Journal Mittwoch, 25. Mai 2022 – 9-Euro-Ticket und Besuch aus Berlin

Donnerstag, 26. Mai 2022 um 7:47

Wegen Besuchsvorbereitungen hatte ich schon mal bei Herrn Kaltmamsell übernachtet – und wirklich gut geschlafen!

Aufgewacht zu Regenrauschen, Weg in die Arbeit unterm Schirm.

Im Büro gewirbelt, vielen weggeschafft, auch Dinge nachgeholt, die ich vergessen hatte und die mir zum Glück noch rechtzeitig einfielen (für die ich mir sonst immer Selbsterinnerungen in den Kalender gesetzt hatte, doch diesmal stand die Deadline noch nicht fest, als ich die Selbsterinnerungen eintragen wollte – ZACK! vergessen).

Mittags huschte ich schnell raus, um mir im nächstgelegenen U-Bahnhof 9-Euro-Tickets zu kaufen: Mit dieser Aktion (Monatskarten für den öffentlichen Nahverkehr für 9 Euro je Monate für Juni, Juli, August) will die Bundesregierung den steilen Anstieg der Lebenshaltungskosten durch Inflation und höhere Energiepreise abfedern. Mein erster Impuls war gewesen, das Angebot nicht anzunehmen, weil ich es nicht nötig habe – doch ich erkannte, dass es darum nicht geht (Sie erinnern sich, warum ich mich mich als sehr gute Studentin nie um ein Stipendium bemüht habe?): Der (sogar befürchtete) Ansturm auf diese Tickets und die (ebenfalls befürchtete) Überfüllung aller Nahverkehrsmittel werden beweisen, dass ein Umstieg von Pkw auf Öffentlichen Verkehr durch kostengünstige Nutzung unterstützt werden kann. Also durchaus ein Lösungsbaustein gegen Klimakatastrophe, Verkehrs- und Energiewende sein kann. (Wobei mir durchaus klar ist, dass ein Zusammenfallen mit den großen Ferien das Ergebnis verzerrt.)

Dann gab’s zur Zeitungslektüre Pumpernickel mit Butter, Mango mit Joghurt, alles sehr wohlschmeckend und erfreulich.

Arbeitsnachmittag weniger wirblig. Schon wieder früher Feierabend, weil ich den Übernachtungsbesuch vom Bahnhof abholte und der Zug pünktlich eintraf (nach der Twitterlektüre der vergangenen Wochen konnte wirklich niemand damit rechnen). Der Regen hatte aufgehört, ich sah sogar Fetzen blauen Himmels.

Zu Besuch kam aus Berlin ein Blog-Urgestein, das heutzutage im Web am ehesten auf instagram zu finden ist. Ich nahm sie erst mal zu uns, dort erster umfangreicher Ratsch.

Als Herr Kaltmamsell spät vom außerplanmäßigen Abiturzuhören heimkam, öffneten wir Mitbringsel: Der Besuch war beim Berliner Pralinen-Anbieter Sawade komplett eskaliert. Wie wunderbar!

Fürs Nachtmahl hatte ich einen Tisch im Fei Scho in der Nähe reserviert, weil ich das Lokal als witzige bayerisch-asiatische Mischung in Erinnerung hatte (z.B. mit Schweinsbraten-DimSum). Vor Ort stellte sich heraus, dass das mittlerweile ein ganz normales vietnamesisch-panasiatisches Lokal geworden ist, aber wir wurden satt (und bekamen guten Eistee).

Zurück daheim gab’s Sawade-Pralinen zum Nachtisch (hervorragend), wegen allgemeiner Erledigung früh ins Bett. (Das wird allerdings noch witzig, weil der Besuch eine waschechte Nachteule ist und damit einen ganz anderen Schlaf-Wach-Rhythmus als wir Gastgebenden hat.)

§

Novemberregen hat den Techniker im Haus und berichtet darüber auf Twitter. Es liegt der Verdacht nahe, dass der Techniker von Ephraim Kishon geschickt wurde, ins Deutsche übersetzt von Friedrich Torberg.

die Kaltmamsell

1 Kommentar zu „Journal Mittwoch, 25. Mai 2022 – 9-Euro-Ticket und Besuch aus Berlin“

  1. Sigrid meint:

    Die Kishon-Assoziation hatte ich beim Lesen über den Techniker bei Frau Novemberregen auch. Aber Sie haben Recht: Es erinnert auch an Tante Jolesh, die ich durch Sie erst entdeckt habe.

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