Journal Dienstag, 5. April 2022 – Wortloses Entsetzen

Mittwoch, 6. April 2022 um 6:37

Diese Nacht nicht mehr so gut: Oft aufgewacht, nur leicht geschlafen. Den Vormittag über entsprechend müde und kopfwehig.

Draußen leichter Regen, der auch noch von heftigen Wind begleitet – ich ließ den Schirm daheim und wurde feucht.

Der Arbeitstag war dicht und enthielt wenig Erfreuliches.

Mittags gab’s den Buchweizen mit Zwiebel und Karotten, den ich mir Montagabend gekocht hatte – zum Teil, so ein “Restl” Buchweizen wird gekocht eine überraschend große Menge. Außerdem eine Hand voll wunderbar aromatische Kumquats.

Der Nachmittag wurde nicht viel erfreulicher. (Wussten Sie schon: Jedesmal wenn jemand hochgestellte/tiefgestellte Ziffern oder Buchstaben in Produkt-/Projekt-/Unternehmensnamen integriert, stirbt irgendwo ein Suchmaschinenoptimierer.)

ABER! Glutattacken derzeit runter auf unter zehn am Tag!

Nach Feierabend marschierte ich durch leichten Regen (aber weniger Wind, Schirm lohnte sich) zum Stachus, im Kaufhaus suchte ich Gürtel. Als ich nach Suche in drei Stockwerken endlich jemanden fand, die ich danach fragen konnte, wies man mich vage in die Richtung von zwei schmalen Regalen mit Glitzergürteln in Schwarz und verschiedenen Grautönen – nichts für mich. Kaufte ich halt wieder bunte Socken und Strumpfhosen. (Wo kaufen Menschen Gürtel?)

Daheim eine Runde Yoga, wieder angenehm anstrengend. Zum Nachtmahl servierte Herr Kaltmamsell eine Lamm-Nudelsuppe (Fleisch mitten unter der Woche!) nach Ottolenghi.

Mit Kreuzkümmel und Koriander, schmeckte sehr gut. Nachtisch Süßigkeiten.

Hier steht die große Lücke, in die mein fortdauerndes Entsetzen über den Ukraine-Krieg gehört und über die Verbrechen russischer Soldaten wie Befehlshaber mit gezielter Zerstörung und Morden in der Zivilbevölkerung. Auch wortloses Entsetzen darüber, wie die russische Propaganda diese Verbrechen dreht: Ich stecke viel Energie in das Vermeiden von Gräuel-Bildern, aber auch in das Lesen von offiziellen russischen Erklärungen/Kommentaren in vertrauenswürdigen Übersetzungen.

§

Zurück zu Heiterem (puh): Sie erinnern sich vielleicht an die drei singenden Georgierinnen? Hier nochmal was von ihnen, nicht den Auftritt der tanzenden Nachbarn im Hintergrund verpassen:

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https://youtu.be/sHMJOK5jLnw

die Kaltmamsell

15 Kommentare zu „Journal Dienstag, 5. April 2022 – Wortloses Entsetzen“

  1. Claudia meint:

    Ich würde es mit dem Gürtel in einem Lederwarenfachgeschäft probieren.

  2. Helga meint:

    Sehr schöne Gürtel gibt es bei manomama.

  3. Petra meint:

    Gürtel gerne auch auf einem Krämermarkt kaufen, dort ist definitv eine große Auswahl vorhanden.

  4. Neeva meint:

    Meinen letzten schlichten schwarzen Ledergürtel habe ich bei Esprit gekauft. Ansonsten sind Jeans- und große Schuhgeschäfte eine Möglichkeit. (Mein Mann kauft sich zu jedem zweiten Paar Schuhe einen farblich passenden Gürtel.)

    Großes Kino: Gürtel für Männer und Frauen werden mit unterschiedlichen Schnallenformen verkauft.

    Den Schuster am Sendlinger Tor finde ich nicht auf Google Maps… Da kam (2015) der Gürtel für den Hochzeitsanzug her.

  5. Frau Weh meint:

    Fassungslosigkeit und Entsetzen über das Geschehen auch hier.

    Dazu das Gefühl jetzt wirklich betroffen zu sein durch ukrainische Kinder, die täglich in die Klassen dazustoßen. Mein viertes Schuljahr umfasst nun über 30 Kinder. Keine sprachliche Unterstützung, natürlich auch keine therapeutische für Kinder, die durch das Erlebte traumatisiert sind. Nur ich und eine Übersetzungsapp, die ich ständig umstelle von Russisch auf Ukrainisch auf Deutsch. Erste Konflikte zwischen den Geflüchteten aus Ost- und Westukraine, schreiende und weinende Angehörige vor der Klassentür. Die Organisation von Kleidung, Schulmaterial und wenigstens etwas Spielzeug.

    Fassungslosigkeit und Entsetzen.

    Erschöpfte, aber herzliche Grüße
    Frau Weh

  6. Georg meint:

    Falls Sie bereit sind, etwas mehr Geld auszugeben, und etwas zu warten, kann ich https://www.kreis-ledermanufaktur.de empfehlen. Ich trage einen Gürtel von denen fast täglich, und er hält bisher 15 Jahre, nachdem ich Gürtel aus dem Kaufhaus vorher recht schnell verschlissen habe.
    Vielen Dank für Ihr Tagebuchbloggen, ich lese regelmäßig und erweitere meinen Horizont!

  7. die Kaltmamsell meint:

    Ah – ich hätte präzisieren sollen: In welchen Geschäften kaufen Menschen Gürtel – die Quelle Internet war mir bekannt. Lederfachgeschäft, Jeansladen, Schuhladen merke ich vor.

    Den Gürtelmacherladen am Sendlinger Tor, Neeva, gibt es nicht mehr, bei dem hatte ich Herrn Kaltmamsell mal einen machen lassen – und wartete mehr als drei Monate darauf, mit mehrfachem Hinhalten.

  8. Gaga Nielsen meint:

    Meine allererste Wahl, wenn es um Gürtel geht: die Gürtelmanufaktur Fronhofer. Haben zwar offenbar auch nur einen Onlinehandel, aber der ist spektakulär. Ich habe noch nie irgendwo sonst so eine riesige Auswahl an kunstvollen Gürtelschließen gesehen und auch bestimmt schon an die zwanzig Gürtel und Lederarmbänder und Stiefelmanschetten dort anfertigen lassen, die ein Blickfang sind. Schlichte Modelle gibt es auch, alles, was das Herz begehrt. Absolut konkurrenzlos und ein Handwerksbetrieb mit Tradition (mit Wurzeln in Schwabing). Hat auch nie lange gedauert, mit der Lieferung. Fronhofer ist außer im ureigenen Onlineshop auch über Amazon bestellbar.

  9. Susann meint:

    Seit der Lektüre von Timothy Snyders “Bloodlands” und jüngst “Der Krieg hat kein weibliches Gesicht” von Alexijewitsch frage ich mich sowieso, wie Nachbarländer mit so einer Geschichte überhaupt einen vernünftigen Umgang miteinander finden können. Es ist alles so katastrophal und scheint so ausweglos.

  10. Croco meint:

    Als wir vor drei Jahren nach München eingeladen waren zu einem wunderbaren Fest, fanden wir beim Bummeln einen Gürtelladen. Herr croco bekam dort all seine Extrawünsche bezüglich Form und Farbe erfüllt und es gab noch einen Gürtel für die mitgebrachten Klemmschnalle. Soweit ich mich erinnere, konnten wir nach einer Stunde wiederkommen und alles war fertig. Sie würden auch schicken, sagten sie, wir müssten nur anrufen,
    https://leder-baumann.de/

  11. die Kaltmamsell meint:

    Super Tipp, Croco, danke! Gerade mal fünf Fußminuten von uns weg – aber meine Wege führen mich nie daran vorbei, deshalb unbekannt.

  12. Croco meint:

    Das ist ja lustig.
    Und ich dachte schon, dass ich jetzt was erzähle und alle sagen: Ach, der Baumann.

  13. Anette meint:

    Nicht direkt bei Ihnen ums Eck – aber sehr zu empfehlen: https://lederatelier-haidhausen.de/ in der Orleanstraße

  14. Alexandra meint:

    Die Georgierinnen! Gerne wüsste ich, wovon das Lied handelt …

  15. Frau Klugscheisser meint:

    In der Elisabethstraße gibt’s einen Schuhmacher, der auch Gürtel hat. Das bringt mich auf die Idee, vielleicht bei anderen Schuhmachern zu gucken.
    https://www.schuhmanufaktur.biz/

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