Journal Dienstag, 2. August 2022 – Mittagsabenteuer
Mittwoch, 3. August 2022 um 6:12Gute Nacht, durch die offenen Fenster wehte es regenkühl herein.
Sehr angenehmer Weg in die Arbeit. Ich begegnete einer Sonderform der Typografie: Gemischte Botschaften.
Zunächst dachte ich, das sei eine große Text-Font-Schere – doch dann sah ich, dass sich die Schriftart auf die Mühle bezieht. Typografie-Humor.
Mittags ging ich auf großes Abenteuer. Erinnern Sie sich noch an das Café, an dem ich außerhalb der fünf Oktoberfest-Monate auf meinem Arbeitsweg vorbeikomme und das in mir oft Sehnsüchte nach einer alternativen Identität weckt? Ich folgte der verwegenen Idee, dort einfach mal mittags auf einen Cappuccino hinzugehen.
Volkskunst auf dem Heimeranplatz.
Allein der Spaziergang zum Café Colombo war den Ausflug wert: Ein perfekter Sommertag, an dem es um die sonnige Mittagszeit noch nicht heiß war, an dem es nach Ferienglück roch, die Farben strahlten (es half, dass ich den orange people begegnete, die gerade Straße kehrten), die Menschen in bunte Flatterkleidung gehüllt waren.
Im Café war ordentlich was los, in den Regalen entdeckte ich interessante Weine und Lebensmittel (darunter Orecchiette) mit hübschen Etiketten, der Cappuccino schmeckte.
Zurück am Schreibtisch aß ich zu Mittag Gurke, Quark mit Joghurt, Nektarine und Pfirsich.
Geschäftiger Nachmittag, bunt durch weitere Bluescreen-Ereignisse auf einem weiteren Rechner.
Auf dem Heimweg nur ein kurzer Einkaufsabstecher, Herr Kaltmamsell hatte unsere Liste bereits abgeräumt. Zu Hause eine ausführliche Runde Yoga, die Abschlussfolge von Adrienes Home, die sie immer ohne Ansagen turnt. Ich musste also fast durchgehend auf den Bildschirm gucken, eher unentspannt. Nein, selbst kann ich mir nicht 40 Minuten Yoga zusammenstellen, ich brauche Vorgeturntes.
Zum Nachtmahl servierte Herr Kaltmamsell nach Langem mal wieder mein geliebtes Shakshuka – ohne dass ich es explizit gewünscht hatte.
Nachtisch reichlich Schokolade.
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Ah, da schau her: Da hat jemand in Salzburg versucht, die Fleißer besser als die Fleißer zu machen. Laut Rezension ging das schief.
“‘Ingolstadt’
Die Antwort auf den ‘Jedermann'”.
In Ingolstadt ist man zu Ingolstadt verdammt. Und bei der Ingolstädterin Marieluise Fleißer heißt das: Der Katholizismus ringt alle nieder.
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Langer, aber hochspannender Artikel über den Forschungsstand zur Evolutionstheorie, also über die Diskussionen der Rolle von natürlicher Auslese, Mutationen, Genetik, Epigenetik – und der (für mich eine neue Bezeichnung) Plastizität (Fähigkeit von Organismen, sich der Umwelt in der Entwicklung und bei konkreten neuen Bedingungen anzupassen), über die Suche nach einer unifying theory.
“Do we need a new theory of evolution?”
11 Kommentare zu „Journal Dienstag, 2. August 2022 – Mittagsabenteuer“
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3. August 2022 um 8:07
Der Reiter ist ein schönes Zitat der Glasgower Duke of Wellington Statue: https://en.m.wikipedia.org/wiki/Equestrian_statue_of_the_Duke_of_Wellington,_Glasgow
“In recent decades it is typically capped with a traffic cone.”
3. August 2022 um 9:47
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Gerne gelesen
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@colombo
3. August 2022 um 11:50
Ein spannender Text zur Evolution, vielen Dank!
3. August 2022 um 15:33
bitte um Entschuldigung, ich verstehe den Bezug des Fonts zur Mühle nicht, wären Sie so nett es genauer zu erklären?
3. August 2022 um 16:00
Sie können sich nicht vorstellen, in dieser Schriftart den Namen einer Mühle zu setzen, Joriste? Dann mag ich mich irren, ich bin ja auch keine Grafikerin.
3. August 2022 um 17:40
Shakshuka habe ich ja durch die Vorspeisenplatte entdeckt. Wenn ich mal wieder stehen und laufen kann, muss ich das unbedingt noch mal kochen!
3. August 2022 um 21:28
Ich verstehe den Mühlenhumor auch nicht, trotz Ihres Hinweise an Joriste; etwas Entscheidendes scheint mir zu entgehen. Meinen Sie eine bestimmte Mühle? Alte Schriftart weil alte Daten entsorgt werden? Ich bin ganz offensichtlich auch keine Grafikerin …
3. August 2022 um 21:43
Jetzt bin ich hilflos, Die Toni: Ich verstehe nicht, was an einer altmodischen Schnörkelschrift für so etwas Altmodisches wie eine Mühle unverständlich ist.
3. August 2022 um 22:00
Oh, vielleicht liegt darin mein Nichtverstehen. Ich assoziierte mit einer Mühle nichts Altmodisches. So hole ich mein Mehl in einer Mühle hier in der Nähe, die durchaus sehr modern ist, deshalb kam mir kein klapperndes Rad am rauschenden Bach in den Sinn.
4. August 2022 um 8:27
Vielen Dank für den Hinweis. Mir geht es genauso: die Hofbräuhaus Kunstmühle, die ich vor allem über Sie assoziiere, hat ja einen ‚eckigen‘ Font, deshalb ist mir der Schwung zur runden Schrift nicht gelungen. Jetzt hab ich‘s. Danke
4. August 2022 um 9:02
der schriftzug in lateinischer schülerschönschrift- auch noch als eingetragenes warenzeichen – scheint so unpassend für ein modernes datenvernichtungsunternehmen zu sein, dass leicht der dreh fürs zermahlen im D oben links übersehen wird.