Journal Mittwoch, 23. November 2022 – Am Amtgericht, georgisches #Lindwurmessen

Donnerstag, 24. November 2022 um 6:14

Zackiger Morgen daheim: Ich wollte früh loskommen, um im Büro noch einiges wegzuschaffen, bevor ich meinen Schöffinneneinsatz bei Gericht antrat. Gehobene Laune, weil mir eine schöne Kleidungskombi eingefallen war (Foto vergessen).

Der Morgen war trocken und freundlich, ich radelte ohne nass zu werden oder zu frieren in die Arbeit (ohne Fahrrad vom Büro zum Gericht zu kommen, wäre umständlich). Dort eine gute Stunde Zackigkeit, bevor ich zum Justizzentrum Stiglmaierplatz radelte.

Angekündigt war ein langer Verhandlungstag, es mussten Zeugenaussagen nachgeholt und zusätzliche Zeugen befragt werden, außerdem stand ein medizinisches Gutachten an. An einer Stelle musste ich die Richterin neben mir auf einen Formfehler ansprechen. Ich hatte ihre Aufmerksamkeit nach mehreren “Ahem”s erst durch Zupfen am Ärmel ihrer Robe – es war mir peinlich, mich so sichtbar zu machen, doch die Sache war wichtig, und sie bedankte sich auch herzlich für den Hinweis.

Alles verlief ohne Komplikationen, wir hörten die Plädoyers, es wurde dann doch kein langer Verhandlungstag (Urteil ergeht Freitagmorgen): Schon um halb zwei saß ich wieder am Schreibtisch, war durch schönes Herbstwetter geradelt, hatte kurz am Bäcker gehalten, um mir eine Käsestange als Mittagessen zu holen. Außerdem gab es zwei Äpfel.

Nachmittags ruhiges Abarbeiten, das war angenehm.

Nach Feierabend radelte ich direkt nach Hause. Ich holte Herrn Kaltmamsell ab zum nächsten #Lindwurmessen.1 Wir spazierten über den Kaiser-Ludwig-Platz und an der Theresienwiese entlang zu unserer letzten Station vor der Lindwurmbrücke:

Iveria, das derzeit einzige georgische Restaurant in München, denn das wunderbare Lokal in der Leonrodstraße, in dem ich georgische Küche lieben gelernt habe, gibt es nicht mehr (Google nennt als georgisches Restaurant auch neu ein Website-loses Impler in der Valleystraße – kennt das jemand?). Wir waren vor einem Jahr schon mal hier gewesen, hatten es zu laut und voll gefunden, die Speisen im Vergleich zum Neuhauser Vorbild weniger besonders. Diesmal waren wir so früh dran, dass das Lokal nur zur Hälfte belegt war, die Lautheit kündigte sich lediglich an.

Herr Kaltmamsell hatte Lamm- und Rinderhack vom Grill mit Pommes und Salat, ich einen Hähnchenspieß mit Salat und Reis, alles gut, besonders das Salatdressing, zwischen uns steht wunderbar käsiges Megruli (stehen nicht als Khachapuri auf der Karte – anderer Name?), dazu trank ich eine knallsüße, aber intensive georgische Birnenlimonade.

Zurück daheim gab’s noch ein wenig Schokolade.

§

Wie Seesterne sich fortbewegen.

  1. Wir futtern uns nacheinander durch alle Lokale an der Südseite der Lindwurmstraße von Sendlinger Tor westwärts bis Stemmerhof, dann an der Nordseite wieder zurück. []
die Kaltmamsell

2 Kommentare zu „Journal Mittwoch, 23. November 2022 – Am Amtgericht, georgisches #Lindwurmessen“

  1. Croco meint:

    Ich kenne jemanden, der eine Richterin auf einen Formfehler aufmerksam gemacht hat: WOW!
    Ein schöner Film ist das über die Erfindung der Hydraulik durch Seesterne ;).

  2. Karin meint:

    Es gibt verschiedene Arten von Khachapuri: Imeruli, Megruli und ich glaube noch eine dritte, der Name fällt mir gerade nicht ein. Hab jetzt Appetit auf georgisches Essen….

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