Journal Donnerstag, 8. Dezember 2022 – Wachs-Glück

Freitag, 9. Dezember 2022 um 6:32

Auf Twitter gibt es den schönen Foto-Account U-Bahn Berlin, der Bilder aus Berliner U-Bahnhöfen zeigt, immer wieder interessant.

An den dachte ich, als ich morgens auf dem Weg zur Arbeit die Abkürzung durch den U-Bahnhof Heimeranplatz nahm.

(Jaja, gibt auch schöne U-Bahnhöfe in München.)

Das Wetter bemühte sich um Freundlichkeit, das rechnete ich ihm hoch an. Zumal immer wieder ein paar Sonnenstrahlen mein Büro wärmten. Gestern hatte ich bereits vormittags mehrfach warme Hände (dickster Norwegerpulli mit Shirt drunter, dickste Wollsocken – die waren wohl ein wichtiger Faktor).

Hochspannung vor 11 Uhr: Würde die Testwarnung des bundesweiten Warntags auf meinem Handy erscheinen? Ich hatte bei nicht-amtlichen Stellen gelesen, dass man dafür möglicherweise erst die Testwarnmöglichkeit freischalten müsse, die als Voreinstellung aus ist.

Da mir das gesamte Warnsystem unsinnig erschien, wenn es Voreinstellungen nicht überstimmen kann, ließ ich sie extra aus. Ergebnis: Ich erhielt keine Testwarnung. Die Info zu notwendigen Einstellungen hätte also dringend Teil der Kampagne sein müssen. (War aber sehr niedlich, wie es aus allen Büros ums Atrium und in allen Stockwerken brummte und rasselte.)
Dass es nicht laut werden würde, wusste ich: In München gibt es schon lange keine Sirenen mehr. Wenn Sie als Feedback an der Umfrage zum Warntag teilnehmen wollen, hier der Link.

Mittags hatte ich große Lust auf Bewegung in fast richtig Hellem und ging auf einen guten Cappuccino zum Emilo.

Schönes Hausnummernschild unterwegs.

Diesmal nahm ich für Herrn Kaltmamsell auch eine der dort hergestellten Nusseckerln mit, auf die sie besonders stolz sind (sein Urteil abends: besonders fein).

Zurück im Büro gab’s als Mittagessen Orange, Hüttenkäse, Banane.

Arbeitsdruck gestern sehr hoch, doch einige Dinge gingen nach einigem Hin und Her endlich voran, und ich hatte Unterstützung.

Gestern lernte ich zudem, dass wir in einer Welt leben, die Büroklammern in Schweineform enthält. Ich finde, Sie sollten das wissen.

Nach Feierabend hatte ich wieder einen Termin zum Wachsenthaaren meiner Beine. Diesmal hatte ich ihn in einem kleinen Laden vereinbart, an dem ich regelmäßig vorbeikomme und den ich erst mal angesehen hatte: Sympathische Menschen, es wurde Italienisch gesprochen, und die Website wies darauf hin, dass nur mit Wachs gearbeitet werde, ohne Vliesstreifen – so hatte ich es in Spanien einst kennengelernt.

Die Entscheidung stellte sich als goldrichtig heraus: Es wurde sehr sorgfältig gearbeitet, inklusive Pinzette, abschließend blieb nahezu kein Wachs an den Beinen (das blau eingefärbt und deshalb leicht zu entdecken war). Und ich lernte eine herzerfrischende Frau kennen, erfuhr in der halben Stunde auf der Liege ihre gesamte Familiengeschichte, angefangen in Sardinien, sie holte parallel meine gesamte Familiengeschichte über mehrere Generationen aus mir heraus, inklusive Sternzeichen und Weihnachtsplänen. Jetzt sind meine Beine so gründlich enthaart, dass die sardische Münchnerin prognostizierte, ich würde fürs nächste Mal erst im Mai einen Termin brauchen, zwinkerzwinker. Wenn Sie eine Empfehlung möchten: Schicke ich Ihnen gerne per E-Mail.

Ein paar Einkäufe im Vollcorner, daheim erst mal Yoga. Leider genau die falsche Folge für meine gestrige Stimmung nach zwei Abenden ohne: Die 20 Minuten starteten mit 8 Minuten Stehen und Schnaufen – ja, ich fing irgendwann an nachzusehen, weil ich es nicht fassen konnte. Rumstehen und Schnaufen war mir dann doch zu nah dran an so manchem MS-Teams-Meeting (ich habe einen höhenverstellbaren Tisch und stehe dabei gern).

Herr Kaltmamsell war aushäusig, ich machte mir als Nachtmahl den Portulak aus Ernteanteil mit Orangensaft-Olivenöl-Dressing an, außerdem kochte ich mir den Rosenkohl aus Ernteanteil, schwenkte ihn in Butter. Nachtisch Weihnachtsplätzchen.

§

Katharina Seiser erzählt in ihrem Blog, wie dieses Jahr die so prägenden Gewürz- und Kräuterhandlungen ihrer Mutter aufgelöst wurden – und welche Folgen das hat.
“der letzte safran meiner mama”.

die Kaltmamsell

7 Kommentare zu „Journal Donnerstag, 8. Dezember 2022 – Wachs-Glück“

  1. Beate meint:

    Rosa Schweinchen!!!! Ich habe hier Büroklammern in Dackelform, auch sehr nett.

  2. SenorVerano meint:

    Lese widersprüchliche Aussagen zum Test-Modus der Warnmeldungen. Denn der Test sei ja als echte Warnung gesendet worden, so dass er auch ohne das Häkchen hatte ankommen sollen. Dafür las ich dann aber auch Meldungen, dass bei Kunden von Telekomprovidern eher Stille herrschte, während bei O2-Netz-Kunden der Alarm ankam.

  3. Friederike meint:

    Tierische Büroklammern habe ich in Entenform (Enten-Schnickschnack gibt’s reichlich bei uns).
    Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass sie nicht besonders gut halten.
    Ist das bei Dackeln und Schweinchen anders?

  4. Ilka meint:

    Danke für die täglichen Inspirationen.
    Und so nebenbei – danke fürs Hochdrehen der Schriftgröße.
    Viele Grüße
    Ilka

  5. Rainer meint:

    Hmmm an der Telefon Einstellung kann’s aber nicht liegen. Ich wusste auch nix von der Einstellung, habe gerade nachgeschaut, war auch deaktiviert, bin aber trotzdem mit Alarmen gestern überschüttet worden… und der Ton geht durch Mark und Bein.

  6. Claudia meint:

    Ich bin bei O2 und habe keine Warnmeldung erhalten, mein Kollege, der bei der Telekom ist, allerdings auch nicht. Bei meinem Android Handy finde ich allerdings auch unter Einstellungen nichts, wo ich eine Warnmeldung einschalten könnte. Da muß ich wohl noch mal weitersuchen.
    Wenn es möglich ist, hätte ich sehr gern die Adresse des kleinen Ladens, der die Beine so toll enthaart :-). Vielen Dank im voraus.

  7. Margrit meint:

    Bei Android im Menü der Nachrichten (also SMS) App. Wer kommt denn da drauf?! Dort „Broadcast Kanäle“. Wirkung aber offenbar genauso zweifelhaft.

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