Journal Dienstag, 28. März 2023 – Heimfahrt vom Harz

Mittwoch, 29. März 2023 um 7:18

Letztes Aufwachen in Goslar mit Weckerklingeln, um vor Aufbruch einen gemütlichen Morgen zu haben. (Ich habe am Mittwochmorgen einen Einsatz als Schöffin, deshalb gestern Rückreise.) Unter anderem musste ich die Dusche mit ihrer sehr unzuverlässigen Wassertemperatur zum Haarewaschen bringen. Erster Blick nach Draußen auf Schnee-besprenkelte Fachwerkhausdächer.

Die Gemütlichkeit trat ein, wir spazierten in frostiger Luft zum Bahnhof.

Ich hatte ja befürchtet, dass der Streik-Stillstand des Öffentlichen Verkehrs am Montag auch gestern alles durcheinander bringen würde (u.a. weil Züge und Personal nicht da waren, wo sie sein müssten). Doch die Rückfahrt vom Harz nach München verlief so glatt, dass ich erkannte: Das war ein notwendiger Neustart, einmal alles runter- und wieder hochgefahren. Sollte es jedes Jahr einmal geben.

Beim Umstieg in Hannover war noch reichlich Zeit für die Besorgung von Brotzeit und für einen Cappuccino (wir waren im Starbucks, und ich merke mir hiermit: dort selbst kleinen Cappuccino mit extra Espresso bestellen, damit die heiße Milch überhaupt nach Kaffee schmeckt). Im ICE nach München las ich die Süddeutschen vom Montag und gestern auf dem Handy. Zum mittäglichen Frühstück gab es Apfel, Nüsse und eine Camembert-Preiselbeer-Semmel.

Und ich hörte endlich das ausführliche Deutschlandfunk-Interview mit Bov Bjerg von Anfang März nach:
“Vom Lesebühnen-Pionier zum Bestsellerautor”.

Unter anderem erfuhr ich, dass Bov und seine Freunde Poetry Slam in Berlin etablierten, auch wenn sie das Ende der 1980er “Lesebühne” nannten (und anscheinend frauenfrei hielten, zumindest tauchte in seiner Erzählung keine auf). Eine Überraschung für mich: Bov teilt meine Radio-Erfahrung aus den 80ern mit echtem Bandschneiden an Schnittmaschinen inklusive Klebefitzelchen und so oft verwendeten Bändern, dass sie fast nur noch aus Klebefitzelchen bestanden (die weißen sahen eleganter aus, die gelben waren deutlicher sichtbar). Auch sonst viel Interessantes dabei, zum Beispiel gleich am Anfang seine Antworten auf die Frage, was es denn mit ihm macht, dass sein Bestseller-Roman Auerhaus sich schnell als Schullektüre etablierte.

Pünktliche Ankunft in München, auch hier war es sehr kalt. Daheim (die Papier-Süddeutschen der vergangenen Tage steckten im Briefkasten trotz bestätigter Abbestellung und funktionierender Umstellung auf Digitalausgabe) stellte ich nur kurz Gepäck ab und ging gleich Einkaufen zum Vollcorner. Die Bewegung tat mir sehr gut. Und jetzt hatten wir genug Lebensmittel für den Abend und den Morgen daheim.

Nach drei Tagen ohne freute ich mich besonders auf Yoga-Gymnastik und startete die letzt geturnte Folge Two Birds nochmal. Leider hakte der YouTube-Stream dreimal in dieser halben Stunde, ich musste nachsehen und reparieren – das verdarb den Spaß. Aber klar: Filmchen aus dem weit entfernten Autralien haben halt einen weiten Weg. (Spass!)

Herr Kaltmamsell servierte aus Ernteanteil von der Vorwoche einen Kartoffel-Lauch-Auflauf, dazu machte ich Chicoree-Blutorangen-Salat.

Nachtisch Schokolade.

die Kaltmamsell

6 Kommentare zu „Journal Dienstag, 28. März 2023 – Heimfahrt vom Harz“

  1. Saarländerin meint:

    Hier ähnliche Erfahrung mit SZ-Papierabo vor einiger Zeit: trotz Umstellung auf online Lieferung geht die tägliche Zustellung drei Wochen lang (!!!) weiter, wie ein Wasserhahn der kaputt ist und läuft und läuft da man ihn nicht abdrehen kann … digitale und telefonische Rückfragen werden mit wortreichen Entschuldigungen beantwortet, laufen ansonsten ins Leere.

  2. Mari meint:

    Danke für den Hinweis auf die Two-Bird-Yoga-Videos. Ich war schon ein bisschen Adriene-überdrüssig. :)

  3. Poupou meint:

    Schon ein wenig älterer Artikel, aber an dem Job dürfte sich nicht so viel geändert haben: https://taz.de/Armutsjob-Zeitungszusteller/!5051219/ ich versuche , mit Zeitungszustellern nachsichtig zu sein, wenn mal was schief läuft. Ich bin eher froh, dass es sie (und gedruckte Zeitungen) überhaupt noch gibt!

    Liebe Grüße
    Poupou

  4. die Kaltmamsell meint:

    Ich habe keinerlei Illusionen über Zeitungszustellung, Poupou. Genau wie bei meinen Beschwerden über mangelhafte Paketzustellung fordere ich: Zahlt den Leuten genug, damit sie ihren Job ordentlich machen können!

  5. Poupou meint:

    @Kaltmamsell: ordentliche Löhne auf jeden Fall. Aber eben auch kein Beinbruch wenn mal eine Zeitung mehr im Briefkasten ist imho. Must‘nt grumble

  6. die Kaltmamsell meint:

    Ich verspreche, Poupou, dass ich mich nie über einzelne Zeitungen zu viel oder zu wenig beschweren werde.

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