Journal Donnerstag, 28. Oktober 2021 – Mit Volldampf in die vierte Welle

Freitag, 29. Oktober 2021 um 6:32

Nachts oft aufgewacht, aber zum Glück jedesmal schnell wieder eingeschlafen.

Morgennebel verdüsterte den Weg in die Arbeit, dazwischen leuchtete mich das Licht der jetzt schon sehr lichten und hellgelben Ahörner und Linden an.

Tumultöser Vormittag in der Arbeit.

Mittags Apfel sowie Sahnequark mit Joghurt.

Nachmittags interessante Info-Veranstaltung und weiter viel Arbeit. Draußen strahlte jetzt die Sonne, Herbstlicht ist wirklich wundervoll.

Auf dem Heimweg größere Einkäufe im Vollkorner: Das lange Allerheiligenwochenende werde ich wieder ohne Herrn Kaltmamsell verbringen, der mit Freunden von ganz ganz früher Monster tötet (Rollenspiel Call of Cthulhu, Pen and Paper), ich deckte mich mit Lebensmitteln ein.

Zu Hause Yoga, dann verarbeitete ich den größten Teil der riesigen Ernteanteil-Endivie zu Abendessen: Salat mit Tahini-Dressing und Ei. Danach gab es Eiscreme und Schokolade.

Mit Bedauern meldete ich mich doch nicht an zur Generalversammlung des Kartoffelkombinats in Präsenz: Die hohen Corona-Infektionszahlen haben ohnehin zur Streichung der geselligen Teile geführt (gemeinsames Mittagessen vom Buffet mit Mitgebrachtem), zu FFP2-Pflicht und 3G, außerdem ermöglichen die bereits eingegangenen Anmeldungen gerade mal so den Sicherheitsabstand. Es scheint mir klug, mich mal wieder vorsichtiger als vorgeschrieben zu verhalten – auch wenn’s mir wirkich, wirklich zum Hals raushängt. Die Entwicklung der Infektionszahlen und die der schweren Fälle (gute Darstellung bei tagesschau.de) lässt keinen anderen Schluss zu.

Gestrige Süddeutsche Zeitung. Dazu am Nachmittag die niederschmetternde Nachricht:
“Viele Nichtgeimpfte wollen sich nicht gegen SARS-CoV-2 impfen lassen”.

Fast neun von zehn Nichtgeimpften in Deutschland wollen sich einer Umfrage zufolge auch in den kommenden acht Wochen eher nicht gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 impfen lassen. Auf keinen Fall vor haben dies laut einer online veröffentlichten Forsa-Erhebung im Auftrag des Bundesministeri­ums für Gesundheit (BMG) 65 Prozent. 23 Prozent sagen eher nein.

Und da klar ist: Unsere Körper machen in dieser Pandemie alle SARS-CoV-2 durch, entweder in Form einer Impfung oder einer Infektion, steht uns also ein weiterer schlimmer Winter bevor – in dem die Zahl einsatzfähiger Intensivbetten von etwa 12.000 auf derzeit circa 9.000 gesunken ist, weil zum ohnehin drückenden Pflegemangel in der Pandemie viele Pflegekräfte gegangen sind. Diese Nachricht ist nicht nur für die besonders schweren Fälle von Covid-19 schlimm, sondern für alle, die ein Intensivbett brauchen, ob nach einer OP, einem Herzinfarkt, Schlaganfall oder einem schweren Unfall.

Da die Forsa-Umfrage belegt, dass Impf-Unwillige durch Fakten nicht zu überzeugen sind (sie sind alle seit Monaten bekannt und werden offensichtlich nicht angenommen), nur der eine Punkt: Sie meinen, Ihr Immunsystem sei so klasse, dass es mit SARS-CoV-2 locker fertig werde und Sie höchstens Grippe-Symptome bekommen? Ihr Immunsystem kennt dieses Virus nicht, ob klasse oder nicht. Auf den Intensivstationen liegen oft genug junge, fitte, bislang gesunde Menschen, deren hervorragendes Immunsystem SARS-CoV-2 freundlich durchgewunken hatte, weil nicht als Bedrohung erkannt.

§

Jajaja, ich weiß: Superamerikanisch, melodramatisch, yaddayadda. Aber wenn’s wirkt.
Don’t chose extinction.

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https://youtu.be/VaTgTiUhEJg

die Kaltmamsell

4 Kommentare zu „Journal Donnerstag, 28. Oktober 2021 – Mit Volldampf in die vierte Welle“

  1. rum meint:

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    Genau!

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  2. Friederike meint:

    Zu “Mein Immunsystem ist fit genug und schafft das auch so!”:
    Selbst der fitteste Sportler trainiert doch – und versucht vor einem Wettkampf möglichst viel über den Gegner herauszufinden.
    Und selbst die virtuoseste, erfahrenste Musikerin übt – und würde niemals auf die Bühne gehen, ohne das Stück zu kennen.
    (Aber ob das hilft, irgendwen von einer Impfung zu überzeugen …?)

  3. Ruth P meint:

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    Genau!

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  4. Croco meint:

    Mittlerweile schwindet mein Mitleid.
    Wer sich aus der Evolution schießen will, bitte.
    Ich jedenfalls meide immer noch Menschenansammlungen.
    Und ich trage Maske.
    Heute fuhr mich ein Werkstattmann nach Hause. Ich könne ruhig die Maske abnehmen.
    Nein, möchte ich nicht, antwortete ich. Ich bin beruflich mit so vielen Menschen zusammen, so dass ich nie weiß, ob ich vielleicht ansteckend bin. Ich wolle ihn nur schützen.
    Es folgte: langes Schweigen.

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