Journal Samstag, 30. April 2022 – Schwimmen, Brotteig und Pizza
Sonntag, 1. Mai 2022 um 8:43Nacht ganz ok, aber zu kurz, zur Abwechslung auch mal mit externer Störung: Um halb vier wachte ich von lautem Streit auf der Straße auf, musste das Fenster schließen.
Da ich schon um sechs wach war, kam ich besonders früh zum Schwimmen los und war noch vor halb zehn im Dantebad. Ich machte mir Hoffnung auf ein wenig beschwommenes Becken, da laut Google-Auslastungsanzeige samstags früher weniger los ist. Mein Denkfehler: Das Dantebad besteht aus Schwimm- und Plantschbereich (Wasserschnecke, Sprudeldüsen), früh kommen eher die Schwimm-Interessierten, erst später die Plantscher und Sprudlerinnen. Also teilte ich mir sogar mit besonders vielen die Schwimmbahn, zum Glück fast ausschließlich kooperative und rücksichtsvolle Menschen. Meine Waden ließen mich krampflos 3.300 Meter schwimmen.
Durch Aushänge erfuhr ich, dass das Dantebad ab Montag bis zum 13. Mai wegen Wartungs- und Reinigungsarbeiten komplett geschlossen ist. Ich könnte mal wieder im Olympiabad schwimmen; gestern fror es mich zwar auch im besonders warmen Wasser des Dantebads, aber auch das erkläre ich mir inzwischen mit den Klimakteriums-bedingten Temperaturschwankungen und versuche es zu ignorieren.
Auf dem Heimweg Bäckerstopp zum Semmelnholen. Daheim setzte ich erst mal Sauerteig und Autolyseteig für San Francisco Sourdough Bread an, das einen halben Tag Fürsorge braucht und deshalb seit Monaten als offener Tab auf seinen Einsatz wartet.
Einen Vorteil hatte das Timing meiner Schwimmrunde dann doch: Ich blieb beim Radeln trocken. Kurz nach meiner Heimkehr setzte nämlich der angekündigte Regen ein. Zum Frühstück gab es Semmeln und den gekochten Orangen-Mandel-Schoko-Kuchen (weitere Korrektur neben Reduzierung der Orangen-Kochzeit auf eine Stunde: es braucht eine Backform mit 24 cm Durchmesser, die 20-cm-Springform aus dem Rezept wäre gründlich übergelaufen).
Der Kuchen schmeckte ausgezeichnet.
Der Nachmittag war strukturiert von Brotteig-Handgriffen (gebacken wird erst Sonntagmorgen). In einer Geh-Phase legte ich mich zu einer Siesta hin, in einer anderen las ich Internet und Zeitung, in einer weiteren probierte ich Yoga von Yogamour aus, eine ausgesprochen zackige halbe Stunde – für eine Wiederholung lege ich mir dann aber doch endlich Yogablöcke zu. Und in noch einer stellte ich Lieblingstweets zusammen.
Fürs Abendessen hatte Herr Kaltmamsell in La Sophia reserviert, einer schicken Pizzeria am Kolumbusplatz. Wir spazierten unter vorübergehend aufgerissenem Himmel hin.
Das Denkmal für DIE MORDWEIHNACHT VON SENDLING! auf dem Alten Südfriedhof ist fertig restauriert. Im Vorbeigehen entdeckt (ich entdecke ja jedes Mal etwas auf dem Alten Südfriedhof):
Das Grab von Turmuhrmacher Johann Mannhardt – “ein Universalgenie und ein großer Erfinder”.
Johann Mannhardt soll insgesamt 1200 Türme öffentlicher Gebäude mit Uhren ausgestattet haben – darunter die Münchner Frauenkirche, das Berliner Rathaus und der Kölner Dom. Seine Präzisionsuhrwerke im Großformat exportierte er in alle Welt.
Im La Sophia wurden wir freundlich umsorgt, aßen gemischte Antipasti und Pizza (ok), tranken Rosato/Giesing Mule, ein Fläschchen Nachschlag vom fränkischen Weingut Stahl (sehr schön frisch).
Sehr satter und zufriedener Spaziergang nach Hause in leichtestem Regentröpfeln, daheim noch ein Glas edler spanischer Brandy.
die Kaltmamsell3 Kommentare zu „Journal Samstag, 30. April 2022 – Schwimmen, Brotteig und Pizza“
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1. Mai 2022 um 9:02
Auf der Seite der Stadtwerke gibt es seit letztem Jahr eine Echtzeitangabe über die aktuelle Auslastung der Schwimmbäder:
https://www.swm.de/baeder/schwimmen-sauna/auslastung
Finde ich persönlich ganz hilfreich.
1. Mai 2022 um 9:47
Ich fände sie hilfreich, Sarah, wenn sie zwischen Schwimmbecken und Plantschbecken unterschiede – das war ja mein Denkfehler. (Noch ein Traumjob: Schwimmer-Zählerin.)
1. Mai 2022 um 11:45
Die Sendlinger Mordweihnacht, was für eine Geschichte voller Qual, Aufstand und Verrat. Und die Folgen: bayrischer Patriotismus und ein gründliches Misstrauen Österreich gegenüber.
Dass die Schwanthaler Strasse und der Gärtnerplatz auf reale Personen zurückzuführen sind, ist mir gerade erst aufgefallen.
Und den Schmied von Kochel als erfundene Heldenfigur, obwohl es ihn nicht gegeben hat, ist genial, ein alpiner Superman sozusagen.