Journal Montag, 22. August 2022 – Rückfahrt Freiburg-München
Dienstag, 23. August 2022 um 5:58Damit wir den ganzen Sonntag mit C. und R. verbringen konnten, hatte ich mir den Montag frei genommen (Herr Kaltmamsell hat eh Ferien). Vor Aufbruch zum Bahnhof schaffte ich den Blogpost über unsere Wanderung nicht ganz, ich musste ja von Null anfangen. Herrn Kaltmamsell schickte ich währenddessen zum Münstermarkt: Ich wünschte mir echte Weinbergpfirsiche, die ich dort am Samstag gesehen hatte (in München werden gerne mal Plattpirsiche als “Weinbergpfirsiche” angeboten, aber ich weiß, dass die was ganz anderes sind, nämlich von Pfirsichbäumen, die traditionell in Weinbergen gepflanzt werden).
Unseren Morgencappuccino tranken wir auf dem Weg zum Bahnhof im empfohlenen Café Bächle, er war sehr gut. Herr Kaltmamsell bekam dazu eine Zimtschnecke – und nahm sie zum Anlass, mir genau seine Vorlieben und Abneigungen zum Thema Hefeschnecken zu schildern. Ich glaube, jetzt kann ich sie einschätzen.
Im Freiburger Hauptbahnhof, so war ich informiert worden, kann man Stefans Käsekuchen kaufen, und zwar in einem ziemlich abgefahrenen Automatensupermarkt, wie ich ihn noch nie gesehen habe.
Ich entschied mich für die Variante mit Mohn.
Die Heimfahrt wurde dann doch etwas unruhig. Der erste ICE von Freiburg nach Mannheim war so überfüllt, dass er laut Durchsage nur knapp aus Karlsruhe rausdurfte – ich wünsche mir das französische System, das Fahrscheine für Fernreisezüge automatisch mit einer Sitzplatzreservierung verbindet. In Mannheim hatte ich eine sehr bequeme Umstiegszeit von mehr als einer halben Stunde gesichert; sie ermöglichte uns einen weiteren Cappuccino sowie Brotzeitkauf für Herrn Kaltmamsell. Doch dann fuhr der Zug mit so viel Verspätung los (“Polizeieinsatz”), dass die 15 Minuten Umsteigezeit beim nächsten Wechsel in Stuttgart nicht reichten, wir mussten einen späteren ICE nach München nehmen. Unterm Strich kamen wir aber nur eine gute halbe Stunde später in München an als geplant.
Was es nicht gebraucht hätte: Die ausflippende (mutmaßliche) Familie am Bahnsteig in Stuttgart, mit einem Vater, der Bahnpersonal anbrüllte, stummer Mutter, aber zwei kleinen Kindern, die gleichzeitig durchdringend kreischten, und zwar genau in der Tonhöhe, bei der mir schlecht wird, ich zu zittern beginne und mir die Ohren zuhalten muss (man sucht sich’s nicht aus; nein, ich schreibe hier nicht jedes Mal auf, wenn ich mit Vollbremsung vom Rad springe, um mir die Ohren gegen Martinhörner zuhalten zu können). Herr Kaltmamsell lotste mich außer Hörweite.
In München empfing uns Sommerwetter. Koffer ausgepackt, aus den angedatschten der Weinbergpfirsiche Pfirsichjoghurt für die Brotzeit am Dienstag bereitet.
Die nicht angedatschten Exemplare.
Für Abendessen-Einkäufe spazierte ich zum Basitsch. Dort waren Gänge und Regale eher leer, Urlaubszeit.
In der Hoffnung auf Selbstflucht legte ich mich ein wenig hin, dann gönnte ich mir eine Runde Yoga.
Abendessen war eine große Schüssel Blattsalat mit Tomaten und Joghurtdressing – auf die hatte ich mich sehr gefreut, sonst hatte ich den ganzen Tag nichts essen mögen. Außerdem hatte Herr Kaltmamsell aus Ernteanteil-Mangold eine Quiche gebacken. Nachtisch war der mitgebrachte Käsekuchen.
Und ein bisschen Schokolade. Es wurde schmerzhaft früh dunkel.
9 Kommentare zu „Journal Montag, 22. August 2022 – Rückfahrt Freiburg-München“
Sie möchten gerne einen Kommentar hinterlassen, scheuen aber die Mühe einer Formulierung? Dann nutzen Sie doch den KOMMENTAROMAT! Ein Klick auf einen der Buttons unten trägt automatisch die gewählte Reaktion in das Kommentarfeld ein, Sternchen darüber und darunter kennzeichnen den Text als KOMMENTAROMAT-generiert. Sie müssen nur noch die Pflichtfelder "Name" und "E-Mail" ausfüllen und den Kommentar abschicken.
23. August 2022 um 7:32
Ja, die Tage sind schon wieder so kurz … irgendwie ein seltsames Gefühl, tagsüber Hochsommer, abends schon Spätsommer.
Ich kenne Weinbergspfirsiche als kleine, “pelzige” Früchte, steinhart, mit rotem Fruchtfleisch, das man roh eigentlich gar nicht essen mag. Aber: Lecker Marmelade!
23. August 2022 um 8:14
Der Käsekuchen sieht ein bisschen aus, als ob der Quark mit Öl verrührt wurde. So hat ihn meine Oma gemacht. Jedenfalls lecker. Liebe Grüße!!
23. August 2022 um 8:17
Der Käsekuchenautomat – ganz große Liebe! Wieso gibt es sowas nicht auf jedem größeren Bahnhof?
Beate, bei den Weinbergpfirsichen bin ich ganz Ihrer Meinung, ich kenn auch diese Variante. Da aber mittlerweile zwischen den Weinstöcken auch Feigen angebaut werden, handelt es sich bei den abgebildeten Exemplaren vermutlich um eine (ausnahmsweise positive) Folgeerscheinung des Klimawandels.
23. August 2022 um 8:46
Nach meiner Erfahrung fügt die Komponente “Reservierungen” dem chaotischen System DB (Unpünktlichkeit, Ausfälle, Umleitungen, Ersatzzüge) nur eine weitere Versagensmöglichkeit mit Stresspotential hinzu. Ihre Reservierung für Stuttgart-München wäre nutzlos gewesen und wenn der Folgezug voll reserviert gewesen wäre, dann wüsste ich nicht. Frankreich hat einfach den Vorteil, dass die Fernzüge ihre eigene Trasse haben und Störungen das System weniger beeinträchtigen.
23. August 2022 um 9:32
das mit den martinshörnern kenne ich gut. bei mir reicht meist das feste zuhalten des sirenenzugewandten ohres. (tatsächlich sagt die hörforschende auch, dass man da tatsächlich hörschutz haben sollte, weil es schlicht gesundheitsgefährdent laut ist. allerdings ist die lautstärke ja auch nicht auf radfahrende oder gehende eingestellt, sondern auf radiohörende autofahrende)
der käsekuchen sieht fantastisch aus. seit wochen schon habe ich einen käsekuchenjieper….
23. August 2022 um 10:41
Ahh, lecker, der beste Käsekuchen!
23. August 2022 um 14:25
Mohn!Kuchen!
Eine Reise, die damit abschließt, ist eine wunderbare Reise.
Die Weinbergpfirsiche in meinem Garten sehen anders aus: klein, pelzig und innen blutrot, wenn sie denn mal reif werden. Das sind genau alle am selben Tag, am nächsten Tage liegen sie alle auf dem Boden.
23. August 2022 um 21:42
Croco, das sind die Weinbergspfirsiche, wie ich sie kenne!
Hmmm … hier in der Kleinmarkthalle gab es auch mal einen Stand mit Stefans Käsekuchen. Muss ich wohl nochmal nach schauen!
31. August 2022 um 15:28
Es ist schön immer mal wieder daran erinnert zu werden wie gut man es mit seinem Münstermarkt hat. Als Bewohnerin Freiburgs kaufe ich dort und auf den anderen tollen Märkten Freiburgs regelmässig ein.
Es gibt für den nächsten Besuch in Freiburg zwei Tipps: Wiehremarkt am Mittwoch und Samstag nachmittag und Herdermer Markt am Dienstag und Freitag nachmittag. Beide Märkte sind zwar kleiner aber wegen des Angebots unbedingt besuchenswert… und man sieht auch noch mal andere Stadtviertel.