Journal Dienstag, 23. November 2021 – Unangenehmer Ärztintermin

Mittwoch, 24. November 2021 um 6:38

Eher unruhige Nacht (also auch diesmal kein Impfwunder für mich), morgens schmerzte der Impfarm ordentlich. Das Kreuzweh links hatte aber sehr wahrscheinlich nichts damit zu tun.

Aus organisatorischen Gründen fuhr ich mit dem Rad in die Arbeit, Gelegenheit, nach zwei Jahren Hüft-bedingter Pause meine schwarzen, hochschaftigen Stiefel mit hohem Absatz zu tragen, mit denen ich nicht weit gehen kann. Über den Tag festgestellt, dass sie sich hinderlich anfühlten, vielleicht ist meine Zeit hoher Absätze wirklich vorbei – es macht mir einfach zu viel Spaß, schnell und kraftvoll zu gehen.

Im Büro erst mal den vorherigen halben Nachmittag nachgeholt, dann Online-Schulung (mit nur einem Augen und hauptsächlich über Zuhören, weil ich einiges sonst im Blick behalten musste).

Tagsüber fühlte ich mich müde und zerschlagen – aber nicht mehr als sonst nach einer unguten Nacht, eher nicht Impfreaktion.

Die Mittagspause nutzte und verlängerte ich für einen Arzttermin (deshalb Fahrrad). Ein unangenehmes Erlebnis: Die Terminvereinbarung vor sechs Wochen (! obwohl ich dort bereits Patientin bin, obwohl es an dieser Fachrichtung in München wirklich nicht an Praxen mangelt und obwohl ich mit einer eher akuten Überweisung kam) war ein Kuddelmuddel, und als ich eintraf, wusste von dem letztendlich für gestern vereinbarten Termin niemand etwas – fischte ihn dann aber doch uneingetragen aus der E-Mail-Korrespondenz. Das Personal trug bis auf Ärztin keine Masken (nein, ein 100×50 cm Stück Plexiglas auf der Empfangstheke ist kein Infektionsschutz für alle und die gesamte Praxis), das Wartezimmer war ohne Abstandsmöglichkeit voll, ich quetschte mich stehend in eine Ecke. Und dann war nicht mal der Grund der Überweisung richtig gelesen worden – nach seltsamen ersten Fragen und abwegigen Untersuchungsankündigungen der Ärztin sagte ich ihn nochmal selbst und erklärte von vorne, warum ich hier war. Da gehe ich nicht mehr hin.
Ich kam raus mit einer handfesten Information, die ich aber wahrscheinlich erst nach der vierten Corona-Welle angehen kann. (Hiermit bemerke ich, dass ich nicht mehr in “nach der Pandemie” denke.)

Zurück am Schreibtisch war ich erst kurz vor zwei, jetzt gab’s neben Weiterarbeit als Mittagessen ein Stück selbstgebackenes Brot und ein Glas Granatapfelkerne mit Mango vermischt (gute Kombi!).

Die Impfarmschmerzen wurden immer weniger. Auf der Heimfahrt Abstecher zum Vollcorner.

Zu Hause wartete die erste Orangenlieferung von meinem adoptierten Baum.

Orangen in einer Kiste

Spielanleitung: Bitte alle Orangen ansehen und die mit weichen Stellen möglichst schnell essen. Ich schälte und schnippelte also gleich mal welche für die nächste Brotzeit, stellte beim ersten Naschen fest, dass sie eher sauer sind – wie halt um diese frühe Erntezeit typisch. Richtig süße Orangen erwarte ich aus Spanien nicht vor Februar.

Nochmal die Runde Yoga-Rumpfstärkung vom Montag. Das Nachtmahl servierte Herr Kaltmamsell: Aus Ernteanteil-Kartoffeln und -Chinakohl wurde eine Art Lompemois1, dazu hatte ich beim Vollcorner geräucherte Forelle besorgt, die sich als beste jemals herausstellte. Nachtisch Spekulatius und Schokolade.

  1. Von jemandem aus Hessen erklären lassen. []
die Kaltmamsell

10 Kommentare zu „Journal Dienstag, 23. November 2021 – Unangenehmer Ärztintermin“

  1. Anke Steltenkamp meint:

    Hallo, darf ich Fragen welche Technik Sie beim Granatapfel entkernen verwenden? Ich kann es wohl nicht, denn ich muss jedes mal die Küche abwaschen weil es nach Schlachtfest aussieht. Ich wünsche noch einen schönen Tag. Gruß aus dem Münsterland Anke

  2. die Kaltmamsell meint:

    Beim Granatapfel-Entkernen, Anke Steltenkamp, bin ich nach vielerlei Versuchen wieder hier gelandet:
    https://youtu.be/szuAINiE0b4
    Anschließend die Kerne vorsichtig entfernen. Ich stelle die Schüssel dazu in die Spüle und (das ist meiner Erfahrung nach das Wichtigste) nehme mir Zeit.

  3. TomInMuc meint:

    Ich war am Montag bei einer jährlichen Kontrolluntersuchung. Das Personal hinter den Aerosol-Scheiben trug Maske, das Untersuchungspersonal keine und auch der Arzt nicht! Wahrscheinlich war ich noch müde, denn in der Praxis selbst fiel es mir nicht sofort auf. Erst gegen Abend, als ich meinen Tag reflektierte.

  4. Saarländerin meint:

    Granatapfel vierteln und unter Wasser mit den Fingern entkernen klappt sehr gut und ist unblutig: Kerne fallen runter, nicht essbare Häute etc. schwimmen oben.

  5. Bea meint:

    Auch ich war gestern beim Arzt. Auch hier sass das Personal im Empfang maskenlos und dicht gedrängt , schnatternd hinter der Plexiglasscheibe. Sie hatten offensichtlich nichts zu tun. Mein Arzt trug eine medizinische Maske UNTER der Nase.!! So wird das mit der Pandemiebekämpfung nie was.
    Da sieht mich auch keiner mehr!

  6. Hauptschulblues meint:

    Das Personal und der/die Ärztin müssen darauf angesprochen werden. Ich denke, das wurde gemacht.

  7. Hiwwelhubber meint:

    … ich glaube, für das”Lompemois” muss man einen NORD- oder NORDWEST-Hessen fragen. Hier bei unseren Südhessen-Nachbarn bis zur Mainlinie kennt man das gar nicht…
    Nix für ungut – liebe Grüße!

  8. Chris Kurbjuhn meint:

    @Hiwwelhuber: Im nordosthessischen Eschwege zumindest ist Lompemois ebenfalls unbekannt. Endivien und so Zeuch, das ist was für die feinen Leute. Mir essen mittachs Diebchen mit Duckefett und abends Ahle Worscht.

  9. Anke meint:

    Hallo, danke für den Tipp. Der Faktor Zeit war entscheidend.

  10. Gaga Nielsen meint:

    Granatapfel schlachten für Ungeduldige:
    zehn Sekunden von allen Seiten weichkneten oder über die geriffelte Spüle rollen, bis die Kerne spürbar gelockert sind, über tiefen Teller oder Schüssel halten, an einer Stelle, oben oder unten anschlitzen und komplett aufreißen, am Besten mit Handschuhen an, dann kullern die Kerne mehr oder weniger raus. Geht ruckzuck.

    Ließe sich auch mit der unter-Wasser-Variante kombinieren. Ohne Kneten vorher hängen die Kerne wesentlich fester.

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