Journal Dienstag, 18. Oktober 2022 – Mittägliches #Lindwurmessen im Café Regenbogen
Mittwoch, 19. Oktober 2022Die erste Schlafphase Montagnacht war wegen Menschenlärms vorm Fenster etwas unruhig gewesen, doch ich gönnte mir zehn Minuten spätere Weckzeit: Geduscht war ich schon vom Vorabend, und ich würde das Rad in die Arbeit nehmen.
Radeln wegen einer Mittagsverabredung, auf dem Arbeitsweg begleitete mich Aurora mit ihrer Morgenröte. Es war ein letzter warmer Tag angekündigt, ich radelte sockenlos in Pumps zur Jeans (wenn ich mit dem Rad unterwegs bin, trage ich gerne die schönen Schuhe auf, in denen ich nicht allzu flott laufen kann).
Büroblick Richtung Heimeranplatz.
Eigentlich hatte ich allen Grund, einen ruhigen Bürotag zu erwarten, ich plante Planung und Datenbankzeugs. Tatsächlich aber sprang ich im Carré vor lauter Querschüssen, Spontananfragen, Ungeplantem.
Diesmal fand das #Lindwurmessen1 mittags statt, denn das Café Regenbogen der Münchner Aidshilfe ist seit September leider nicht mehr abends geöffnet. Ich radelte jackenlos in herrlicher Sonne um die Theresienwiese (immer noch belegt von Oktoberfest in Abbau) hin.
Der Raum und die Speisekarte sind klassisches (gutes!) Kantinenprogramm.
Ich hatte den Matjes (schmeckte gut, vor allem die frisch gekochten Kartoffeln und die Remoulade mit reichlich frischen Apfelstückchen), Herr Kaltmamsell war mit seinem Hackbraten und Spätzle überaus zufrieden. Dazu eine freundliche und entspannte Atmosphäre, ich mochte auch sehr, dass ich die Leute in der Küche sehen konnte.
Was ich aber schnell merkte: An einem Arbeitstag mittags eine richtige Mahlzeit kann ich nicht mehr. Das herzhafte Essen machte mich müde, mein Bauch war schwer, und beim zackigen Zurückradeln in die Arbeit stieß mir der Matjes auf (die Zwiebeln hatte ich vorsichtshalber fast gesamt zur Seite geschoben).
Aber wie’s halt so ist, wenn ich den Stationen des #Lindwurmessens hinterherrecherchiere, entdeckte ich auch hier Interessantes: Zum Beispiel das monatliche Queer Breakfast mit den Drag Mimosas. Drag zum Frühstück klingt attraktiv abgefahren.
Der Arbeitsnachmittag war nicht mehr ganz so wild, nach und nach schoben sich immer dunklere Wolken über den Himmel. Nach Feierabend radelte ich in die Maxvorstadt, um nochmal etwas abzuholen. Zurück reihte ich mich in die großen Fahrradherden der Rush Hour ein und träumte von einer Stadt, in der die parkenden Autos am Rand gegen Radwege getauscht werden, die Fußwege gleichzeitig verbreitert.
Daheim eine Wiederholung der anstrengenden Yoga-Einheit vom Sonntag, ging schon leichter. Zum Nachtmahl gab es Restl von den Vorabenden (Blumenkohl, Spaghetti), außerdem Apfel, Käse. Nachtisch Quitten-Streusel und Schokolade.
Früh ins Bett zum Lesen.
- Wir futtern uns nacheinander durch alle Lokale an der Südseite der Lindwurmstraße von Sendlinger Tor westwärts bis Stemmerhof, dann an der Nordseite wieder zurück. [↩]