Journal Freitag, 9. September 2022 – Absprung in den Uralub

Samstag, 10. September 2022 um 8:57

Letzter Arbeitstag vor Uralub (Sie erinnern sich vielleicht: Nur in dieser Schreibweise wirkt er), irgendwie fühlte sich die Aussicht auf die Tage danach nicht recht nach Aussicht auf Erholung an.

Düsterer Himmel, es wird kühler (zum Glück langsam).

Arbeitsweg ein vorerst letztes Mal über die Gollierstraße, bevor sie um diese Zeit wieder den Schulkindern gehört (im Westend übrigens nur sehr wenige begleitende Eltern).

Ich hatte alles Übergabe-Nötige schon bis Donnerstag so gut abgearbeitet, dass ich mich gestern im Büro ungehetzt nur mit aktuell Hereinkommendem beschäftigen musste.

Zu Mittag gab es die ersten beiden Äpfel aus Ernteanteil (zwei verschiedene Sorten, zwei verschiedene Geschmäcker), Pumpernickel mit Frischkäse sowie Ernteanteil-Tomaten.

Erkenntnis: Eine Eigenschaft, die ich an Kolleg*innen und Führungskräften schätze, die es aber seltsamerweise nie in Stellenanzeigen schafft: Güte. Es ist schön, mit gütigen Menschen zusammenzuarbeiten. (Um einen davon sorge ich mich derzeit ein wenig.)

Kurz vor vier war wirklich alles weggeschafft und abgelegt, ich packte meinen Arbeitsrechner ein (für alle Fälle, vielleicht ist in in vier Wochen nach dem Oktoberfest ja wieder Pandemie) und ging durch Jackentemperatur und unter gemischten Wolken nach Hause.

Daheim erst mal zackiges Programm: Vorteige fürs samstägliche Brotbacken, Zwetschgenkuchen backen.

Jahreszeitlicher Obstkorb.

Dann durfte ich eine Runde Yoga, diese war wohltuend. Und jetzt: WOCHENENDE! URALUB!

Wir stießen darauf mit Martinis an. Nachtmahl war der Ernteanteil-Kopfsalat, Gurke, Paprika mit einem Dressing aus Kirschbalsamico vom Freiburger Ireneus und Walnussöl, ganz ausgezeichnet. Dazu aufgetautes selbstgebackenes Brot, ein Restl Käse, im Glas österreichischer Feinstrick Gemischter Satz. Nachtisch Schokolade, weil Herr Kaltmamsell ganz entschieden darauf hinwies, dass Kuchen (z.B. der frisch gebackene Zwetschgenkuchen) kein Dessert sei. Wir probierten die Kustermann-Pralinen: Gut!

Sehr früh ins Bett, weil sehr müde.

§

Mediengeschichte zum Tod von Queen Elizabeth II.:
“Here is the moment BBC Radio 1 entered The Protocol.”

Chris Stokel-Walker in Wired mit einem Techniknachruf auf die englische Königin:

“Queen Elizabeth II Has Died. Here’s How the Internet Will Remember Her”.

For a 96-year-old representing an institution that dates back centuries, the queen was more tech-savvy than many imagine. Defying stereotypes about women of her age, Elizabeth—through her handlers—was an enthusiastic adherent of technology. She sent her first email when visiting the Royal Signals and Radar Establishment in Malvern, England, in 1976 as part of the early development of Arpanet, the precursor to today’s global internet.

(…)

But in recent years, the queen, whose motto through the royal family was “never complain, never explain,” became more than an early tech adopter. She became a meme, enthusiastically deployed by social media users looking to offer wry commentary on their peers. “The internet loves a little old lady being quirky,” says Idil Galip, who studies memes at the University of Edinburgh and operates the Meme Studies Research Network.

Wie könnte ich jemanden nicht mögen, die diese Gaudi mitmachte?

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://youtu.be/1AS-dCdYZbo

Und diese?

https://youtu.be/7UfiCa244XE

§

Bitte lassen Sie Ihren elterlichen Unmut über mangelnde digitale Ausstattung an Schulen nicht an Lehrer*innen aus. Lehrer Herr Mess beschreibt eine typische Situation:
“Holpriger Start”.

die Kaltmamsell

2 Kommentare zu „Journal Freitag, 9. September 2022 – Absprung in den Uralub“

  1. Antje meint:

    Der Begriff Güte schoss mir neulich durch den Kopf und beschäftigte mich, gefühlt ist er in unserem Sprachgebrauch nicht mehr so oft, oder sogar kaum noch vorhanden. Das bedaure ich sehr. Schön, ihn hier zu lesen!
    Ich wünsche einen schönen Uralub!!

  2. Croco meint:

    Güte und Würde, Gnade und Rücksicht.
    So alte Worte mit so viel Tiefe.
    Dass die Queen Humor hatte, ist offensichtlich. Sonst wäre sie ja irre geworden bei Job und Familie.
    Und die digitale Ausstattung an Schulen: naja, sagen wir mal so, jetzt läuft es bei uns. Aber wie viel Zeit, Schweiß und Tränen später.
    Einen schönen Uralub wünsche ich.

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