Journal Montag, 10. April 20203 – Großfamilienurlaub 9: Autofahren und Ausklinken

Dienstag, 11. April 2023 um 8:28

Nach Anfangsschwierigkeiten wegen eines Schnarchers im gleichen Raum hatte ich gut und lang geschlafen, das viele Essen vom Ostersonntag nährte mich über 24 Stunden.

Andere griffen begeistert beim Frühstück zu: Für uns neun war in einem Extrazimmer gedeckt, der Wirt servierte Obst, verschiedene Kuchen, Schinken und Käse, geröstetes Brot und Zutaten für Pan con tomate.

Gestriges Ziel war zunächst ein Ort, den wir in meiner Kindheit regelmäßig wegen seines Freibads angefahren hatten und von dem wir auch mal den Rest sehen wollten: CastillejoCantalejo. Der Wirt des Hotels war überrascht: Also dahin sei noch nie ein Gast gefahren, er wisse nicht recht, was es da zu sehen gebe.

Stellte sich heraus: Genau nix. Wohnlich sah es dort aber schon aus: Geschäfte und sonstige Infrastruktur wie Arztpraxen, Apotheken und Anwaltskanzleien, viele Läden für landwirtschaftlichen Bedarf.

Also fuhren wir weiter nach Cuéllar, wo es zumindest garantiert eine Burg gab. Unterwegs bedrückend: Landwirtschaft besteht hier hauptsächlich aus Schweinefabriken, wir passierten etwa 30 von den riesigen, unverwechselbaren Gebäudekomplexen.

In Cuéllar erfuhren wir, dass die Burg als Schule genutzt wird und nur zweimal am Tag mit einer Führung besichtigt werden kann – für die wir gerade unpassend kamen. Wir spazierten also nur so ein wenig herum.

Rückfahrt nach Sepúlveda, für 16 und 16:30 Uhr waren Wander-Slots im Naturpark Hoces del Duratón reserviert worden: Da gerade Brutzeit der hauptattraktiven Lämmergeier ist, dürfen höchstens fünfköpfige Gruppen in diesen Teil der Schlucht, und die nur in 20-minütigem Abstand.

Selbst klinkte ich mich jetzt dann doch aus (schlechtes Gewissen, weil die Wanderung auf meinen Wunsch zurückging): Mein Hirn schwirrte bis zur Verzweiflung, ich brauchte dringend Ruhe. Das einzige, was mir zu deren Herstellung einfiel, war mich ins Bett zu legen.

Das funktionierte ein wenig, nach etwas Schlaf saß ich noch ein bisschen rum, machte Maniküre.

Um sechs zwangen mich Hungerbauchweh und Schwindel, nach Essbarem zu suchen. Der einzige Laden am Marktplatz hatte neben Süßigkeiten und Alkohol wenigstens Snack-Packungen Nüsse und Mandeln, die mussten es tun. Aber raus wollte ich schon auch noch: Ich suchte nach einem Weg hinunter zum Fluss Duratón, über dem Sepúlveda liegt, halt außerhalb des Naturparks.

Abwandlung der Wanderweisheit: Steign’S runter, können’S hochschaun.

Das war schön.

Kastilische Katzen-Mimikri.

Abends nochmal raus mit Herrn Kaltmamsell auf einen tinto de verano (NATÜRLICH mit Gaseosa, was soll bitte diese Unart, dafür trübe Zitronenlimo zu verwenden, ich habe ja noch nicht mal ganz verarbeitet, dass dieses Getränk einen eigenen Namen hat).

Gegessen werden musste auch noch etwas (damit mein Nachtschlaf nicht von Hunger gestört wurde, gestern fand ich das sehr schlecht eingerichtet): zwei Äpfel, Mandeln. Ein wenig recherchierte ich fürs Dienstagprogramm: Vor dem angekündigten Wetterumschwung am Mittwoch wollten einige von uns noch in der ersten Tageshälfte Wandern.

Und dann hänge ich Ihnen noch meinen gestrigen Ohrwurm an: “Schöne Isabella von Kastilien” (allein schon wegen des herrlichen Reims auf Kastilien).

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://youtu.be/fsKaDySiuws

die Kaltmamsell

4 Kommentare zu „Journal Montag, 10. April 20203 – Großfamilienurlaub 9: Autofahren und Ausklinken“

  1. Anne meint:

    The Oatmeal hat das Ausklinken sehr treffend skizziert: https://twitter.com/Oatmeal/status/1617187709990359043?cxt=HHwWhsDS0e3ps_EsAAAA
    Weiter einen schönen Urlaub und danke fürs ausführliche Mitnehmen!

  2. TomInMuc oder Tomate meint:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************

    Gerne gelesen

    *******************************************************

  3. Friederike meint:

    Upps – wie die Comedian Harmonists mal so fröhlich nebenbei von Gewalt und Stalking und Erpressung trällern, das war mir auch noch nicht klar …

  4. Hans-Georg meint:

    Jetzt hab ich auch ‘nen Ohrwurm.

Sie möchten gerne einen Kommentar hinterlassen, scheuen aber die Mühe einer Formulierung? Dann nutzen Sie doch den KOMMENTAROMAT! Ein Klick auf einen der Buttons unten trägt automatisch die gewählte Reaktion in das Kommentarfeld ein, Sternchen darüber und darunter kennzeichnen den Text als KOMMENTAROMAT-generiert. Sie müssen nur noch die Pflichtfelder "Name" und "E-Mail" ausfüllen und den Kommentar abschicken.