Journal Sonntag, 20. August 2023 – Kühle Schluchten an heißen Tagen

Montag, 21. August 2023 um 6:25

Wieder ein freier Tag mit Weckerwecken: Ich war mit einer Freundin zum Wandern verabredet, sie hatte diese Tour “Durch den Teufelsgraben ins Mangfalltal” ausgesucht. Vorher nahm ich mir noch die Zeit für gemütlichen Balkonkaffee zum Bloggen, während die Sonne über die Dächer der Stadt kam – und die Ausläufer einer Partynacht im Park mit lauten Gesprächen die Morgenstille durchschnitten.

Gründliche Sonnencremung, im Rucksack extra viel Wasser, Schirmmütze, Sonnenbrille zum Schutz gegen den angekündigten heißen Tag.

Startpunkt unserer Wanderung war der S-Bahnhof Kreuzstraße (seltsamer Ortsname, ich lernte erst vor Kurzem, dass das eben kein Straßenname ist). Wegen der derzeitigen Sperrung der S-Bahn-Stammstrecke trafen wir uns um neun an der Donnersbergerbrücke, um mit Regionalbahnen und einmal Umsteigen dorthin zu kommen.

Schon den Weg dorthin durch den Hochsommermorgen genoss ich sehr.

Augustinerbrauerei von hinten.

Zum ersten Mal seit Eröffnung über den Arnulfsteg für Fuß- und Radverkehr.

Es wurde eine wundervolle Wanderung, der feuchte Schatten der Schluchten und an der Mangfall war ideal für den gestrigen heißen Tag. Lediglich der letzte Abschnitt des Rückwegs, der nur auf Straßen, am Ende gar auf Landstraße und ohne Sonnenschutz führte, war nicht ideal – bei einer Wiederholung würde ich vermutlich für den Rückweg einfach dieselbe schöne Strecke wie hinzu nehmen, schließlich wirkt ein Weg aus verschiedenen Richtungen ganz unterschiedlich. Außer uns waren einige weitere Wanderleute unterwegs, auch ein paar Mountainbikern mussten wir ausweichen.

An einer Stelle mussten wir uns quer durch den Wald schlagen: Umgestürzte Bäume hatten den eigentlichen Pfad direkt an der Mangfall verstellt, wir konnte nicht mal die Fortführung des Wegs jenseit des Hindernisses erkennen. Doch er ging weiter, nachdem wir die Stelle den Hang hinauf umklettert hatten.

Nach zweieinhalb Stunden kehrten wir im wunderschönen Biergarten der Maxlmühle ein, ich trank ein kühles und erfrischendes alkoholfreies Weißbier. Die Speisekarte sah sehr attraktiv aus (allerdings Wirtshaus-typisch fleischbetont), um uns herum wurde unter der weitest ausladenden Kastanie, die ich jemals gesehen habe (die alten Äste gestützt durch Holzsäulen) zu Mittag gegessen. Auch hier zeigte sich der Personalmangel in der Gastronomie (wie in allen anderen Branchen – wo sind die Leute?): Großes Schild am Eingang, das um Verständnis für weniger Sitzplätze bat, in der Speisenkarte um Verständnis für Wartezeiten aufs Essen – dabei war der Service ganz besonders herzlich und aufmerksam.

Geboten wurden auf der Wanderung neben Schatten, saftiger Flora und Landschaft aufregende Tiersichtungen, die Freundin hatte gestern einen besonders guten Blick dafür: Eine kleine Schlange/Schleiche im Zufluss zu einem Kanal, drei Frösche auf dem Weg – der Knaller waren allerdings die ersten Tiere, die uns kurz nach Start entgegen kamen:

Yep, in dieser Gegend hat’s Kamele.

Die Mangfall.

Mehr Mangfall.

Einer von drei gleichen Fröschen auf dem Weg – Braunfrosch?

Zurück in Kreuzstraße setzten wir uns in die kühle, bereits wartende S-Bahn – sie fuhr zwar erst eine halbe Stunde später, doch mangels Mobilfunknetz fanden wir nicht heraus, ob eine Regionalbahn uns früher nach München bringen würde. Hätte sie, wie wir sahen, aber wir saßen gut und hatten einander noch genug zu erzählen.

Heimweg über Neuperlach Süd, Umstieg in die U-Bahn, zu Fuß vom Stachus nach Hause. Ich freute mich über die wohltemperierte Wohnung und eine ausgiebige Dusche. Gegen den Hunger einen schnellen Eiweißriegel eingeschoben; um halb fünf war es sogar mir zu spät für Frühstück, und ich wusste ja, dass ein gutes Abendessen auf mich wartete.

Ein paar Kleidungsstücke gebügelt für die vermutlich letzten heißen Sommertage (ab Freitag soll’s kühl werden), eine Runde Yoga-Gymnastik.

Das gute Abendessen war Rachel Roddys Picnic Pie mit Mangold aus Ernteanteil (halbe Menge, Teig mit Olivenöl, Füllung ohne Pancetta weil unnötig, mit Ricotta statt der Ei-Option) – ausgesprochen köstlich und befriedigend. Nachtisch Eiscreme und Gummibärchen.

§

Sehr schönes Foto des Saltdean Lido (der bei unserem Besuch im Juli noch nicht ganz fertig restauriert war) – und die Hintergrundgeschichte.

die Kaltmamsell

1 Kommentar zu „Journal Sonntag, 20. August 2023 – Kühle Schluchten an heißen Tagen“

  1. Neeva meint:

    Oh, an die Mangfall muss ich auch nochmal…

    Ich möchte übrigens einen ausgesprochenen Dank für Ihre steten Alltags-, Sport- und Essensbeschreibungen dalassen. Diese helfen mir, immer wieder dem verinnerlichten Diätterror zu widersprechen.

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