Journal Freitag, 9. Juni 2023 – St. Brück mit ernsthaften Anschaffungen

Samstag, 10. Juni 2023 um 7:56

Nach gutem Schlaf ausgeruht aufgewacht.

Vor allem anderen stand Brotbacken.

Teiglinge aus dem Kühlschrank geholt, Ofen vorgeheizt.

Beim Kippen aufs heiße Blech fiel der kleinere ein wenig zusammen – also doch Übergare?

Das Ergebnis sah aber sehr gut aus.

Anschnitt am Nachmittag nicht so großporig wie auf dem Rezeptfoto, aber wirklich gut. Nächstes Mal ohne Übernacht-Gare.

Gestern brach ich früher als sonst zum Schwimmen ins Dantebad auf, Radeln unter wolkenlos blauem Himmel. Die Schwimmbahnen waren gut zu nutzen. In der zweiten Hälfte meiner 3.000 Meter aber schoben sich immer wieder Wolken vor die Sonne, auch ganz dunkle: Ich fröstelte und mein Plan eines anschließenden Sonnenbads schwankte – ohne Sonne würde ich halt direkt nach dem Schwimmen über Einkäufe heimfahren. Letztendlich überwog am Ende meiner Schwimmerei die Sonne, ich legte mich sonnengecremt und in trockenem Bikini auf die Wiese.

Auf dem Rückweg absolvierte ich die erste Runde Besorgungen: Espresso beim San Lucas, Milch und Äpfel (Wanderobst) im maxvorstädter Vollcorner, Tee im Bremer Teekontor unterm Stachus.

Daheim gab es zum Frühstück reichlich Walnussbrot.

Geduscht und in schönem Kleid startete ich die zweite Runde Besorgungen, lang geplant.
(Als ich die Wohnung verließ, machte ich mit Herrn Kaltmamsell eine beunruhigende Entdeckung an der Wohnungstür, der wir nachgehen werden müssen.)

1. Leichter Wanderrucksack
Dafür nutzte ich die wirklich riesige Auswahl im Globetrotter, einen Rucksack muss ich testen können.
Das Modell, das von den vielen anprobierten am besten saß und genau meine Anforderungen erfüllte (u.a. klein, Außentasche für Trinkflasche, übersichtlich wenige Taschen, alle gut erreichbar, Bauch- und auch höhenverstellbarer Brustgurt, gut gepolsterte Schultergurte, Belüftungssystem für Rücken) war dann explizit “Women’s fit” und altrosa. (Lektionen in Demut)

2. Wechselwanderschuhe
Meine großartigen Leder-Wanderschuhe, 25 Jahre alt, gut gepflegt, mit hoffentlich weiteren 25 Jahren vor sich – sind zwar wasserdicht, aber wenn sie dann doch mal bis innen nass werden, wie zum Beispiel auf unserer Tour “Costa de la muerte” in Nordspanien, dann trocknen sie nicht über Nacht für den nächsten Tag. Für diesen Fall wollte ich ein zweites Paar.
In der ebenfalls riesigen Auswahl beim Globetrotter entdeckte ich, dass es sehr wohl noch Leder-Wanerschuhe gibt, sogar ein echtes Nachfolgemodell meiner jetzigen, preislich allerdings in der Oberklasse -> ZACK! umgehende Kauf-Paralyse.
Auf dem Heimweg kam ich zum Entschluss, dass Turnschuhe als Wechselschuhe reichen müssen.

Dafür lief der anschließende Abendessen-Einkauf beim Tölzer Kasladen auf dem Viktualienmarkt ziemlich aus dem Ruder. (Was meiner Meinung nach bei aller Konsum-Kritik an zwei Orten akzeptabel ist: Pralinenläden und Käseläden/-theken). Wieder nahm man sich viel Zeit für mich, erklärte Hintergründe, erzählte Geschichten – das funktioniert bei mir als Verkaufstaktik mit Käse zu 100 Prozent.

In der Sonne war es heiß, doch im Schatten zeigte das Thermometer (Apotheke) angenehme 25 Grad an. Zumindest in München ist weiterhin und wie halt für Juni angemessen kein Hochsommer: Abends wird’s umgehend kühl, ein morgendlicher Balkonkaffee ist nicht in Sicht.

Auf dem Balkon las ich Zeitung – und spürte Muskelkater von der spannenden TRX-Übung beim Physio am Donnerstag, hmpf.

Herr Kaltmamsell hatte uns anlässlich der Ernteanteil-Minze Pimm’s gemacht, die Minze kam auch im Nachtmahl als Wassermelonensalat vor.

Dann noch ein wenig Erdbeeren, ein wenig Schokolade.

§

Maximilian Buddenbohm stellt in seiner Kolumne fürs Goethe-Institut eine Frage (durchaus ohne Antwort), die ich viel interessanter finde als Beschwerden über Nicht-Funktionieren: Warum funktioniert in unserer Gesellschaft etwas? Und was kann man daraus über Nicht-Funktionieren lernen?
“Das kann man alles so machen”.

die Kaltmamsell

4 Kommentare zu „Journal Freitag, 9. Juni 2023 – St. Brück mit ernsthaften Anschaffungen“

  1. Ilka meint:

    Ich schmunzle vor mich hin, bei mir war es der Laptoprucksack, bei dem es nach einigem Probieren das Damen-Modell wurde und wegen “ich nicht von der Blue-Men-Group” auch das in rosé. Wir können das tragen .
    Schönes Wochenende!

  2. Nadja meint:

    Ich bin ja Team Trailrunning-Schuhe für’s Wandern – daher spreche ich Mut zu bei den Turnschuhen als Wechselschuhe, insbesondere wenn es sie ein ordentlich griffiges Profil haben.

  3. Croco meint:

    Warum funktioniert etwas? Das ist tatsächlich eine ernste Frage.
    Wenn ich an die Coronazeit denke und an all das, was funktioniert hat, fallen mir nur einzelne Menschen oder schon vorher funktionierende Gruppen ein, die was auf die Beine stellten.
    Engagement, Tatkraft, Wille zu Gestaltung, Vorstellungskraft, Mut, all diese Fähigkeiten sind nötig. Man vermutet sie nicht bei der Feuerwehr oder der Kreisverwaltung, und doch haben sie vieles geleistet.

  4. Micha meint:

    Kleid steht Ihnen gut und Brot ist gut gelungen :)

    Weil mir die Übernacht-Gare oft auch einen Hang zur Übergare beschert hat, mache ich mittlerweile gerne ein Zwischending: Brot parke ich ca. 5 Stunden im Kühlschrank und je nach Entwicklung lasse ich es dann noch eine Stunde oder so bei Raumtemperatur weiter gehen, bevor ich es in den Ofen schiebe. Ich bilde mir ein, dass die Frischhalte-Qualität eines Brotes sich steigert, wenn es eine Weile kalt gegangen ist. Das ist auch der Grund, warum ich diese Zubereitung so mag.

    Einen schönen Sonntag-Abend!

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