Journal Dienstag, 30. August 2022 – Mit der amerikanischen Verwandtschaft im Hirschgarten
Mittwoch, 31. August 2022 um 6:35Ein paar Minuten späteres Weckerklingeln, weil ich um 8.30 Uhr erst mal einen Arzttermin hatte.
Gemütlicher Morgen, draußen schien die Sonne, ich hatte sogar Zeit für eine Runde Yoga.
Termin bei neuer HNO-Ärztin in der Nähe des Marienplatzes, sie machte auf mich einen guten Eindruck (unter anderem hatte sie silberne – blecherne? – Votiv-Nase und -Kehle als Deko an der Wand hängen, wie ich sie aus Wallfahrtskirchen kenne).
Vom Odeonsplatz in die Arbeit nahm ich die U-Bahn. Mit der Wochenendfahrt zum Wandern und ein paar U-Bahn-Fahrten hat sich das 9-Euro-Ticket auch im August mehr als amortisiert. (Ich hätte den Kauf aber auch ohne Amortisierung nicht bereut, weil ich dringend mein Interesse an und meine Unterstützung von dieser Maßnahme dokumentieren wollte.)
Mittags gab es Äpfel, Pfirsich, Nektarine mit französischem Fromage frais, der wie verdünnter Quark schmeckte. Anschließend Fresskoma, nachmittags war Konzentration erst mal mühsam.
Draußen schönster Spätsommer, nach Feierabend machte ich einen Schlenker für ein paar Einkäufe im Vollcorner und im Drogeriemarkt. Zu Hause packte ich sie nur schnell weg, Herr Kaltmamsell war mit amerikanischer Verwandtschaft auf Münchenbesuch bereits mit der Tram vorgefahren in den Hirschgarten: Wir wollten echten Münchner Biergarten vorführen und nutzten den wundervoll warmen Abend dafür.
Ich holte mir gleich eine Radlermass und fand die Gruppe an einem gewohnten Tisch direkt am Tiergehege. Der Cousin von Herrn Kaltmamsell und Gemahl mochten die Hirsche, konnten aber auf dem Handy ein Filmchen von daheim in Naples, Florida vorzeigen, mit dem sie aus dem fahrenden Auto einen Schwarzbären aufgenommen hatten, der in ihrer Siedlung die Mülltonnen erkundete – nach eigenen Aussagen nichts Ungewöhnliches. Jetzt wirkten die Hirsche wirklich nur noch wie Deko.
Auf dem Tisch stand einmal Biergarten-Essen rundum: Currywurst mit Pommes (inzwischen ein Standard), Leberkäs, Obatzter, Hendl, Schweinshaxe (mein Abendessen), Riesenbreze, einige Mass Radler. Da unser Besuch selbst aus der Gastronomie kommt, war ihm sofort aufgefallen, dass hier im Biergarten hinter den Theken niemand beim Umgang mit Lebensmitteln Handschuhe trug und auch sonst gegen unzählige Hygiene-Vorschriften verstoßen wurde, die sie beim Arbeiten einhalten mussten – was ihnen aber nicht im Geringsten den Appetit verdarb.
Um uns saßen Müncher*innen aller Sorten, manche mit eigener Brotzeit auf mitgebrachter Tischdecke, manche wie wir mit vor Ort gekauftem Essen, alle vor Maßkrügen: Ich konnte gut erklären, warum ich Biergärten für die liberalste (im US-amerikanischen Sinne) Seite Bayerns halte.
Im viel zu frühen Abenddunkel nahmen wir gemeinsam eine Tram zurück zum Bahnhof, brachten die beiden noch zu ihrem Hotel – und versicherten ihnen, dass München eine sehr sichere Stadt ist, sie sich zu jeder Nachtzeit bedenkenlos draußen bewegen können.
Daheim noch ein bisschen Nachtisch, Herr Kaltmamsell hatte Mohnzelten gebacken.
§
Straff organisierte Desinformation: Hier wird nachgezeichnet und belegt, wie pro-russische Propaganda mit Fake-Accounts und nachgebauten falschen Nachrichtenseiten Stimmung unter anderem gegen Sanktionen macht.
“Infokrieg
Putins Troll-Armee greift Deutschland an”.
1 Kommentar zu „Journal Dienstag, 30. August 2022 – Mit der amerikanischen Verwandtschaft im Hirschgarten“
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31. August 2022 um 11:48
Das mit den Votivnasn gefällt mir sehr.
Der Besuch aus Amerika ist leider durch Viehzeugs nicht zu beeindrucken.
Beim amerikanischen Freund laufen Deers und wilde Truthähne durch den Garten.
Und ab und an ein Kojote. Unser Wolfsrudel lässt ihn nur eine Augenbraue hochziehen. Kultur zieht aber immer noch, uff!