Archiv für Dezember 2021

Journal Sonntag, 12. Dezember 2021 – Adventspaziergang und #12von12

Montag, 13. Dezember 2021

Dieses Jahr konnte es trotz vierter Welle den Familien-Adventspaziergang mit jahrzehntelanger Geschichte geben: Alle geimpft, bis auf die jüngsten auch geboostert. Ein wundervoller Tag für #12von12.

Nach mittelguter Nacht (Chlorschnupfen) machte ich mich Winterspaziergang-fertig – nach vielen Jahren mal wieder mit Schnee!

1 – #609060

Herr Kaltmamsell und ich gingen in fahlem Winterlicht mit u.a. Geschenken und Christstollen zum Bahnhof und nahmen einen Zug nach Ingolstadt.

2 – Holledau.

In Ingolstadt ließen wir uns am Bahnhof abholen – schwer bepackt wie wir waren. Wir fuhren zum Haus der Bruderfamilie und nach Klärung der verschiedenen Verabredungszeiten (im Angebot waren 10.30 Uhr und 11 Uhr, manche Menschen mussten sehr, sehr schnell duschen) weiter zum Schambachtal. Zu aller Freude war es sonnig geworden.

3 – Spaziergangstart mit letzten Nebelfetzen.

Schneestapfen, während ich endlich mal wieder ein paar Neuigkeiten aus dem Leben zu selten gesehender Familie erfuhr.

4 – Wald.

5 – Einbiegen auf die Zielgerade ins Schambachtal.

Nach etwa einer Stunde Spaziergang kehrten wir im Gasthaus Zur Linde ein (gründlicher Check von 2G – topp!) und aßen wirklich gut: Die Speisenauswahl war mit Entschuldigung wegen Personalmangel beschränkt, aber auch für die vegetarische Fraktion der Familie gab es ein Angebot, einfach veganisierbar. Ich aß ein Schäuferl (wie immer, wenn man mir eines anbietet), das eine rösche Kruste und bissfestes Fleisch hatte. Dazu zwei alkoholfreie Weizen, ich war sehr durstig. Allgemeine Zufriedenheit mit dem Essen. (Wenn Sie mal dort sind: Beachten Sie im großen Gastraum die Schnitzereien der Holzdecke, darin sind vier Burgen/Schlösser der Umgebung eingearbeitet.)

Zurück gingen wir einen direkteren Weg im Schambachtal selbst.

6 – Schambach 1.

7 – Heilig Kreuz.

8 – Schambach 2, im Hintergrund ein Ausguck zum Biberbeobachten.

Wir fuhren zu meinen Eltern, die Tafel für den Adventkaffee war bereits gedeckt.

9 – Kaffeetafel mit Adventskranz.

Es gab Glühwein, Tee, Kaffee, Plätzchen, Mohnstollen, Christstollen – ich hielt mich an Tee, weil ich noch so voll vom Mittagessen war. Mehr Spaß und Gespräche, die Pandemie ist leider nicht die einzige Sorge. Gute Nachricht: Die zu kleinen Stiefel, die ich gebraucht gekauft hatte, fanden erfreute Abnehmerinnen. Auch die Salzmandeln hatte ich mitgebracht und verteilte sie, umgekehrt packte meine Mutter mir eine große Dose Plätzchen – ideales Timing, den die Plätzchendose von Frau Schwieger ist bereits leergegessen. Außerdem hatte sie die Ingolstädter Metzgerei-Spezialität Bauernwürscht für uns besorgt.

Rückfahrt in früher Nacht.

10 – Herr Kaltmamsell in Regionalexpress.

In München verschoben wir bereits verschobene Erledigungen, lieber machte ich noch eine Runde Yoga.

11 – Heimisches Yogastudio (mit neuer Stehlampe) (und immer noch fehlendem fünften Bücherschrank).

Als Abendessen wärmte Herr Kaltmamsell restliche Sellerie-Lasagne auf, Nachtisch war ein wenig Hutzelbrot.

12 – Granatapfelentkernen für die Montagsbrotzeit.

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Auf den Zugfahrten hatte ich die Wochenend-Süddeutsche gelesen und war besonders angetan vom Buch zwei: Boris Herrman schreibt ausführlich über einen wenig bekannten Dienst für Bundestagsabgeordnete, nämlich die Kunstsammlung des Deutschen Bundestags, aus der jeder und jede Bundestagsabgeordnete ihre Büros dekorieren können. Eine ganz wundervolle Geschichte – in der Online-Version, wie ich gerade entdecke, mit noch viel mehr Fotos bebildert als der Print-Artikel (Nachtrag: Nur für Online-Abonent*innen).
“Die hohe Kunst der Politik”.

Herrmann begleitet unter anderem Mareike Wulf in die Sammlung, eine frisch gewählte CDU-Politikerin aus Niedersachsen.

Bis zum Beweis des Gegenteils ist der Deutsche Bundestag das einzige Parlament der Welt, das sich auf dem Kunstmarkt als regelmäßiger Sammler betätigt. Seit 1976 gibt es dafür einen eigenen Haushaltstitel. Im aktuellen Bundeshaushalt sind 275 000 Euro zum „Erwerb zeitgenössischer Kunstwerke“ veranschlagt.

Je nachdem, ob man die Serien und Repros mitzählt, haben sich so über die Jahrzehnte zwischen 4000 und 5000 Arbeiten angesammelt: Ölgemälde, Aquarelle und Lithografien, Stiche, Skulpturen und Holzschnitte, Radierungen, Fotos und Graphic Novels, Werke von Moritz Götze, Günther Uecker und Bernhard Heisig, von Brigitte Waldach, Anna Franziska Schwarzbach und Andy Warhol, von Georg Baselitz, Neo Rauch und Emil Schumacher, von Sibylle Bergemann, Harald Metzkes und Christo. All das und noch vieles mehr können die Mitglieder des Deutschen Bundestags in der Artothek ausleihen, um damit ihre Arbeitsräume zu schmücken.

Journal Samstag, 11. Dezember 2021 – Schlechte Laune trotz Emsigkeit

Sonntag, 12. Dezember 2021

Verkatert mit Kopfweh aufgewacht. Außerdem schlecht gelaunt. Draußen schneite es ein wenig auf die nassen Straßen.

Plan war Schwimmen, also hatte ich einen Corona-Testtermin an einer nahegelegenen Station. Diesmal mochte ich auch den Sport dazu und nahm eine Tram zum Dantebad. Wieder waren die Bahnen gut beschwommen, die Dantebad-Community (dass man sich hier kennt, merke ich immer wieder) ist also a) impf-vernünftig und b) schwimm-sehnsüchtig genug für die Mühen der zusätzlichen Testerei. Beim Schwimmen schneite es auf den ersten Bahnen, ich spürte das Kitzeln der kalten Schneeflocken auf Armen und Schultern. Ohne große Beschwerden absolvierte ich meine 3.000 Meter, das nahm mir aber nicht die schlechte Laune – ich habe gerade wieder den inneren Negativ-Coach am Start (der mich unter anderem auf die schlechte Zeit für die Strecke hinwies).

Auf dem Heimweg zog ich von der Tram-Station Stachus aus zu einer weihnachtlichen Einkaufsrunde los: Geschenkpapier, Weihnachtskarten – aber ein als ganz sicher geglaubtes Geschenk bekam ich nicht, ich musste später improvisieren. Auch unweihnachtliche Frühstückssemmeln kaufte ich, die gab’s daheim zum Frühstück um zwei.

Es kündigte sich sehr bald ein monumentaler Chlorschnupfen an: Ich griff daheim zur Nasenspülung mit Salzwasser, brauchte dennoch vor dem Schlagengehen Spray. (Nasenklammer habe ich sogar irgendwo, aber ich fand sie bei einem Test sehr unangenehm beim Schwimmen.)

Nachmittags im Düstern packte ich die Familiengeschenke ein, die ich schon habe und am Samstag zum diesjährigen Adventspaziergang mitnehmen kann.

Die bei Sellpy gekauften Schuhe stellten sich als viel zu klein heraus: Von dem (edlen und exklusiven) Hersteller Tracey Neuls besitze ich bereits drei Paar, glaubte deshalb, blind die bisher perfekt passende Größe 41 kaufen zu können. Doch das ist niemals ein 41er, das ist Größe 40 (ergab auch Anlegen der Sohle an ein vorhandenes, passendes Paar) – ich nehme an, man hat sich beim Prägen der Größe auf die Ledersohle vertan. Und ich nehme an, dass sie deshalb weiterverkauft wurden, die Schuhe sind praktisch ungetragen – aber dann hätte man sie halt nicht als 41 anbieten dürfen. Ähnlich verhielt es sich mit der zweiten Lieferung von Sellpy-Kleidung, die gestern eintraf: Ein Oberteil war mit Konfekionsgröße 40 angeboten worden, die überraschenden tatsächlichen Maße und ein Blick aufs Etikett zeigten, dass damit die italienische Größe 40 gemeint war – deutsche Größe 34. Da Sellpy anders als ebay nur eine Konfektionsgröße und sonst keine Maße angibt, sind solche Fehler halt gleich ein K.o. Hob meine Laune auch nicht.

Am Nikolaustag war eine weitere Crowdfarming-Lieferung eingetroffen: Andalusische Mandeln von meinem adoptierten Baum, zwei Kilo im Jutesackerl.

Ich begann eine Versuchsreihe mit dem Ziel, die Salzmandeln zu bekommen, die ich in Spanien so liebe. Mit diesem Rezept wurden sie nicht salzig genug; ich schob sie nochmal zehn Minuten in den Ofen, um ihnen zumindest Röstgeschmack zu geben. Mit diesem Rezept wurden sie besser. Ich hatte ins Wasser auch einen Teelöffel flüssiges Raucharoma gegeben, das ich aber kaum schmeckte.

Herr Kaltmamsell servierte zum Nachtmahl die mächtige Sellerieknolle aus Ernteanteil als Sellerie-Lasagne. Als Aperitif gab es den 4.-Welle-Drink Whiskey Sour mit Meyer-Zitronensaft. Und zum Nachtisch wieder große Mengen Weihnachtssüßigkeiten.

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Gestern fand ich endlich Zeit, die Doku über die Entwicklung des Impfstoffs von BioNTech in der arte-Mediathek anzusehen:
“Mit Lichtgeschwindigkeit zum Impfstoff
Das Projekt BioNTech”.

“Lichtgeschwindigkeit”, weil das Projekt “Light speed” genannt wurde: Şahin erzählte, wie er Anfang 2020 der Belegschaft klar machte, dass in jedem Bereich mit der größtmöglichen Geschwindigkeit gearbeitet werden musste, also mit Lichtgeschwindigkeit – nicht um die ersten auf dem Markt zu sein, sondern weil alle Modellierungen eine Pandemie von verheerenden Ausmaßen ankündigten, die nur durch wirksame Impfung gestoppt werden konnte.

Die Interviews zeigen die geistige Brillanz von Özlem Türeci und Uğur Şahin, die zusammen mit ihrer Nüchternheit, vor allem aber gepaart mit moralischen Werten und Idealismus besticht. (Und ich fragte mich mal wieder, ob vor allem der letzte Teil dieser Haltung, der die beiden ja auch als Paar zusammengebracht hat, anerziehbar ist, oder schlicht angeboren wird.)

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Eine alberne Frage auf Twitter erinnerte mich gestern an dieses Lied, ihren Sänger und an diese Zeit.

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https://youtu.be/fFDzwByMCbk

Journal Freitag, 10. Dezember 2021 – Winterkälte, Anstoßen auf Regierungswechsel

Samstag, 11. Dezember 2021

Durchgeschlafen – gut. Nur bis halb fünf – nicht so gut. Nach dem Aufstehen schloss ich das Schlafzimmerfenster zu einer sternenklaren Nacht.

Auf meinem Fußweg in die Arbeit war der Himmel dann bereits mittelblau und kündigte einen sonnigen Tag an, entsprechend klirrte die Kälte und knusperte der eisige Untergrund unter meinen Schuhen. Die Sonne schien dann leider nur bis kurz vor Mittag.

Als Mittagessen gab’s Birnen (reife, holzige Biobirnen) und Hüttenkäse. Emsiger Nachmittag mit teils interessanten Querschüssen. Ich war zu sehr pünktlichem Feierabend gezwungen, weil der Büro-Strom abgedreht werden musste.

Beim Aufbrechen checkte ich die Einkaufsliste. Herr Kaltmamsell hatte Parmesan stehenlassen, also ging ich auf dem Heimweg in mittlerem, nassen Schneefall beim Vollcorner vorbei und kaufte auch weiteren Käse. Für Obst (Granatäpfel, Maracuja) machte ich noch einen Abstecher zum Süpermarket Verdi.

Beim Heimkommen und nach Ablegen meiner schneenassen Kleidung große Freude: Die beiden Esszimmer-Stühle waren geliefert worden (außerdem die eine oder andere Geschenk-Bestellung).

Eine Folge Adriene-Yoga – die ich nicht übersprungen hatte, obwohl die Vorschau in erster Linie angeleitetes Schnaufen zeigte. Adriene thematisierte darin vor allem, wie wichtig auch die entspannenderen Einheiten bei täglichem Yoga seien, ok ok ok.

Mir war schon wieder kalt trotz Zusatzpulli und Wollsocken, zur Feier des Wochenendes drehte ich die Heizungen hoch und schmolz dann halt eine Schneise in den vorletzten Gletscher. Weitergefeiert wurde mit Cremant: Jetzt stieß ich mit Herrn Kaltmamsell darauf an, dass wir Seehofer für immer und durch den Regierungswechsel Andi Scheuer (SCHEUER!) zumindest vorläufig los sind.

Als Nachtmahl servierte Herr Kaltmamsell Ernteanteil-Rosenkohl aus dem Ofen (mit ein wenig Parmesan überstreut) und herrliches Entrecôte. Dazu gab es spanischen Rotwein Prometus aus Castilla y León. Nachtisch viel Weihnachtsgebäck.

Deutlich nach neun klingelte dann nochmal ein Bote mit Lieferung – bekam ordentlich Trinkgeld (allein schon dafür, dass er tatsächlich geklingelt und geliefert hatte, statt das Paket direkt in einen Lieferdienst-Shop zu bringen).

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Nochmal Armut, hier Erinnerungen von Ella Anschein.

https://youtu.be/dITWLkHd01g

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Der Virologe Christian Drosten in einem Tagesthemen-Interview über den Stand der Erkenntnisse zur Omikron-Variante:
“‘Wir brauchen jetzt schnelle Entscheidungen'”.

Neben allen Unsicherheiten steht fest: Impfen ist immer noch das wichtigste Mittel für den Weg aus der Pandemie.

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Hach die freundlichen Schweizer!

Als Gegenstück fallen mir übrigens nicht Berlinerinnen ein, sondern kastilische Kellner bis in die 1990er: Steinerne Miene, Sprechen nie leiser als Ruf-Lautstärke, Kommunikation mit der Kundschaft hauptsächlich über kurzen Blickkontakt, die Geschwindigkeit der Erfassung von Bestellwillen sowie des Servierens legten telepathische Fähigkeiten nahe.
(Einschränkung bis in die 90er, weil inzwischen auch in Spanien sehr viele Einwander*innen in der Gastro arbeiten, die diese Eingeborenenkultur durch Freundlichkeit total kaputt gemacht haben.)

Journal Donnerstag, 9. Dezember 2021 – Langweiliger Donnerstag

Freitag, 10. Dezember 2021

Das dritte Aufwachen in der Nacht hatte dann mal eine neue Ursache: Beim Platzieren des alten Weckers, der nur zum nächtlichen Ablesen der Uhrzeit dient, hatte ich eine Taste gelöst, um halb fünf klingelte er mich wach.

Früher Aufbruch in die Arbeit, bei kompletter Dunkelheit (ahhhh Dezember). Vom Himmel fiel Schneematsch, der ziemlich rutschigen Untergrund verursachte.

In der Arbeit einen Jahresend-Klops abgearbeitet, der mir an künftigen Jahresenden hoffentlich erspart bleibt. Außerdem durch einen anderen Job viel über individuelle Führungskultur und -prioritäten gelernt.

Mittags gab es die restlichen Linsen von Montagabend (in der Mikrowelle erhitzt) und eine Birne.

Ich hatte Sportzeug dabei und für den Feierabend einen Schnelltest-Termin auf dem Weg zum Sportverein vereinbart. Doch über den Nachmittag verließ mich jegliche Lust auf das geplante Crosstrainer-Strampeln. Zumindest war ich so zu pünktlichem Feierabend gezwungen, nach dem ich in einem der beiden (!) Testzentren auf der Theresienwiese (Achtung, ausgeschildert ist nur der PCR-Test, ich musste mich durchfragen – und die Wegführung durch Metall-Bauzäune hat auf der winterdunklen Theresienwiese starke Hänsel-und-Gretel-Vibes) meinen Schnelltest-Termin wahrnahm.

Unterwegs Brotzeit-Einkäufe, daheim Yoga.

Als Nachtmahl hatte Herr Kaltmamsell den Pakchoi aus eben geholtem Ernteanteil mit Sojabrösel, Reis und Ei in ein köstliches Pfannengericht verwandelt. Danach viel Weihnachtssüßigkeiten.

Journal Mittwoch, 8. Dezember 2021 – Tag 1 nach Angela Merkel

Donnerstag, 9. Dezember 2021

Wieder gut geschlafen, hätte gerne länger sein dürfen.

Draußen war der Boden trocken. Ich konnte fürs Büro Turnschuhe anziehen: In der Arbeit würde ich gestern viel laufen müssen. Vorm Haus hörte ich wie schon in den Tagen davor Amselflöten, das doch eigentlich erst nach dem Winter beginnt. Und aus Wiesbaden wurde gestern Rotkehlchengesang gemeldet: Möchte uns die Vogelwelt aufmuntern durch vorgezogene Frühlingsweisen – oder ist das schon wieder die Apokalypse?

In der Arbeit große Online-Infoveranstaltung zu einem wichtigem Thema, doch parallel musste ich wegen eines Jobs durchs Haus laufen.

Spätes Mittagessen nach diesem Job: Apfel, Joghurt-Sahnequark-Mischung mit dem letzten Rest flüssigem Orangen-Flammeri – der sich ausgezeichnet zum Aromatisieren eignete.

Nachmittags aß ich gegen das Magenknurren zwei große Plätzchen aus dem Kollegenkreis, die ich am Dienstag geschenkt bekommen hatte. Danach war mir auch gar nicht mehr schwindlig, ich hatte wieder Lust, meinen Plan eines weiteren Geschenkeeinkaufs umzusetzen. Also marschierte ich nach der Arbeit in die Fußgängerzone, in einsetzendem nassen Schneefall. Ich bekam ein weiteres Weihnachtsgeschenk und machte erste Bekanntschaft mit der gestern eingeführten 2G-Regel im Einzelhandel (außer lebensnotwendige Dinge wie Lebensmittel).

Zu Hause eine Runde Yoga mit Umpf.

Zum Nachtmahl servierte Herr Kaltmamsell mürbe Äpfel aus Ernteanteil erhitzt, Kartoffeln aus Ernteanteil als Pü – und Blutwurst. Zu meiner besonders großen Freude hatte er welche gefunden, die ordentlich Speckwürfel enthielten – ich hatte schon befürchtet, dass das Streben der Metzgereien nach einem “gesunden” Angebot diese endgültig vertrieben hätten.

Abendunterhaltung: Das RTL-Special zum verstorbenen Mirco Nontschew.

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Nach 16 Jahren ist Angela Merkel seit gestern nicht mehr Bundeskanzlerin. Anders als offensichtlich viele kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, wie sie den heutigen Tag danach wohl verbringen wird – ich kann mir ja auch nicht vorstellen, wie man 16 Jahre lang derart bescheuert viel arbeiten kann. Von ihr Abschied genommen und von der politischen Kultur, die mit ihr geht, habe ich ja schon bei der Ankündigung ihres Rückzugs. (Zur Sicherheit: Mit sehr, sehr vielen ihrer politischen Entscheidungen und Ausrichtung bin ich nicht einverstanden, vor allem die Landwirtschafts- und Klimapolitik haben ihre Regierungen in meinen Augen gründlich verkackt.) Wirklich rührend fand ich das Abschiedsfilmchen von Emanuel Macron.

Und nun zur Nachfolgeregierung.

Wie twitterte @Buddenbohm gestern: “Heute viel Freude an der Demokratie.”

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Werbung für Impfen, Volltreffer vom Zentralrat der Juden.

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Wenn wir mit einem Flugzeugnotfall so umgingen wie mit der Pandemie oder der Klimakatastrophe.

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https://youtu.be/UB5TVho53AA

Journal Dienstag, 7. Dezember 2021 – Durchgeackert

Mittwoch, 8. Dezember 2021

Schlaf mit nur einer Unterbrechung, doch der Wecker brauchte mehr als fünf Minuten, bis ich auf ihn reagierte (mein Hirn so: “Hahaha, ich träume schon wieder, dass der Wecker klingelt. Netter Versuch!”).

Der erste Blick nach draußen zeigte Schneelandschaft mit Schneefall, Herr Kaltmamsell machte sich als S-Bahn-Pendler vorsichtshalber eine Viertelstunde eher auf den Weg. Auf meinem Arbeitsweg hatte der Schneefall aufgehört, es wurde eifrig geräumt – und dadurch ganz schön glatt.

In der Arbeit nutzte ich einen unaufmerksamen Moment, um einen besonders unangenehmen und komplizierten Klops anzupacken. Während ich Tickets gegen die technischen Probleme dabei aufgab, suchte ich in der Vergangenheit des Themas nach Lösungshinweisen. Ehe ich mich versah (und trotz einiger völlig anders gelagerter Querschüsse), war Mittag.

Mittagessen: Apfel (Ernteanteil), Hüttenkäse, Granatapfelkerne.

Dann weitergeackert und sehr, sehr viel weggeschafft – davon das meiste nur in Präsenz zu erledigen, und vieles davon ermöglichte Teammitgliedern, von daheim zu arbeiten. Ich jonglierte mit so vielen verschiedenen Themen, dass ich bei einem externen, unbekannten Anruf kurz vor fünf nur mit Anstrengung die Konzentration für eine professionelle Meldung aufbrachte. (War dann ein vertrauter Dienstleister, der über mein Gestammel herzlich lachte.)

Bei Feierabend war ich so erledigt, dass ich mich schier nicht zum Heimgehen aufraffen konnte.

Letztendlich natürlich doch. Heimweg über Lidl (da gibt’s einfach großartig schweinische Weihnachtssüßigkeiten, unter anderem Mini-Marzipan-Butterstollen mit Schokoladenüberzug – Weihnachts-Cakepops!) und Vollcorner (Birnen und viel Feldsalat – Herr Kaltmamsell hatte sich Feldsalat zum Abendessen gewünscht).

Zu Hause erst mal eine Runde Yoga, tat gut. Dann putzte ich ziemlich lang den Feldsalat, der lang nicht so schön war wie unserer aus Ernteanteil – viele angefaulte Blättchen. Es gab ihn mit Granatapfelkernen nach einem Teller Linsensuppe von Herrn Kaltmamsell. Nachtisch waren schweinische Lidl-Weihnachtssüßigkeiten.

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München arbeitet nach Jahrzehnten wieder an einem Stadtentwicklungsplan, dem Stadtentwicklungsplan 2040. Jetzt ist die Phase Bürgerbeteiligung gestartet: Man kann priorisieren, kommentieren, Ideen abgeben.

Journal Montag, 6. Dezember 2021 – Geschenkekauf nach Feierabend

Dienstag, 7. Dezember 2021

Wieder bis halb fünf durchgeschlafen (super!), danach nochmal eingeschlafen (super!).

Nach dem Aufstehen der GAU bei der Einlagerung der sonntags gebackenen, jetzt ganz abgekühlten Christstollen: Es war zu wenig Alufolie zum doppelten Einwickeln im Haus. Da krähe ich jedes Jahr, dass Stollenbacken in Wirklichkeit eine Verschwörung der Alufolien-Industrie ist, und dann arbeitet nicht mal die Weltverschwörung zuverlässig. Ich stellte das Blech mit dem einen gar nicht und dem anderen unzureichend eingewickelten Backwerk auf die Küchen-Hängeschränke, damit sie dem Putzmann nicht im Weg waren.

Den morgendlichen Milchkaffee servierte ich Herrn Kaltmamsell mit Schoko-Nikolaus (siehe Datum), meiner stand vor der Wohnungstür.

Nachdem eine Zeit lang morgens immer eine Süddeutsche mehr als Abos im Haus vor den Briefkästen lag, gab es gestern wieder gar keine. Gleicht sich wahrscheinlich über die Zeit aus.

Draußen lustloser Schneeregen. Für den Weg in die Arbeit erwischte ich eine Pause und blieb trocken. Das war Dussel, den ein genauerer Blick beim Wechseln meiner Schneestiefel zu Büroschuhen zeigte sich deutlich lösende Klebenähte an der Sohle – nach fast 20 Jahren Tragen. Oh je, solche warmen Kunstfell-Stiefel mit dicker Sohle und geeignet für schnelles Rein- und Rausschlüpfen hat man derzeit überhaupt nicht, Ersatz wird schwierig werden.

Viel kleinteilige Arbeit in der Arbeit.

Mittags gab es das letzte Stück Empanada vom Freitag und einen Apfel. Ich buchte einen Schnelltest-Termin für Donnerstag nach Feierabend, damit ich abends im Verein eine Stunde auf den Crosstrainer kann: Einlass wie im Dantebad nur geimpft oder genesen – und getestet.

Nach Feierabend ließ ich offen, ob ich noch zum Weihnachtsgeschenkekaufen gehen würde – nur wenn mir das Gehen gefiel. Das tat es in der fast frostig kalten, aber klaren Luft, also marschierte ich bis zum Marienplatz für Geschenke, die ich lieber im Laden aussuchte. Die Fußgängerzone war fast so belebt wie am Samstag.

Daheim wartete ausreichend Alufolie auf mich (Herr Kaltmamsell hatte die Einkaufsliste abgearbeitet), ich konnte die Stollen einwickeln. Außerdem entkernte ich einen Granatapfel für die nächste Brotzeit.

Zum Nachtmahl linderte Herr Kaltmamsell den Bratwurstmangel, der sich durch das Fehlen der Christkindlmärkte ergeben hatte: Er servierte Bratwürste (je eine rote und weiße) mit Kartoffelpü (Ernteanteil) und Ofenkarotten (Ernteanteil) sowie Zwiebelsauce. Zum Nachtisch reichlich Süßigkeiten.

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Mittags in der Süddeutschen (Abteilungsexemplar) entdeckt: Der Bayerische Heimatverein hat einige Dutzend Fotos von Bauernhäusern und anderen markanten Gebäuden aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts online gestellt, die sich bislang nicht identifizieren lassen und bittet um Hilfe:
“Kennen Sie dieses Haus?”

Ist ja auch citizen science, die Fotos lohnen das Durchklicken aber auch ohne Wurzeln in dieser Gegend.

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“150 Unternehmen ändern Markenclaims für größte Impfkampagne aller Zeiten”.

Come impf and find out ist schon schwer zu toppen.