Journal Samstag, 21. Januar 2023 – Ich darf kochen: Kurkuma-Cocktail, Hühnerfrikassee, Orangencreme

Sonntag, 22. Januar 2023 um 8:26

Mein Namenstag, übrigens, ich bekam bei meiner Taufe die Heilige Agnes zugeteilt. Schutzpatronin der Jungfrauen und der jungen Mädchen, der Verlobten und der Keuschheit. Seit ich diese Daseinsformen hinter mir gelassen habe, muss ich selbst zurechtkommen.

Gut und ausgeschlafen, zu Schneefall in Morgendämmerung erwacht. Nach dem Morgenkaffee bereitete ich erstmal den Nachtisch fürs Abendessen vor: Englische Orangencreme nach einem Rezept im Guardian. Jetzt ist das Rezept gesichert genug, dass ich es auf meiner Rezepte-Seite festgehalten habe. Der Guardian nennt das Dessert “Panna cotta”, doch meiner Ansicht nach weckt das falsche Erwartungen an glatte Textur.

Dann erst bastelte ich den Blogpost über den Vortag fertig. Schwimmpläne ließ ich fahren: Ich hatte mehr Lust auf gemütliches Einkaufen und Kochen, außerdem keine auf Radeln im und auf Schnee.

Die Sporteinheit des Tages bestand dann aus einer Runde Lindy-Hop-Üben mit Herrn Kaltmamsell (auf Spotify hatte ich im Handumdrehen eine Übungs-Playlist dafür zusammengestellt: ein Stück im gewünschten Tempo als neue Playlist gespeichert, schon bekam ich Empfehlungen, die zu 90 Prozent passten), vor allem die vergangenen Dienstag neu gelernte Figur, deren Ende wir erst mal unseren Füßen zuordnen mussten, damit sie lief. Das diente mir als Warm-up fürs anschließende Rundum-Hanteltraining bei Fitnessblender: Ich probierte alle Übungen mit den neuen 3-Kilo-Hanteln, und da ich mich zwar anstrengen musste, aber die korrekte Ausführung einhalten konnte, zog ich’s durch (Muskelkater garantiert).

Nach Körperpflege eine Einkaufsrunde durchs Glockenbachviertel im sanften Schneefall (nicht sehr kalt, nasse Spuren auf den Wegen).

Der Stephansplatz ist auf beiden Seiten der Stephanstraße seit einiger Zeit nahezu unpassierbar, weil Christbaumsammelstelle.

Kurz nach zwei zum Frühstück Äpfel (Ernteanteil) und Semmeln.

Gestern durfte ja mal ich Herrn Kaltmamsell bekochen – und wurde daran erinnert, wie viel Zeit das kostet (ich bin so dankbar für seine Rundumversorgung!). Zunächst setzte ich die Hühnersuppe auf, die am Ende ein Hühnerfrikassee fürs Abendessen ergeben sollte, und zwar nach diesem Rezept. Ich verwendete für intensiven Geschmack ein echtes Suppenhuhn aus dem Bioladen, dessen sehnigem Körper mit dunklem Fleisch man ansah, wie hart es gearbeitet hatte, zusätzlich zwei Hähnchenschenkel für edleres Fleisch.

Draußen weiter Schneefall. Meine Güte, WIE dekorativ können Schneeflocken eigentlich fallen? Ist das ein Schönheitswettbewerb? Miss Flake 2023?

Der Schnee auf der Brüstung des Küchenbalkons sah aus wie Panko.

Neben dem Kochen las ich Internet.

Das Nachtmahl startete mit einem Cocktail: Ich probierte den marmalade and turmeric cocktail von derselben Guardian-Seite aus.

Vor allem begeisterten mich die rohen Kurkuma-Würfelchen, die schmecken ja großartig! Schon der Duft beim Hacken hatte mich fasziniert. Mal sehen, ob ich Rezepte mit rohem Kurkuma finde, die nicht in erster Linie auf Gesundheit und ewiges Leben zielen.

Das Frikassee (unbedingt mit geformtem Reis zu servieren, das stand fest) wurde gut, wir aßen reichlich. Dazu ein Sauvignon Blanc aus Navarra, von dem ich ein wenig zum Kochen verwendet hatte, nicht sehr interessant.

Die Orangencreme schmeckte hervorragend, kommt ins Standardrepertoire. Danach noch ein Stückchen Schokolade, denn Schokolade schließt bekanntlich den Magen.

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Frank Rieger schreibt über einen Besuch in der Normandie und viele technische Hintergründe:
“Ingenieurskunst und Krieg: D-Day”.

die Kaltmamsell

5 Kommentare zu „Journal Samstag, 21. Januar 2023 – Ich darf kochen: Kurkuma-Cocktail, Hühnerfrikassee, Orangencreme“

  1. Susann meint:

    Hmmm…die Hl. Agnes könnte ja auch als Spezialistin für Widerständigkeit und weibliches Autonomiestreben dienen – da gibt es deutlich schlechtere Schutzpatron/innen.
    (Eventuell könnte sie auch als Spezialistin für leichte Doofheit dienen, den Sohn des Präfekten wiederzubeleben, wozu sollte das bitte gut sein?)

  2. Sebastian meint:

    “Mal sehen, ob ich Rezepte mit rohem Kurkuma finde, die nicht in erster Linie auf Gesundheit und ewiges Leben zielen.”

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    Made my day

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  3. Croco meint:

    „Seit ich diese Daseinsformen hinter mir gelassen habe, muss ich selbst zurechtkommen.“ Ein bißchen kann sie schon noch aufpassen, die Heilige Agnes.
    Das ist übrigens die erste Erkenntnis aus dem Blogartikel. Ich wusste bis gerade eben nicht, dass Inés Agnes bedeutet. Tante Agnes war meine Lieblingstante.
    Die zweite Erkenntnis bezieht sich auf die Teile, die ich vor vielen Jahren am Strand der Normandie gesehen habe. Dass es so geniale Konstruktionen waren, ist mir jetzt erst aufgegangen. Vielen Dank für den Artikel.

  4. die Kaltmamsell meint:

    Reine Willkür, Croco: Erst viel später erfuhr ich, dass es auch eine Heilige Inés gibt, Ines de Beniganim.
    Aber deren Lebensgeschichte ist nicht so schön blutrünstig und zeigefingerwedelnd.

  5. Croco meint:

    Viel zu viel Demut, das kommt nicht gut. Die andere ist viel besser.
    Meine Namenspatronin hatte ebenfalls ein bewegtes Leben, auch Jungfrau übrigens.
    Gibt es eigentlich Untersuchungen darüber, wie die Wahl der Namensheiligen sich auf das Leben von Mädchen und Frauen ausgewirkt hat?

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