Journal Dienstag, 18. Juli 2023 – Noch ein Lerchenlauf

Mittwoch, 19. Juli 2023 um 6:37

Wecker auf Fabrik-Frühschicht: Im Juli geht die Sonne noch früh genug für einen Morgenlauf vor der Arbeit auf, dann ist es bald zu dunkel dafür.

Beim Klingeln war ich wie gewohnt sofort knallwach, goss noch Pflanzen und trank Milchkaffee, bevor ich an die Wittelsbacherbrücke radelte. Schon in diesem ersten Morgenlicht hörte ich die Mauersegler um die Häuser schrillen.

Neue Streetart unter der Brudermühlbrücke kurz vorm Jahrestag des rassistischen Massenmords im OEZ am 22. Juli.

Neues Radl-Warnschild.

Ich lief mittelleicht, genoss vor allem die Luft. Mit kurzer Laufhose und ärmellosem Oberteil war ich genau richtig gekleidet. Es war überraschend wenig los auf den Isarwegen, möglicherweise haben sich die anderen Läufer*innen bereits an die Hitze gewöhnt.

Nach zackiger Körperpflege radelte ich in die Arbeit, traf so etwa 20 Minuten später als sonst ein.

Dass ich nicht genug Schlaf bekommen hatte, merkte ich am Vormittag im Büro, als ich durch einen leichten Dunst arbeitete. Nach dem ersten großen Schwung ging ich auf einen Cappuccino in die Cafeteria der Nachbarfirma. Zu Mittag gab es später Hüttenkäse und eine vorgeschnittene Netzmelone: Ich hatte eine halbwegs reife gefunden und beduftete damit mein Büro.

Nachmittags prasselte überraschend Regen ans Fenster, dadurch wurde der Tag weniger heiß als angekündigt.

Tüchtiger Nachmittag, es wurde eher spät. Auf dem Heimweg Abendessenseinkäufe beim Vollcorner, nach einer Runde Yoga-Gymnastik zu Hause gab es als Nachtmahl restlichen englischen Käse, einen großen Teller Ochsenherztomaten als Salat und frisches Wurzelbrot, Nachtisch Schokolade.

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Fotorückblick:

Vor zehn Jahren im damaligen Badspiegel.

Aus den Jahren 2003 und 1993 gibt es keine Hochsommerfotos von mir.

Aber eines von vor 40 Jahren auf dem Klassenfoto der 10. Klasse. (Wenn ich mir die Kleidung ansehen, wurde es sehr wahrscheinlich nicht im Sommer aufgenommen – egal).

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Was ich schon im Urlaub durch Zeitungslektüre mitbekommen hatte und was mich sehr bewegt: An der Isar in München wurden bei Renovierungsarbeiten am Großhesseloher Wehr (an dem ich immer wieder vorbeilaufe, unter anderem gestern) Überreste der ehemaligen Münchner Hauptsynagoge gefunden. Hier ein Bericht auf der Website des Bayrischen Rundfunks:
“Überreste der Münchner Hauptsynagoge entdeckt”.

Die Baufirma, die damals die Synagoge abriss, Leonhard Moll, hat das Haus gebaut, in dem ich heute wohne. Ein Nachbar erzählte mal, er habe herausgefunden, dass auf dem Grundstück zuvor die Villa der Familie gestanden habe, das konnten aber weder Herr Kaltmamsell noch ich je verifizieren.

die Kaltmamsell

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