Journal Freitag, 31. Dezember 2021 – Silvester mit Weinabenteuer

Samstag, 1. Januar 2022 um 9:01

Gestern sollte der Teil meiner zweieinhalb Wochen Urlaub beginnen, in dem mir idealerweise langweilig wurde: Keine Pläne, nur vage Ideen, also bitteschön Ruhe und Frieden – bis man aus Planmangel auf Einfälle wie Puzzle oder Topflappenhäkeln kommt.

Der Tag war sehr mild und wunderbar sonnig. Nach Bloggen, Jahresendfragebogen und einer kleinen Runde Yoga erledigte ich kleinere Tüchtigkeiten: Neue Schneestiefel imprägniert (wäre ich nicht selbst draufgekommen, weil sie ganz aus Plastik sind, doch die Verkäuferin fragte: “Imprägnierspray dafür haben Sie?”), die alten weggeworfen, Wanderstiefel mir Bürste vom Vortagesmatsch befreit, Loch in grobem Strickpulli geflickt.

Der Weizensauerteig war auch beim zweiten Auffrischen nicht aktiv genug geworden, also verschob ich das Brotbacken auf Sonntag. Fürs Abendessen würde Herr Kaltmamsell sorgen.

Frühstück um eins waren Granatapfelkerne, Orangen, Apfel mit Mohn und Joghurt.

Das herrliche Wetter zog mich trotz der Aussicht auf Menschenmassen raus auf den Südfriedhof und ans Ufer der Isar; Mütze oder Handschuhe waren in Temperaturen um die 14 Grad unnötig.

Die Isar floss recht munter, die milchige Farbe des Wassers wies auf Schneeschmelze hin. Unter der Wittelsbacherbrücke versuchte sich ein Neopren-Mensch in Surfen einer Miniwelle.

Daheim finalisierte ich den Post mit Lieblingstweets von November und Dezember, jetzt war auch das Blogjahr abgeschlossen.

Für den Abend hatten wir uns ein Weinabenteuer vorgenommen:

Wir hatten schon vor Längerem von Herrn Schwieger diesen alten Wein geschenkt bekommen, Pommard Rossignol Jeanniard 1979, und wollen ihn jetzt probieren. Ich bat meine Twitter-Timeline um Tipps für dieses Vorhaben: Korken reindrücken (weil sicher zu bröslig zum Rausziehen), gleich durch ein feinmaschiges Sieb dekantieren, nicht zu lange an der Luft lassen.

Schon Herr Schwieger hatte keine große Hoffnung gehabt, dass der Wein noch gut sein würde – und so war es dann auch: Er roch verdorben und schmeckte nur sauer. Wir ließen ihn mal stehen, vielleicht würde Luft etwas Gutes damit machen.

Zum Silvestermenü machten wir statt dessen einen Pouilly Fumé auf, der ein bisschen Luft brauchte und sehr gut dazu schmeckte. Aperitif waren Manhattans gewesen.


Foto: Herr Kaltmamsell.

Country paté nach Delia Smith, bread sticks mit Kräutern drin, Jakobsmuscheln auf Rosmarin gespießt, Buchweizengemüse mit Entenleber. Zum Nachtisch gab es Dosenpfirsiche mit Eiscreme, edlen spanischen Brandy (beides hatten wir ja an Heilig Abend nicht mehr geschafft).

Ins Bett noch vor elf, ein bisschen gelesen.

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Ein Pfleger erzählt in einem Twitter-Thread von typischem Silvester in der Notaufnahme und warum Böller nicht das Problem sind.

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Noch ein Jahresrückblick – aber gleich für 2022.

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https://youtu.be/tPLDhVIDEDc

die Kaltmamsell

3 Kommentare zu „Journal Freitag, 31. Dezember 2021 – Silvester mit Weinabenteuer“

  1. Gaga Nielsen meint:

    Impfverbot!!!!!! <3 :-)

  2. Croco meint:

    Der Alkohol ist eine heilige Kuh. Und ich möchte nie in einer Notaufnahme arbeiten.
    Dafür hast Du die Fotos schön, wie im Frühling sieht es aus.

  3. Simone meint:

    Klar ist der Alkohol das Problem (ich war in jungen Jahren im Karnevalsverein und habe viel Elend gesehen – Betrunkene und zerbrochene Bierflaschen sind eine gefährliche Kombi), aber damit verdient der Staat ja Geld.

    Dank Ihrer Fotos sehne ich den Frühling nun gleich noch mehr herbei.

    Ein frohes und gesundes neues Jahr wünsche ich.

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