerichtsurteil zum Rundfunkbeitrag so gefährlich ist und an den Grundfesten des Grundgesetzes rüttelt.
die Kaltmamsell3 Kommentare zu „Journal Freitag, 6. August 2021 – Antrittsbesuch neues Volkstheater“
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7. August 2021 um 11:44
Danke für den Hinweis zu Enno Park. Jetzt kann ich mein ungutes Gefühl bezüglich der Angelegenheit mit guten Argumenten belegen.
8. August 2021 um 2:09
Liebe Frau Kaltmamsell, auch ich danke für den Link zu Enno Park bezüglich der Gebühren für die öffentlich/ rechtliche Informations- und Unterhaltungsversorgung.
Ein Hinweis von meinem Rechtschreib- Ich (ich bin als Kind nicht in Zaubertrank, sondern in Buchstabensuppe gefallen): Der Käse heißt Camembert.
8. August 2021 um 7:29
Danke, Andrea – in diesem Fall bin ich nicht mal sicher, ob das ein Vertipper oder ein Irrtum war.