Journal Mittwoch, 1. Juni 2022 – Pläne weggeschwindelt

Donnerstag, 2. Juni 2022 um 6:27

Sehr unruhige Nacht (Mist, ich war schon bereit gewesen, an eine Wirkung der Hormonersatztherapie zu glauben), müder Morgen.

Die Sonne schien, nach einer Woche ging ich mal wieder zu Fuß in die Arbeit (klar im Hinterkopf die Möglichkeit, zur feierabendlichen Verabredung mit 9-Euro-Ticket auch die U-Bahn nehmen zu können) quer über die Theresienwiese.

Inzwischen wird noch deutlicher, dass die Bierzelte des Oktoberfests keine Zelte sind. Sondern mit Seitenschiffen eher Bierkathedralen aus Holz und Eisen.

Büro weiterhin wegen zahlreicher Veranstaltungsabwesenheit dünn besetzt, Arbeit dennoch genügend.

Mittagessen war Pumpernickel mit Butter, eine daheim vorgeschnittene Mango.

Gestrige Erkenntnis: In meinem Berufsleben gibt es zwei wichtige Regeln:
1. Nie was schriftlich.
2. Immer alles schriftlich.

Nachmittags unangenehmer Schwindel (wie seit vielen Jahren immer wieder, ich glaube, daran sind nicht die Wechseljahrhormone schuld – auch wenn Abgrenzungsversuche müßig sind).

Schwindel und Schwäche wollten nicht vergehen, ich sagte die Abendverabredung mit der Berliner Verwandtschaft von Herrn Kaltmamsell ab. Und nutzte gleich mal das 9-Euro-Ticket für eine Fahrt mit dem Bus 62, zu Fuß konnte ich mir den Heimweg nicht vorstellen. Außerdem hatte es zu tröpfeln begonnen.

Daheim erst mal ins Bett, ich schlief sogar kurz ein. Schon auf dem Weg war mir das einzige angemessene Abendessen eingfallen: Grießbrei, nach Jahren mal wieder. (My kind of fastfood.)

Butterseen drauf, Rosinen drin, Zimt und Zucker drüber – so geht der Grießbrei, wie ich ihn von daheim kenne. Auf Twitter wurden mir nach dem Posten des Fotos von zwei Seiten Kirschen zum blanken Grießbrei angedient, eingekocht und angedickt: Kann ich mir gut vorstellen, wenn er nicht Fastfood mit jederzeit vorhandenen Zutaten sein soll.

Noch ein paar Nüsse, noch ein wenig Schokolade. Abendunterhaltung war meine derzeitige Buchlektüre Granta 158, In the family.

§

In der BR-Mediathek ein charmantes Männer-Kulinarikfeature über Salat nachgeguckt, in dem man den Dantler-Wirt und -Koch Jochen Kreppel so erleben kann, wie ich ihn kennengelernt habe:
“Schmidt Max hat den Salat”.

Schönen Dank an Lempel für den Tipp!

die Kaltmamsell

6 Kommentare zu „Journal Mittwoch, 1. Juni 2022 – Pläne weggeschwindelt“

  1. Anne meint:

    Vor Jahren gelernt, dass es Schwindelambulanzen gibt.

  2. Lempel meint:

    Freut mich, dass Ihnen die Sendung gefallen hat. Vom selben Format gab es vorher schon einen Beitrag zur Tomate, da wird auch gekocht: https://www.br.de/mediathek/video/freizeit-reportage-schmidt-max-und-die-tomate-av:5f214d2170463d001b017515

  3. lihabiboun meint:

    Ich will jetzt bitte so.fort dieses Menue!! Und überhaupt: der Schmidt Max. Immer super. Danke!
    @lempel: Die Tomate geh ich auch noch gleich ansehen ….

  4. Katrin meint:

    Wie Sie den Grießbrei aus Ihrer Kindheit kennen, habe ich den Milchreis in Erinnerung. Schön schlotzig, mit viel Butterseen und Zimt und Zucker. Ich glaube, ich geh gleich einkaufen. Die Kochsendungen guck ich mir noch an. Klingt gut.

  5. Thea meint:

    Kein Tipp: Bereits am dritten Tag meiner Hormonersatztherapie waren die Symptome verschwunden, und ich war – beinahe – glücklich.
    Alles Gute und schöne Pfingsten.

  6. Sebastian meint:

    “Fastfood mit jederzeit vorhandenen Zutaten” = Grießbrei mit Zimtzucker & Himbeersirup.

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