Journal Montag, 16. Mai 2022 – Arbeitsüberflutung
Dienstag, 17. Mai 2022 um 6:03Aufwachen nach oker Nacht kurz vor Weckerklingeln.
Es hatte deutlich abgekühlt, jetzt herrschten wieder jahreszeitlich angemessene Temperaturen (die immer noch Strümpfe unter meinem Rock überflüssig machten).
Im Büro sofortige Areitsüberflutung, die bis zum späten Feierabend anhielt, inklusive Querschüssen und Unmöglichem. Ich war praktisch durchgehend in Panikmodus.
Mittags eine Scheibe vom selbstgebackenen Brot, Apfel, Orange. Kurz raus vor die Tore gesprungen für eine berufliche Besorgung.
Nachmittags hatte ich Telefonsprechstunde mit meiner Gyn zum Hormonspiegel in meinem Blut: Alles wie erwartet niedrig, jetzt wird zurück-medikamentiert.
Auch nachmittags: Unmöglichkeit von Joberfüllung. Mein Unbehagen lässt sich in solche Fällen nicht dadurch beseitigen, dass ich überhaupt nichts dafür kann. Dafür vergaß ich fast wichtige eigene Einsätze.
Ich wirbelte auf mehreren Ebenen, sogar mit Menschen, schaffte sehr viel weg – aber unter diesem Druck macht mir das überhaupt keinen Spaß. Zumal die meisten Bereiche unverknüpft waren, die Beteiligten also nicht wissen konnten, wie viele andere Bereiche gerade an mir zerrten, und ich keine Zeit (und keinen Stolz) damit verschwenden wollte, sie darüber zu informieren.
Es wurde dann auch ordentlich spät, die Einkaufsrunde nach Feierabend musste ich verschieben, Beginn Hormonersatztherapie also 24 Stunden später. Meine Laune war nicht nur deshalb schlecht, zur Einnerung: Ab zehn Stunden Arbeit werde ich böse.
Draußen empfing mich wundervolle Luft: Es hatte gerade kurz geregnet, war frisch, aber nicht kalt. Ich machte einen kleinen Umweg auf der Theresienwiese, kam an einer Gruppe vorbei, die unter Traineranleitung und mit Musik Kraftübungen absolvierte, umgeben von ihren Fahrrädern ein Bild mit Wagenburg-Charakter (muss man für diese Assoziation alte Western gesehen haben?).
Zu Hause war ich erst kurz vor der Tagesschau (darin: Nachlese Ergebnis der sonntäglichen NRW-Wahl mit CDU-Sieg, Grünen-Gewinnen, massiven Verlusten bei SPD und FDP). Herr Kaltmamsell servierte LINSEN! Und zwar Berglinsen mit roter Bete aus Ernteanteil und Guanciale, drüber kam auf dem Teller edles italienisches Olivenöl – köstlich. Nachtisch Schokolade.
Wenn man so spät aus der Arbeit kommt, ist erstaunlich wenig Feierabend übrig.
die Kaltmamsell1 Kommentar zu „Journal Montag, 16. Mai 2022 – Arbeitsüberflutung“
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17. Mai 2022 um 8:43
Linsen? Das serviert Herr K. doch *nie*!