Journal Montag, 27. März 2023 – Harz 3: Steinberg im Schnee und Gethsemane-Kloster
Dienstag, 28. März 2023 um 7:50Wieder sehr gut geschlafen. Richtig viel guter Schlaf erreicht Körper- und Seelenstellen – da kommt Urlaub gar nicht hin.
Am Vorabend hatte ich auf dem Weg zum Abendessen eine schlesische Konditorei entdeckt: Dort holte ich Frühstück für Herrn Kaltmamsell (Prasselkuchen und Mohnstriezel).
Allerdings war ich zehn Minuten vor Öffnungszeit dort und musste mir erst noch die Zeit vertreiben. In frostiger Luft guckte ich mir die Umgebung an.
Türklopfer neben unserer Unterkunft.
Herr Kaltmamsell recherchierte derweil, ob es eine kleine Wanderung direkt von Goslar aus gab: Gestern wurden alle öffentlichen Verkehrsmittel bestreikt. Er fand eine Rundwanderung um und auf den Steinberg.
Ein wenig sahen wir uns aber noch in Goslar um: Kaiserpfalz, Siemenshaus.
Hier in der Worthmühle hatten wir am ersten Abend gegessen.
Türklopfer am Jahrhunderte alten Siemenshaus: Ein Seepferd (siehe Schwanz).
Hin und wieder umtanzten uns Schneeflocken, doch für die Rundwanderung waren wir gut eingepackt.
Wir gingen zunächst aufwärts, dann mit sehr schönen Ausblicken abwechslungsreiche Wege über Wiesen, durch winterlich kahle (oder tote) Bäume, im Wechsel zwischen Sonne, Wolken und Graupelschauern, aber nicht zu schlimmen.
Blick über Schafe (ein dezentes Schild wies auf Erwerbsmöglichkeit von Schafsmilchprodukten und Schafsfleisch hin) zurück auf Goslar. Von hier aus sah man, wie groß das Industrie-Viertel Oker ist.
Oben auf dem Steinberg der Steinbergturm. Er war offen, wir stiegen hinauf.
Unter anderem zum ersten Mal ganz garantiert eine Tannenmeise gesehen: Sie ließ sich und den weißen Rally-Streifen am Hinterkopf ausführlich betrachten.
Nach gut drei Stunden und etwa zehn Kilometern waren wir zurück am Anfangspunkt. Jetzt schneite es dichter.
Wir spazierten zu unserer Ferienwohnung, ich frühstückte Apfel und gemischte Nüsse.
Für den Nachmittag waren wir bei den Goslaer Freunden zu KaffeeundKuchen eingeladen. Auf der guten halben Stunde Fußweg dorthin erwischte uns ernsthafter und dichter Schneefall mit Wind, wir trafen weißgeschneit und recht nass ein. Doch in deren Wohnzimmer heizte ein Holzofen, es gab köstlichen Butterkuchen zum Cappuccino, viel Plauderns und Erzählens.
Außerdem bekamen wir eine Führung durchs Gethsemanekloster nordöstlich von Goslar, in dem die beiden arbeiten – ein wundervoller, sehr liebevoll gestalteter und gehegter Ort.
Der Eingang zur Klosterküche liegt unter diesen prächtig rauschenden Kiefern – wieder schneite es im Schauer.
Das Kloster ist Teil der weitläufigen Anlage Klostergut Riechenberg, auch dazu bekamen wir viele spannende Informationen.
Die gute halbe Stunde Rückweg zu unserer Ferienwohnung legten wir diesmal trocken zurück, die Hügel um Goslar waren weißgeschneit. Unterwegs besorgten wir Abendessen beim Edeka: Eine Dose Linseneintopf, eine Packung Fertigspäzle. Herr Kaltmamsell nutzte die Ferienwohnungsküche und servierte aus beidem Linsen mit Spätzle.
Zurück in der Wohnung freute ich mich sehr über die funktionierende Heizung, körperlich fühlte ich mich erschöpft und rotwangig wie nach einem durchfahrenen Skitag. Ich wäre jetzt echt bereit für Frühling.
Was wir auch noch beim Edeka besorgt hatten: Schokolade zum Nachtisch.
4 Kommentare zu „Journal Montag, 27. März 2023 – Harz 3: Steinberg im Schnee und Gethsemane-Kloster“
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28. März 2023 um 8:55
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Gerne gelesen
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28. März 2023 um 13:57
So viele gerodete Flächen und so viele tote Bäume, mir blutet das Herz. Ich dachte, es ist nur hier so.
Diese verflixte Trockenheit! Wir haben im Sommer alle Nadelbäume im Garten gegossen. Einen haben wir vergessen und der ist jetzt tot.
Mit welcher Baumart soll im Harz aufgeforstet werden?
Hier versucht man alle möglichen Baumarten, sammelt Spenden und Baumpatenschaften.
Der Förster sagt aber, ganz viele wachsen nicht an. Ein Elend!
28. März 2023 um 20:04
In den Nationalparkbereichen des Harzes darf die Natur versuchen es selbst zu richten. Die Hoffnung ist, dass sich irgendwie ein artenreicher Mischwald einstellt. In den bewirtschafteten Wäldern ist es wie überall, man probiert standortgerechte Mischwälder aufzubauen, aber die Witterung fürs Pflanzen und Anwachsen muss passen. Trockenperioden vertragen die Pflänzchen eben schlecht und im Wald geht keiner gießen, das ist logistisch und wirtschaftlich unmöglich.
Mein Vater ist Förster im Solling, daher habe ich einen kleinen Einblick in dieses ganze Dilemma. Es bricht auch mir das Herz die riesigen Kahlflächen zu sehen…
28. März 2023 um 20:59
Falls Sie es noch nicht auf Ihrer Ausflugsliste haben, kann ich das Mönchehaus Museum für moderne Kunst in Goslar noch für einen Besuch empfehlen: https://www.moenchehaus.de
Herzliche Grüße aus dem Harz-Vorland