Journal Mittwoch, 23. März 2022 – Müde aber geschäftig
Donnerstag, 24. März 2022 um 6:34Unruhige Nacht mit vielen Aufwachen, u.a. mit Krämpfen. Müder Morgen.
Diesmal hatte ich mich den ganzen Dienstag über darauf vorbereitet, dass gestern erst Mittwoch war, ich trug den Umstand tapfer.
Wieder Raureif auf der Theresienwiese, aber die Magnolie auf der Westseite macht weiter.
Der Morgen begann im Büro erst mal hektisch, weil der Vormittag mit Schulung und Besprechung voll war.
Mittags gab es ein paar Löffel Linsen vom Vorabend, Grapefruit mit Joghurt, ein Glas Haselnussmilch (auf Empfehlung der Nichte besorgt – schmeckt sehr gut, doch der Test als Cappuccino-Milch war nicht überzeugend).
Auch der Nachmittag verlief intensiv, um vier war ich eigentlich fix und fertig – aber der Arbeitstag noch nicht rum.
Eine weitere Reihe Fenster für den Neubau am Heimeranplatz.
Nach endlich Feierabend spazierte ich durch milde Luft (der Tag war wolkenlos gewesen, Menschen saßen mittags mit baren Armen in der Sonne) zum Süpermarket Verdi und kaufte noch fürs Abendessen ein.
Daheim aber erst mal Bettüberziehen, dann eine Runde Yoga: Viel Stabilitäts- und Balance-Übungen, ich fiel möglichst achtsam um.
Herr Kaltmamsell war online verabredet, das Abendessen kochte ich: Orecchiette mit Brokkoli und roter Paprika. Es zeigte sich, wie gut es ist, dass abends Herr Kaltmamsell in unserer Küche steht. Nicht nur bin ich ausgesprochen ungeschickt: Ich kann mich auch bis weitaus jenseits der Lächerlichkeit darüber aufregen. Fast hätte ich gar keinen Appetit fürs Essen aufgebracht. Aber dann reichte er auch noch für Süßigkeiten zum Nachtisch.
Küche säubern, Wäsche aufhängen, Blumen gießen – dann hatte ich endlich frei.
§
Gute Zusammenfassung von Wolfgang Janisch in der Süddeutschen zur deutschen Rechtsprechung bei spezifisch sexistischem Hass im Netz (€):
“Hass im Netz:
Habt euch nicht so”.
Die sozialen Medien haben das böse Spiel mit der Beleidigung, in dem es schon immer um Macht und Herabsetzung ging, entscheidend verschärft. “Die Zunahme von Hass im Netz hat die wissenschaftliche und kriminalpolitische Debatte grundlegend verändert”, schreibt die Leipziger Strafrechtsprofessorin Elisa Hoven in der Neuen Juristischen Wochenschrift.
Das Schlüsselwort, um das es Hoven geht, lautet “Silencing”. Der Hass im Netz ist zum Instrument der Unterdrückung geworden, mal hat er rassistische, mal schwulenfeindliche, mal nationalistische Wurzeln. Gegen Frauen richtet er sich in einer spezifisch sexistischen Weise, ganz sicher nicht zufällig in dem historischen Moment, in dem Frauen nachdrücklich ihre gleichberechtigte Teilhabe einfordern. Verächtliche Zoten mögen so klingen wie früher, aber ihre Wirkung verändert sich. “Beleidigungen im Internet sind nicht länger die private Angelegenheit des einzelnen, sondern stellen eine Bedrohung für den freien öffentlichen Meinungsaustausch dar”, schreibt Hoven. Das Private ist nicht länger privat. Es ist politisch.
§
HACHZ! Der Bund Naturschutz hat meinen Traum von einer Münchner Sonnenstraße der Zukunft durchgedacht, mit Promenade und viel Platz für Fuß- und Radverkehr! Und planen lassen. Er nennt das Ergebnis:
“Munich Central Park – der Park im Herzen der Stadt”.
§
Möchten Sie ein paar völlig unspektakuläre Sekunden Kakapo sehen, der nach Gesundheitsproblemen zurück in die Wildnis entlassen wird? Bitteschön.
die Kaltmamsell2 Kommentare zu „Journal Mittwoch, 23. März 2022 – Müde aber geschäftig“
Sie möchten gerne einen Kommentar hinterlassen, scheuen aber die Mühe einer Formulierung? Dann nutzen Sie doch den KOMMENTAROMAT! Ein Klick auf einen der Buttons unten trägt automatisch die gewählte Reaktion in das Kommentarfeld ein, Sternchen darüber und darunter kennzeichnen den Text als KOMMENTAROMAT-generiert. Sie müssen nur noch die Pflichtfelder "Name" und "E-Mail" ausfüllen und den Kommentar abschicken.
24. März 2022 um 6:41
Für die Formulierung “ich fiel möglichst achtsam um” gibt es von mir heftigen Szenenapplaus! :)
Große Freude über diesen Sprachedelstein am Morgen.
24. März 2022 um 7:14
WOW. Was für ein phantastisches Projekt, dieser Munich Central Park, was für eine Verbesserung der Lebensqualität Dann wäre endlich diese gräßliche Sonnenstraße ein schönerer Platz. Ich fürchte bloß, wir erleben das nicht mehr.