Journal Donnerstag, 24. November 2022 – Mittagspause im Gyn-Stuhl, Marketing in Blogs

Freitag, 25. November 2022 um 6:19

Die Tageslänge ist mittlerweile in der Phase Im-Dunklen-hin-in-die-Arbeit-im-Dunklen-zurück. Mpft.

Emsiger Vormittag. Draußen regnete es immer wieder.

Ich nahm eine ausgedehnte externe Mittagspause und stempelte für einen Gyn-Termin in der Stadtmitte aus. U-Bahn zum Odeonsplatz, Fußmarsch unterm Regenschirm, Termin absolviert (alles in Ordnung, ich sang Hymnen auf die Hormonersatztherapie).

Zurück am Schreibtisch gab’s als Mittagessen Bananen sowie Birchermuesli mit Joghurt. Nachmittägliches Wetter windig und regnerisch, der Himmel hatte interessante Farben.

Nach Feierabend auf dem Heimweg Einkäufe im Vollcorner für den Abend und das große Thanksgiving-Essen am Samstag mit Familie. Zu Hause eine Einheit Yoga, dann machte ich aus Ernteanteil-Radicchio Salat mit Roquefort. Den gab es vor einigem Käse: Kürzlich war die diesjährige Lieferung meiner adoptierten Crowdfarming-Schafe südlich von Madrid eingetroffen (es gibt derzeit noch Käse, auch ohne Adoption können Sie bestellen). Der junge Semicurado roch bereits beim Öffnen der Plastikverpackung nach Schafstall – ich mag das ja. Nachtisch Schokolade.

Übrigens befinde ich mich gerade in einem vielversprechenden E-Mail-Austausch mit einer Anbieterin von “redaktionellen Artikeln” in meinem Blog – für die aber die Anbieterin bezahlen will. Es ging wie so oft los mit einer E-Mail-Anfrage “Wir liefern Artikel mit einem hohen Mehrwert für die Leser”.
Wie ebenso oft reagierte ich mit Interesse: “Welche Themen schlagen Sie vor?” Und machte klar, dass es für redaktionelle Artikel natürlich Honorar geben würde.
Doch zurück kamen vergangenen Sonntagabend keine Themenvorschläge, sondern Textbausteine: “Wir verfassen Artikel entsprechend des jeweiligen Contents der Website so dass auch die Leser ei-nen hohen Mehrwert haben.
Unsere Artikel sind unique und werden nicht weiter veröffentlicht.” Wieder sollte für die Veröffentlichung gezahlt werden. Das nenne ich “Werbung” im Gegensatz zu redaktionellen Artikeln, und man muss mich nicht eigens anschreiben um zu erfahren, ob ich sowas verwende.

Wir sind jetzt von meiner Seite an den Punkt angekommen, an dem mich am meisten der Job der Anfragerin interessiert. Also bot ich ihr an:

Ich sehe tatsächlich einen spannenden Text – nämlich über Ihren Job. Was machen Sie da eigentlich? Und wie erfolgreich? Sie müssen offensichtlich sogar am Sonntag arbeiten – ist das bei Ihrem Arbeitgeber üblich? Blogs sind ja eigentlich ein Auslaufmodell: Lohnen sich Ihre Standard-Anschreiben? Wie hoch ist Ihre Erfolgsquote? In welcher Art Online-Publikationen haben Sie den größten Erfolg mit Ihrem Modell? Wie viel verdienen Sie damit? Und wer sind Ihre Kunden, die sich auf diese Art von Marketing einlassen? Für einen gut geschriebenen Artikel (ohne Marketing-Bullshit) zu diesem Thema würde ich durchaus zahlen.

Mal sehen, ob Sie schon bald hier einen Gastbeitrag zu diesem Thema lesen.

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Corinna Funke hat in ihrer Doktorarbeit untersucht, warum Deutschland so viel länger als andere Länder braucht, um seine Verwaltung zu digitalisieren. Freundlicherweise hat sie die Ergebnisse in einem Twitter-Thread zusammengefasst.

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Und wenn wir schonmal bei essenzieller Forschung sind: Ein Twitter-Thread hierzu (mit Bildern!).

via @klugscheisser

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Mein Liebling aus dem aktuellen Programm von Pigor & Eichhorn ist inzwischen online! “Rente gehn”.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://youtu.be/bkpe-Tn4Cxc

(Wird echt Zeit für die nächste Generation.)

die Kaltmamsell

5 Kommentare zu „Journal Donnerstag, 24. November 2022 – Mittagspause im Gyn-Stuhl, Marketing in Blogs“

  1. Frau Bruellen meint:

    ooooooh, Blogmarketing-Trollen, das ist sehr schön!

  2. lihabiboun meint:

    Beim Teutates! Welch bahnbrechende brain injuries Untersuchung!

  3. Frau Eff meint:

    Ha, ha, digitalisiert Verwaltung! Nur ein kleines Beispiel: In meinem Arbeitsbereich stellen die Gerichte derzeit auf „die elektronische Akte“ um. Seit zwei Monaten führt das dazu, dass ich alle Schreiben vom Gericht als FAX (!) erhalte, weil die Gerichtsmitarbeiter:innen von Zuhause aus arbeiten und am Küchentisch keine Briefe ausdrucken und frankieren können. Alles per Fax senden geht aber bei der elektronischen Akte super, auch 17 Seiten, Druckkosten trage ich. Um mit dem Gericht auch elektronisch kommunizieren zu können, müssten die Damen und Herren dort das System erst mal wirklich beherrschen, und ich müsste für 500 Euro Bereitstellungsgebühr und 30 Euro monatliche Abokosten eine Software installieren. Dann kann ich auch am eBo, am Elektronischen Bürgerpostfach teilnehmen.

  4. Die Toni meint:

    Ich ergänze gerne um meinen Arbeitsbereich, in dem eine in 09/21 eingereichte Klage bis heute nicht terminiert werden konnte, wegen “erhöhter Arbeitsbelastung durch Umstellung auf die e-Akte”!

    Ich würde gerne ein Fax mit einem Termin nehmen ;-)

  5. Frau Irgendwas ist immer meint:

    Hier musste die Sterbeurkunde der Schwiegermutter beantragt werden (ja, doch, das ging per Mail!), diese wurde dann in Papierform per Deutsche Post (das dauert!) zugesandt, damit das Original (!) der Urkunde, welche natürlich bezahlt werden musste, wieder per Post (ein billigerer Anbieter als die Deutsche Post, aber nicht schneller!) zum gleichen (!) Amtsgericht zurück musste um eine Testamentseröffnung zu beantragen.
    Da wiehert der Amtsschimmel!
    Wie schnell hätte das wohl per e-Fourmular gegangen?

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