Journal Mittwoch, 9. November 2022 – #Lindwurmessen in Shisha-Wölkchen

Donnerstag, 10. November 2022 um 6:14

Gleich mal mit einem Highlight in den Tag gestartet: Eine Stunde zu früh aufgestanden. Ich wachte kurz vor Weckerklingeln auf – wie ich mit Blick aufs Zifferblatt meines Weckers dachte, der nur zu dem Zweck auf dem Nachtkastl steht, dass ich mit einem Blick die Uhrzeit sehen kann, die Weckfunktion geht nämlich seit vielen Jahren nicht mehr. Munter zog ich meine warmen Schlumpfklamotten an und ging in die Küche, um die auf Abschluss bei Weckerklingeln programmierte Waschmaschine zu checken: Laut Anzeige war sie aber erst in einer Stunde durch. Blick auf die Küchenuhr: 4:43 Uhr, ich war eine Stunde zu früh dran. Kurz überlegte ich, ob ich meine verfrühte Wachheit für irgendwas nutzen konnte, entschied mich dann aber doch für eine Rückkehr ins Bett. Ich schlief auch fast wieder ein.

Gefährlich: Dass ich die jüngsten drei Nächte überdurchschnittlich gut geschlafen habe (inklusive großem Genuss des Einschlafens, “ohhh, ist das schön hier im Bett, ohhh, ist das schön einzuschlafen!”), führe ich in erster Linie auf den Erkältungslikör zurück – und war gleich mal versucht, ihn weiterzunehmen. Tue ich als Streberin natürlich nicht, die Beipackzettel nicht nur liest, sondern auch ernst nimmt. Aber ich merke mir hier gleich mal die enthaltenen Wirkstoffe Doxylamin und Dextromethorphan als Schlafmittel für Ernstfälle.

Angenehmer Weg in die Arbeit.

Die Erkältung trieb gestern Schabernack mit den Druckverhältnissen in meinen oberen Atemwegen: Mal fiel mir das rechte Auge schier raus, dann wieder hörte ich auf dem linken Ohr fast nichts, bevor die rechte Kieferhöhle tobte. Abends stellte sich heraus, dass ich wahrscheinlich Herrn Kaltmamsell angesteckt habe.

Mittags gab es Pumpernickel mit Butter und Granatapfelkerne.

Ich machte recht pünktlich Feierabend, denn ich hatte einen weiteren kosmetischen Termin: Pediküre. Eine professionelle Fußpflege kann halt Dinge, die ich selber nicht kann.

Daheim holte ich lediglich Herrn Kaltmamsell ab: Es ging wieder zum #Lindwurmessen.1 Wieder mogelten wir ein wenig: Vorige Woche hatten wir auf dem Weg zur vermeintlich nächsten Station entdeckt, dass wir ein Lokal übersehen hatten – waren dann erst mal nicht sicher, ob es dort etwas zu essen gab, außerdem zu unflexibel zum Umplanen gewesen. Dieses Lokal, Sava, wurde es dann gestern, denn der Check auf der Website hatte ergeben: Ja, hier gab es sogar einiges zu essen.

Gleichzeitig handelte es sich um ein Shisha-Lokal, aber ein elegantes und hochklassiges. Diese Mischung war mir neu, ich fand sie sehr spannend. Um uns herum wurde ruhig Shisha gedampft, von jungen Männern, jungen Frauen, allein oder unter Freundinnen. Die Bilder an der Wand waren Bildschirme; als wir ankamen, lief auf allen Kaminfeuer.

Wir bestellten hausgemachte Limonaden, Ingwer und Maracuja – ganz frisch und sehr gut.

Außerdem von der Pinsa-Karte eine Diavolo für Herrn Kaltmamsell und eine Orientale mit Sucuk und Feta für mich, ich orientierte mich am Crossover-Thema des Lokals. Beide schmeckten sehr gut. Auch die Musik hier hielt sich ans Crossover-Thema: orientalischer Reggaeton. Wir wurden herzlich und freundlich bedient und fühlten uns wohl.

Zurück daheim gab es noch Süßigkeiten zum Nachtisch.

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Wie Maximilian Buddenbohm, bei dem ich den Link zu weiteren Gedanken über Twitter gefunden habe, so treffend schrieb:

Wir sind nicht durch damit, lange nicht, die Retrospektive etwa dauert sicher noch etwas, das will alles verwunden sein.

“Zeit der Veränderung”.

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Wie sehr sich die Informations- und die Online-Welt in den vergangenen Jahren verändert und entwickelt hat, sieht man an zwei Blogposts, die 2009 erklärten, was Twitter für sie bedeutet, und es gegen die damaligen Doof-Finder verteidigten:

– Thomas aka Formschub schrieb: “5857 Zeichen sind eigentlich 5717 zu viel.”

– Anke Gröner schrieb: “How Twitter Changed the Way I Live”.

(Wie schön ich es finde, dass beide weiterhin bloggen, weiterhin Teil meines Webs sind – sodass ich von Thomas an diese Posts erinnert werden konnte.)

§

Jetzt aber auch mal was zu Mastodon, und zwar ein Hintergrundbericht von einer Instanz:
“Über das Betreiben einer Mastodon-Instanz”.

via @KathrinPassig (erste Verlinkung zu Mastodon)

  1. Wir futtern uns nacheinander durch alle Lokale an der Südseite der Lindwurmstraße von Sendlinger Tor westwärts bis Stemmerhof, dann an der Nordseite wieder zurück. []
die Kaltmamsell

9 Kommentare zu „Journal Mittwoch, 9. November 2022 – #Lindwurmessen in Shisha-Wölkchen“

  1. Frau Bruellen meint:

    Sehr brav, das mit dem Beipackzettel. Und Dextrometorphan ist …. beeindruckendes Zeug, aber mit Vorsicht zu geniessen, sowohl was die sofortige Wirkung (man fühlt sich viel fitter als man ist und RICHTIG GUT) als auch das Abhängigkeitspotential angeht. (In dem Produktionsbetrieb, in dem ich angefangen habe, war vorher eine riesige Dextrometorphan-Monoanlage und die langjährigen Mitarbeiter haben der sehr hinterhergetrauert, da waren immer alle sehr entspannt und gut gelaunt und haben nie, nie, nie Husten gehabt)
    (Dies ist kein Gesundheitstipp, sondern aus dem Nähkästchen plaudern, oder wie wir es nennen “sharing manufacturing war stories”)

  2. die Kaltmamsell meint:

    Ich hatte auf einen Fach-Kommentar von dir gehofft, Frau Bruellen, vielen Dank. Die Geschichte aus der Produktion ist ja großartig – gibt’s das Zeug vielleicht als Raumduft, es würde meine Arbeitswelt SO verbessern!

  3. nocheinglaswein meint:

    Das Arbeitswegphoto ist toll! Mit dem Smartphone aufgenommen?

  4. die Kaltmamsell meint:

    So ist es, nocheinglaswein – ich bin absolut umgeworfen, welche Qualität heutzutage möglich ist.

  5. Sonni meint:

    Zu Twitter: genau so wie die beiden Blogger sehe ich es auch – wobei ich Twitter bewusst nicht für den Austausch nutze, sondern nur konsumiere, liken ist das höchste der Gefühle. Dazu taugt Mastodon leider nicht. Sehr schade.

  6. Fujolan meint:

    Entschuldigung, ich bin verloren und hätte eine Service-Frage:
    Ich suche den Blogbeitrag über die “heiße Wade” also über die rot ewrdende und anschwellende Wade, die Frauen beim Wandern befällt. Bin selbst betroffen, habe es meiner zunehmend interessierten Ärztin erzählt. Sie war auch ratlos, meinte aber Venenprobleme wären unwahrscheinlich (weil es NACH intensivem Sport auftritt) aber ausgesprochen neugierig.

    Nun hab ich es mit hoffentlich passenden Suchbegriffen probiert und bin gescheitert, Wade kommt zu oft vor, rot auch.

    Tip, wie ich den Text finde oder von wann der ist?

    Und ich bitte um Verzeihung für das Verursachen von ARbeit

  7. Lempel meint:

    “Wanderkrätze” ist das Stichwort oder?

  8. die Kaltmamsell meint:

    Ich fürchte, Fujolan, Sie sind auf der falschen Fährte: Meine Beschwerden, die man als “Wanderkrätze” kennt, sind weder typisch für Frauen, noch schwillt die Wade an oder sind sie mit intensivem Sport verbunden. Es handelt sich um einen juckenden Ausschlag, der sehr wahrscheinlich mit Hitzestau beim Wandern unter der Socke zu tun hat.

  9. Fujolan meint:

    Danke, keine falsche Fährt, denn jetzt hab ich den Text gefunden. Stichwort Wanderkrätze, Purpura d’Effort. Die Info, dass es besonders Frauen betrifft hatte ich wohl aus dem verlinkten Ärztezeitungsartikel.

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