Journal Sonntag, 24. Oktober 2021 – Herbstpracht und Entenbraten
Montag, 25. Oktober 2021Nicht lang genug geschlafen, am Morgen war ich aber munter genug.
Frostiger Morgenblick aus dem Elternhausfenster.
Über meinem Morgen-Cappuccino (meine Mutter hatte extra für mich Frischmilch besorgt, der Espresso kam aus dem Nespresso-Maschinchen) plauderte ich mit meinen Eltern, die auch schon wach waren und ihren gewohnten Filterkaffee tranken.
Strammer Marsch durch die Kälte zum Bahnhof, sonnige Herbstpracht vor den Zugfenstern, ich kam am späten Vormittag heim nach München.
Zu Hause machte ich für Herrn Kaltmamsell und mich nochmal Milchkaffee, trank ihn beim nachgeholten Bloggen. Ich erledigte Häuslichkeiten in Form von Wäschewaschen, Pullis Flicken, Maniküre, dann gab es zum Frühstück die Semmeln, die ich vom Bahnhof mitgebracht hatte.
Draußen strahlte weiter energisch die Sonne, dennoch legt ich mich hin zu einer Siesta und holte eine Stunde Schlaf nach. Das wundervolle Wetter zog mich aber doch noch nach draußen. Ich sah nach dem Verlauf des Herbst auf dem Südfriedhof und an der Isar.
Auf dem Südfriedhof kam ich am markanten Grab des Botanikers Philipp Franz von Siebold vorbei, über den Croco kürzlich geboggt hatte.
An der Isar war erwartungsgemäß mords was los.
Ich spazierte zur Brudermühlbrücke und kreuzte darüber die Isar. Blöderweise machte mein Kreislauf Sperenzchen, ich musste mich eine Weile auf eine Bank setzen, während mir der Schweiß aus den Haaren lief. Daheim legte ich mich erst mal flach.
Zum Nachtmahl servierte Herr Kaltmamsell richtiges Sonntagsessen: Er hatte am Viktualienmarkt eine prächtige Ente gekauft, die klassisch im Ofen gebraten wurde, dazu Kartoffelknödel (Fertigteig) und Karottengemüse aus Ernteanteil. Sehr gut! Dazu teilten wir uns den restlichen Rotwein vom Freitagabend, Nachtisch Süßigkeiten.
Beim anschließenden Räumen und Internetlesen lief nach Langem mal wieder Tatort, weil ich Gutes über die Folge “Blind Date” gelesen hatte, doch die doofen Dialoge vor allem im Erzählstrang Privates der Ermittelnden ließen mich bald weghören.
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Kathryn Jezer-Morton forscht seit Jahren für ihre Doktorarbeit über Mutterschaft im Web 2.0, also wie Mütter sich in Social Media darstellen. Anne Helen Petersen interviewt sie dazu:
“The Ideological Battlefield of the ‘Mamasphere'”.
Wie nach Mama-Bloggen (Alltag, Gemeinschaft, Care-Work) weiße Online-Mutterschaft auf instagram alles verändert hat (es gibt keine helfenden Nachbarinnen mehr, keine Care-Work – und wer nimmt eigentlich all die wunderschönen Fotos von Mutter-Kind-Idylle auf?) – bis hin zum jetzigen Zeitpunkt, an dem Momfluencerinnen ihren Content immer stärker an den Erfolgs-Algorithmen von instagram ausrichten. Dadurch wird die Darstellung von Mutterschaft so richtig verquast.
Interviewing momfluencers has changed my perspective on their work completely. Without exception, the momfluencers I’ve spoken to are very deliberate in how they post, and they speak about it as work that they undertake strategically, as professionals. Representing motherhood puts you in a double-bind because audiences expect you to be “authentic” because you’re representing this foundational — even sacred — social relationship between mothers and children, but at the same time, you’re under enormous pressure both from brand partners and the audience to look a certain way.