Journal Sonntag, 24. April 2022 – Auf der Spur des Ranunculus monacensis

Montag, 25. April 2022 um 6:15

Guter Nachtschlaf mit wenigen Unterbrechungen, bis fast halb acht!

Das Wetter war weiter trübe und kühl, doch selbst als der Himmel ein wenig aufriss, hatte ich keine Lust auf eine Schwimmrunde. Statt dessen gab es Hanteltraining, ich probierte eine bislang ungeturnte Einheit Fitnessblender für den Oberkörper aus, die mir ausgesprochen gut gefiel (und mich wieder mal mehr als ein Set Hanteln herbeisehnen ließ, zumindest eine 3-Kilo-Version sollte noch Platz im Schrank haben).

Vorher hatte ich eine Stunde in der Küche mit dem gekochten Huhn verbracht, das Brustfleisch in Hähnchensalat verwandelt (mit Pfirsich aus dem Glas, Curry und Salatcreme), das restliche Fleisch sorgfältigst abgefieselt und in die Brühe geschnippelt. Ich wünschte, ich hätte eine Quelle, an ausrangierte Bio-Legehennen zu kommen, um sie für Suppe zu verwenden – also an das alte Suppenhuhn-System. Und an das Fleisch ausgemusterter Bio-Milchkühe. Am Wochenende schrieb die Süddeutsche in einem Artikel mit ausgesprochen unglücklichem Ansatz und Tonfall gegen Veganismus und Vegetarismus (€): “Wer Tiere liebt, sollte sie essen”. Meiner Überzeugung nach hingegen ist Nutztierhaltung schlicht Teil einer ganzheitlichen und nachhaltigen Landwirtschaft (in der Massentierhaltung ebenso unsinnig und verwerflich ist wie Monokultur und Bodenausbeutung). Doch dann sollten sie auch so viel Nahrung wie möglich hergeben.

Frühstück noch vor eins: selbst gebackenes Brot mit gekauftem Aufstrich, ein Stückchen Tahini-Tarte, Orangen.

Wochenend-Süddeutsche gelesen, dann wollte ich aber doch eine Runde raus. Der Himmel hatte sich sehr verdüstert, doch es tröpfelte lediglich auf meinen knapp zwei Stunden über Südfriedhof und an der Innenstadt-Isar.

Grab des Malers Leonhard Faustner, der solche Sachen gemalt hat.

Beim Passieren dieses weggedrängelten Grabsteins muss ich immer an Deep Thought aus der Hitchhiker’s Guide Through the Galaxy-Verfilmung von 2005 denken.

Auch dieses Jahr blüht der endemische Ranunculus monacensis, Goldhahnenfuß. Sonst sah ich neben den blühenden Bäumen viel Löwenzahn und Bärlauch.

Corona ist noch nicht vorbei (Familie auf dem Weg der Besserung).

Unter der Ludwigsbrücke.

Unter der Maximiliansbrücke.

Auf der Maximiliansbrücke.

Bügeln, dank dem Spotify-pro-Zugang der Bruderfamilie den Oscar-bepreisten Soundtrack Dune angehört. Mit allem außer dem Frühwerk vom Zimmer Hans habe ich ja eh ein Problem und frage jetzt: Hätte man ihm nicht einfach gleich den Oscar für Soundeffekte geben können und den Musik-Oscar jemandem für Musik?

Fürs Abendessen ergänzte ich den Hühnereintopf mit einer weiteren dicken Karotte und Emmer-Vollkornnudeln, die ebenfalls im Ernteanteil gekommen waren. Nachtisch war reichlich Osterschokolade.

Während mein Twitter über die Wiederwahl von Emmanuel Macron zum französischen Präsidenten in der gestrigen Stichwahl jubelte, war ich fassungslos, dass über 41 Prozent der französischen Wähler*innen die rechtsradikale Marine Le Pen wollten.

§

Barbra Streisand ist gerade 80 geworden, unglaublich. So klang sie mit 19 – bereits unverkennbar sie.

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https://youtu.be/Q87WlUf5AoQ?t=34

die Kaltmamsell

11 Kommentare zu „Journal Sonntag, 24. April 2022 – Auf der Spur des Ranunculus monacensis“

  1. Beate meint:

    Ja, bei aller Erleichterung über das Wahlergebnis – GUT ist das nicht.

    Vielen Dank für all die Fotos!

  2. Poupou meint:

    Im Berliner Raum werden Suppenhühner und Bruderhähne bei einigen Marktschwärmereien angeboten. Vielleicht auch in München mal einen Versuch wert? Wenn man mal weiß, wer was anbietet, gibt es ja oft auch noch andere Wege von dort etwas zu beziehen.

    LG
    Poupou

  3. Rainer meint:

    Liebe Kaltmamsell! Natürlich ist das Wahlergebnis für Le Pen erschreckend und beunruhigend, allerdings verzerrt das französische Wahlsystem auch das Bild: durch das Prinzip der Stichwahl und der niedrigen Wahlbeteiligung erscheint ihr Anteil relativ höher. Das größte Problem ist Macron, der es nicht geschafft hat, die Nichtwähler zu mobilisieren. Geht man von einer nahezu vollständigen Wahlbeteiligung der Le Pen Anhänger aus, so liegt seine Mobilisierung nur bei 50%. Noch dazu hat Mme Le Pen es geschafft, ein Sauberimage in der Presse zu stilisieren. Ich bin mir sicher, dass unter ähnlichen Konstellationen das Ergebnis in anderen europäischen Ländern – auch in Deutschland – ähnlich wäre… leider!

  4. adelhaid meint:

    ich würde tatsächlich auch mal beim betreiber von kleinen marktständen nachfragen.
    wir haben mal das fleisch einer alten milchkuh bekommen. das war sehr gut. das fett war ausgesprochen aromatisch. und zuletzt hatten wir 13 jahre alte galloway kuh. hervorragend.
    mitunter muss man selbst zum schlachtbetrieb fahren (die gibt es bestimmt im umland für hausschlachtungen). auch dort kann man manchmal per anruf erfahren, ob es möglichkeiten gibt, an hausschlachtungen teilzunehmen. nicht immer sind schon alle teile aller tiere weiterverkauft.
    bei den hühnern muss man wahrscheinlich privatpersonen kennen, die eine kleine gruppe hühner im garten halten – bei den erzeugnern wird in meiner erfahrung da nicht viel zu holen sein.

    und frankreich – 41% der 60%, die überhaupt gewählt haben. (nicht ganz gallien)

  5. S. meint:

    Zu den Hantelgedanken: ich hatte dasselbe “Problem” mit nur einem Hantelpaar und habe mich irgendwann wild entschlossen dazu durchgerungen, mir das Hantelsystem aus den FB-Videos zum Geburtstag zu wünschen.
    Meine Schwester hatte sie schon vorher gekauft, daher konnte ich sie im Vorfelde ausprobieren und war recht angetan. Nach einem Jahr in Gebrauch kann ich bestätigen: Das war eine sehr gute Entscheidung, denn sie nehmen kaum Platz weg, sehen herumstehend nur mittelfurchtbar aus und machen die Oberkörper-Trainings deutlich viel spaßiger. Der Wechsel zwischen den Gewichten geht – nach einer Eingewöhnungsphase, durch die man durch muss – wirklich reibunglos und schnell.
    Der langen Schreibe kurzer Sinn: ich kann die empfehlen.

  6. Mel meint:

    Bei uns im Raum Nürnberg werden solche Suppenhühner regelmäßig, aber nicht dauerhaft, von der lokalen Biomarkt-Kette tiefgekühlt angeboten. Vielleicht gibt es das ja auch im Münchner Raum?

  7. Sigrid meint:

    In Machtenstein, einem kleinen Ort im Dachauer Hinterland, gibt es einen Betrieb, der sich auf den Anbau von Bio Haselnüssen spezialisiert hat. Zur Bekämpfung des Haselnussbohrers halten sie in den Plantagen Hühner, die diesen sehr gerne fressen. Und diese Hühner werden wohl zweimal jährlich ausgestallt, also die älteren geschlachtet, ich meine im Februar und im September. Aber oft hat Frau Hartl auch noch Suppenhühner eingefroren.
    Leider ist der Hofladen nur Mo. Do. und Sa. von 8 -12 geöffnet. Machtenstein ist zwar nicht gerade bei Ihnen um die Ecke, aber das Dachauer Hinterland ist immer einen Ausflug wert.
    Die Haselnüsse sind natürlich auch sehr gut. Leider werden die ja kaum noch in Deutschland angebaut, obwohl sie hier gut gedeihen.

  8. Daniela meint:

    In Moosinning im Landkreis Erding gibt es einen Bio-Bauernhof namens Billesberger, der alle 6 Monate frische Bio-Suppenhühner verkauft (und alle 6-8 Wochen frisches Bio-Lammfleisch). Es sind sog. Zweinutzungshühner. Sie schreiben auf ihrer Homepage, dass man bei Interesse eine Email an kontakt@billesberger.de schicken soll und sie sich dann kurz vor dem Schlachttermin melden.
    Ich habe das zwar noch nicht ausprobiert (bin Vegetarierin) aber ich habe dort letztes Jahr drei Hühner gekauft (lebend), die sonst geschlachtet worden wären. Die legen seitdem fleißig Eier in unserem Garten :)

  9. die Kaltmamsell meint:

    Vielen Dank für all die Hinweise! Zumindest bei Sigrid kann ich mich revanchieren, mit einem Verweise auf die besten Haselnüsse, die ich je aß, nämlich Holledauer Haselnüsse.

  10. Hauptschulblues meint:

    Ich fahre diese Woche nach Machtenstein zu Frau Hartl und könnte ein Suppenhuhn mitbringen. Sie sind eingefroren. Ob die Hühner wie die Nüsse Bioware sind, weiß ich nicht. Zumindest freilaufend.

  11. Sigrid meint:

    Danke für die interessante Seite der Holledauer Haselnüsse. Die Webseite aus Machtenstein https://www.waldis-haselnuss.de/ ist da etwas einfacher.

    Seit ich diese Haselnüsse kenne, gibt es bei uns nur noch diese, am liebsten geröstet. Von mir ist es auch nur eine kleine Radtour entfernt. Da im Frühsommer meist die Vorjahresernte aufgebraucht ist, muss ich auch bald mal meine Vorräte auffüllen.

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