Journal Freitag, 17. Februar 2023 – Start ins lange Faschingswochenende

Samstag, 18. Februar 2023 um 8:24

Ganz herzlichen Dank Ihnen allen fürs Erzählen, wovon Sie leben – ich wusste doch, dass das hochinteressant und sehr unterschiedlich sein würde. Frau Brüllen hat in ihrem Blog aufgeschrieben, wovon sie ihren Lebensunterhalt bestreitet, ebenso Frau Casino in ihrem.

Mir ist natürlich klar, dass das hier in keiner Weise repräsentativ ist, doch unter anderem war ich überrascht, wie oft Erbe als Teil des Lebensunterhalts auftaucht – zwar wird das in den hiesigen Statistiken immer wieder aufgeführt, aber da “wovon leben Sie?” tabu ist, kannte ich nur ganz wenige konkrete Fälle.

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Auch gestern führte mich nach dem Weckerklingeln der erste Weg zur Nasenspülung – in der Hoffnung, die tobenden Nebenhöhlen damit zu beruhigen. Funktionierte.

Marsch ins Büro in milder Luft und ganz leichtem Regen.

Der Arbeitsvormittag wurde schlagartig hektisch, als eine Deadline, die ich im April gesehen hatte, plötzlich kommende Woche war (Missverständnis). Was eigentlich gar nicht funktionierte (Karneval spielte eine Rolle). Ich war also damit beschäftigt, einen Plan B zu finden und umzusetzen.

Nach Donnerstag hatte ich auch gestern keine Süddeutsche Zeitung im Briefkasten gefunden. Donnerstag war das leichter zu verschmerzen, weil ich mittags verabredet war, gestern lieh ich mir für die Mittagspause das Abteilungsexemplar. Ich hatte Donnerstag vergeblich versucht, meinen Bibliothekszugang für Zugriff auf die Süddeutsche als ePaper zu nutzen, gestern klappte das (ich war aus der falschen Richtung gekommen, richtig war Einloggen bei Onleihe). Wobei ePaper, also die Print-Ausgabe als PDF, leider das unkomfortabelste Format für Online-Lektüre ist.

Als Mittagessen gab’s eine Körnerbreze, außerdem viele Blutorangen mit Joghurt.

Wohlsortierter Nachmittag, Feierabend schon um vier! Denn ich wollte früh daheim sein, um rechtzeitig die Handgriffe für dieses Brot tun zu können (Roggensauerteig hatte ich schon am Vorabend aufgefrischt – mit Weizensauerteig habe ich im Winter so viele schlechte Erfahrungen gemacht, dass ich abergläubisch geworden bin).

Beim Verlassen des Bürohauses wehte mich milder Wind an und erst mal die Arbeitsbelastung weg: ENDLICH LANGES WOCHENENDE – seit den Weihnachtsferien hatte ich mich darauf gefreut. Geplant sind Sport (Krafttraining, Schwimmen, Laufen), Wandern, gutes Essen, ganz viel Lesen.

Auf dem Heimweg Einkäufe im Supermarkt, zu Hause die geplanten Brothandgriffe für die Autolyse. Eine Runde Yoga: Die Folge 29 von Adrienes “Center” gefiel mir wieder gut, werde ich wiederholen.

Nächste Brothandgriffe, dann gab’s Aperitif (ich freute mich sehr auf Alkohol): Herr Kaltmamsell mixte uns Negronis.

Côte de Boeuf ist ja auch deshalb ein spannender Fleischschnitt, weil er verschiedene Fleischarten umfasst, die unterschiedlich garen und schmecken.

(Nein, das schafften wir nicht alles.)
Zum Fleisch ein ganz unbuttriger und unfruchtiger Chardonnay Delmas, der super zum Rind in Ossobucco gepasst hatte und auch jetzt schmeckte.

Dann doch ein Sommerkleid bestellt.
Ich hatte lange durchgehalten und aller Sommerkleidungswerbung auf instagram widerstanden. Denn 1. ist zum Sommer noch lang hin, 2. habe ich vergangenes Jahr genug Sommerausstattung gekauft, 3. kann man Sommerkleidung doch eh nur 5 Prozent des gesamten Jahres tragen (was in keinem Verhältnis dazu steht, dass sie mindestens 50 Prozent meines Gesamtbestands ausmacht).
Aber ich wünsche mir doch schon seit Jahren ein weißes Sommerkleid. Und wenn ich mich nicht völlig verschätzt habe, wird mir dieses ausgezeichnet stehen (auch wenn ich es wahrscheinlich die 10 cm kürzen lassen werde, die das Model auf dem Foto längere Beine hat als ich). Und sagt es nicht deutlich: “Ostern in Madrid”? (Durchschnittstemperatur dort im April 18 Grad, patati patata.)

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Mal wieder ein Blick zurück auf mich.

Fasching vor 10 Jahren, Nichtengeburtstag.

Auch im Februar 2013 scheine ich keine Fotos gemacht zu haben (aber im März gibt’s ein 20 Jahre altes, halten Sie durch).

Dafür gibt es eines vom Fasching vor 30 Jahren, aufgenommen in meiner Studentinnenwohnung in Augsburg (ich versuche darauf, niedlich zu gucken).

die Kaltmamsell

7 Kommentare zu „Journal Freitag, 17. Februar 2023 – Start ins lange Faschingswochenende“

  1. Neeva meint:

    Das Kleid ist wunderschön und wird bestens mit einer Jacke/Bolero/Strickjacke/Paschmina harmonieren. :-)

  2. N. Aunyn meint:

    Bei diesem wunderbaren Löwenkostüm geht mir das Herz auf – nur das in unserer WG ist noch schöner (und ein bisschen luftiger, was das Sprechen betrifft. (siehe Link unten)

  3. Kitty Koma meint:

    Doch, Einkommen aus Erbschaft ist im Westen des Landes bei vielen in der oberen Mittelschicht Bestandteil der Kalkulation zur Lebensführung. Da sich die Anzahl der Kinder so verringert hat, ist das ganz gut auskömmlich, wie ich beobachte.
    Ich finde es auch nicht schlecht, erarbeitetes Vermögen über die Generationen zu erhalten und weiterzugeben. Auf jeden Fall ist es ein guter Start ins Leben zu wissen, daß man finanziell nicht auf sich allein gestellt ist.
    Für diejenigen, die das nicht haben, sieht es anders aus. Auch unter dem Gesichtspunkt, daß es heißt, Vermögen ließe sich heute nicht mehr so einfach aufbauen.
    (Ist das so? War die Basis der Vermögens der Wirtschaftswundergeneration nicht auch eine Menge Verzicht? Ich war nicht dabei, ich war auf der anderen Seite der Mauer. Dazu kommen Trennungen und Patchwork-Familien. Das vernichtet eine Menge Geld. Da war ich dabei, das kann ich bestätigen.)

  4. Croco meint:

    Du guckst sehr niedlich, finde ich.
    Das Kleid gefällt mir gut, bin ich doch auch eine Sommerkleiderfanin und Horterin. Ein weißes Kleid brauche ich auch noch, Spanien geht nur in weiß, glaub ich.
    Aber ich glaube auch, dass ich zur Zeit nicht die Taille habe für dieses Modell. Aber ich arbeite daran.
    Ich habe mir jetzt einen Rockabrunder gekauft um mir meine Kleider selbst kürzer machen zu können. Wenn sie weit sind, geht wadenlang, bei Etuikleider kann ich nicht schreiten.

  5. mhs meint:

    @ Kitty Koma
    Ja Verzicht war eine Konstituierende. Ein weit verbreiteter Spruch meiner Kindheit war “das geht bei denen nicht. Die haben kein Geld, die haben gebaut”. Wobei dazugehört, dass Verzicht damals nichts Neues war: ganz viele haben nach dem Krieg bei Null angefangen (Flüchtlinge, Ausgebombte etc) und denen waren ein eignes Haus wichtiger als Urlaub, Auto, Fernseher.
    Ich habe leider keine Quelle, aber dass ein Facharbeiter mit Familie (Frau, 3 Kinder) ein Haus erwerben und abbezahlen konnte, war keine Seltenheit. Ja, das Haus war wesentlich kleiner (ca 100m²), es hatte nicht jedes Kind ein eigenes Zimmer aber das war Standard.

  6. casino meint:

    (wenn man von einem erbe erzählt, ist das meistens alles, was die leute erinnern, das eigene und selbstgeschaffene wird weniger sichtbar, dabei sind es oft gar keine unsummen, um die es da geht. in meinem umfeld gibt es nur wenige, die gar nichts erben werden/geerbt haben. man spricht halt nicht drüber, was ich verstehen kann. ich hoffe, dass die nächste generation mehr weitergeben kann, es wieder leichter und ganz normal sein wird, seinen kindern oder freunden oder angehörigen etwas zu vererben.)

  7. Kitty Koma meint:

    Ich fürchte, es wird eher anspruchsvoller zu vererben. Die Freibeträge haben sich beträchtlich geändert und auch die Bemessungsgrundlage ist mit der Grundsteuerreform an einem Höchstpunkt der Preisentwicklung festgemacht worden.
    Wer heute mehr als das Elternhaus erbt, zahlt ordentlich Steuern dafür und muss im Fall von Immobilien verkaufen oder einen Kredit aufnehmen.
    Wenn andere Leute als leibliche Kinder oder anerkannte Lebenspartner erben, sind die Freibeträge minimal. Für Patchwork ist das Erbrecht nicht geeignet.

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