Journal Sonntag, 13. November 2022 – Spaziergang am Egglburger See

Montag, 14. November 2022 um 6:23

Nach zwei seligen Jahren ohne Migräne bin ich nach Wiedereinsetzen im Sommer jetzt anscheinend in einer Phase, in der jeder Alkoholgenuss mit migränoiden Beschwerden bezahlt werden muss. Die Nacht auf gestern war eigentlich gut, ich wachte aber mit Kopfschmerzen auf – zu denen sich bald das verräterische Gähnen, Darmentleerung und leichte Übelkeit gesellten. Ich wollte nicht schon wieder den Triptan-Hammer einsetzen und beschloss, diese wirklich leichte Attacke auszusitzen. Und tatsächlich: Nach ein paar Stunden ohne allzu großes Leid und mit einer Ibu war sie vorbei.

Zum Glück, denn für gestern hatte sich Herr Kaltmamsell einen ausführlichen Spaziergang erbeten, also eine Wanderung, die wegen Leichtigkeit und Kürze keinen Rucksack erforderte. Wir entschieden uns für die oft gegangene Strecke Kirchseeon – Egglburger See – Ebersberg, aber zur Abwechslung in die Gegenrichtung von Ebersberg aus. Anfahrt mit U- und S-Bahn (Tagesticket Gruppe) problemlos mit Umsteigen in Trudering.

In diese Gegenrichtung gingen wir den Großteil der Strecke in die Sonne. Das hätte im Sommer unangenehm geblendet, doch an dem gestrigen herrlichen Herbsttag sorgte das für vielfarbiges Leuchten durchs letzte Laub.

Außerdem entdeckten wir gleich am Anfang von Ebersberg aus den Aussichtsturm oben auf der Ludwigshöhe. Nur weil Herr Kaltmamsell erkältet war und sich nicht fit fühlte, verschoben wir eine Besteigung auf den nächsten Besuch.

Kurz vor drei machte ich auf einem Bankerl an einem Spielplatz Brotzeit: Apfel und Kürbiskernsemmel.

Nach gut zweieinhalb Stunden waren wir am Ziel. In Kirchseeon mussten wir nicht lange auf die S-Bahn nach Hause warten.

Daheim bügelte ich ein Stündchen mit Musik auf den Ohren. Dann war ich zum Telefonieren mit meinem Bruder verabredet und ließ mich ein wenig auf neuesten Stand bringen.

Nach einer kleinen Runde Yoga gab es zum Abendessen die Reste vom Vortag: Lasagne und Apple Crumble. Es passte noch reichlich Schokolade hinterher.

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Wirklich nur für Technik-affine Web-Veteran*innen interessant:
“Von Twitter zu Mastodon – Gedanken über Medienaneignungen”.

Daran, was Leute auf Mastodon vermissen und dort in Tröts bemängeln, wird mir klar, wie sehr speziell ich Twitter im Grunde nutze. Nämlich eigentlich eh wie Mastodon:

  • Meine Twitter-Timeline ist chronologisch statt von einem Algorithmus vorgegeben.
    Alle Empfehlungen, alle Werbung habe ich weggeschaltet (ich hatte kurz nach Umstellung auf kuratierte Timeline eine Liste von Mute-Begriffen wie “suggest_grouped_tweet_hashtag” gefunden, mit denen man das bewerkstelligen konnte, reiche ich auf Anfrage gerne weiter).
  • Ich folge nur 200 Accounts (aktiv sind davon etwa 150, von den anderen will ich aber auf keinen Fall verpassen, wenn sie mal was posten).
  • Mein eigener Kanal ist auf “privat” gestellt, also nicht öffentlich sichtbar.

Das ist eine ziemlich exotische Verwendung: Sicher nicht so vorgesehen, aber halt technisch möglich. Und so lange das möglich bleibt, bleibe auch ich.

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Ein langes und ausführliches Feature über meine Hausgöttin Emma Thompson im New Yorker, über ihre gesamte Karriere und ihren familiären Hintergrund, mit vielen für mich neuen Details aus Leben und Arbeit. Sie ist wirklich einer der begabtesten und brillantesten Menschen im Showbusiness überhaupt. (Wenn Ihr Englisch nicht flott genug für den Artikel ist, empfehle ich Google Translate.)
“Emma Thompson’s Third Act”.

Unter anderem erzählt sie, wie ihre Mutter sich verhielt, als sie erfuhr, dass ihre Tochter mit 15 gerade zum ersten Mal Sex gehabt hatte:

Thompson said. “And then you took me to the most extraordinary gynecologist, who was in her nineties, and who sat in front of me in this office and said, ‘What do you think the birth-control pill was invented for?’ And I said, ‘To stop people from having babies.’ ‘No, that’s not the answer I’m looking for. Try again.’ I said, ‘I don’t know. Does it do something else?’ And she said, ‘Yes, it allows people to have sex for joy and pleasure.’ That is a ninety-year-old woman speaking to a fifteen-year-old girl. That’s incredible.”

die Kaltmamsell

1 Kommentar zu „Journal Sonntag, 13. November 2022 – Spaziergang am Egglburger See“

  1. Susann meint:

    Ein grandioses Outfit, erinnert mich sehr an das Stoffgeschäft meiner Träume in Sevilla.
    Kürbis-Tiramisu – ich muss gestehen, für mich kann es nur EIN Tiramisurezept geben, und zwar das klassische. Resteverwertungsrezepte wie Lebkuchentiramisu oder Weihnachtskekstiramisu jagen mir Schauer über den Rücken, und auch vom Kürbis-Tiramisu würde ich mich fernhalten.

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