Journal Mittwoch, 8. November 2023 – Wie Reiberdatschi in meinen Alltag traten

Donnerstag, 9. November 2023 um 6:22

Der sehr volle Dienstag führte zu innerer Wochentagsverwirrung. Zudem hatte ich nach einem Klogang nachts um zwei sehr lange nicht mehr einschlafen können, mein Hirn nutzte das für Projektplanung eines neuen Auftrags in der Arbeit – auch eine Art hit the floor running beim Weckerklingeln.

Düsterer Himmel mit Verdacht auf blaue Flecken, für den Weg in die Arbeit waren Mütze und Handschuhe angebracht.

Emsiger Vormittag mit ein wenig unbeabsichtigter Komik, aber es war Zeit für einen Mittagscappuccino in der Gollierstraße. Unterwegs hatte es die Sonne durch die blauen Flecken geschafft.

Auferstehungskirche.

Als Mittagessen gab es zurück am Schreibtisch: Apfel, Laugenzöpferl, Hüttenkäse.

Der Nachmittag wurde sportlich, es tat meiner Konzentration und meinem Tempo gut, dass ich einen Termin nach Feierabend hatte.

Rückseite Augustinerbrauerei mit herbstlichem Ginko.

Nämlich spazierte ich zur Kosmetikerin, die erst meine Füße schön und weich machte, Zehennägel in edlem Grau, dann mein Gesicht in vielerlei Weise behandelte, die sehr wohl taten.

Daheim wartete Herr Kaltmamsell schon mit dem Abendessen auf mich.

Er hatte aus den Kartoffeln im Ernteanteil Reiberdatschi gemacht, die gab es mit Apfelmus. Zum Reiben der geschälten Kartoffeln hatte er den voriges Jahr gebraucht erworbenen Aufsatz für die Kenwood-Küchenmaschine verwendet, zu meiner großen Freude hatte das problemlos funktioniert (als Nussmühle hatte sie sich nämlich gleich mal ungeeignet erwiesen): Ab jetzt kann ich mir Reiberdatschi wünschen, und vielleicht experimentieren wir sogar mit Kartoffelködeln.

Abendunterhaltung war die jüngste Folge Die Anstalt vom 10. Oktober: Welche Gefahr die Landtagswahlergebnisse für unsere Demokratie darstellen. Eigentlich mal wieder gar nicht lustig.

Ich hatte vergessen zu berichten, dass der empfehlenswerte Inder in der Ingolstädter Innenstadt über ein überraschendes Feature verfügt: Englische Sanitäranlagen. Sie fielen mir erst auf, als ich nach dem Pieseln mit voller Kraft den Hebel am Keramik-Spülkasten runterdrücken musste: Das kenne ich nur aus UK, in Deutschland betätigt man in zeitgenössischen Klos einen Knopf oder leichten Hebel. Als ich mir anschließend die Hände wusch, setzte sich das Thema fort: Auf den Waschbecken waren zwei Hähne für warmes und kaltes Wasser befestigt (es funktionierte aber nur der für kaltes).

Kathrin Passig stellt in Schottland einen weiteren fundamentalen Kulturunterschied fest: Das Fehlen von Baumärkten. Im Techniktagebuch beschreibt sie den Einkauf in zumindest etwas Ähnlichem.
“Mein traurigstes Baumarkterlebnis”.

die Kaltmamsell

2 Kommentare zu „Journal Mittwoch, 8. November 2023 – Wie Reiberdatschi in meinen Alltag traten“

  1. Sandra meint:

    Und ich überlege immer ewig, ob es Gingko oder Ginkgo heißt! Auf jeden Fall habe ich mich gestern auch über einen gefreut, der wunderschön warm gelb leuchtet. Im Terra Nostra Park auf den Azoren gab es sogar eine Gingko-Allee! Wunderschön im Dezember.

  2. Sandra meint:

    Zum Baumarktbesuch: Screwfix gab es bis vor ein paar Jahren auch mal eine Weile bei uns in einem
    Ort im Rhein-Main-Gebiet. Wir fanden das toll. Nicht ewig suchen, nette Mitarbeiter, die durch ihr Fachwissen vermieden, dass man 3x das Falsche gekauft hätte und wenn man wollte sogar Gratis-Kaffee aus der Kanne. Die besten Schwerlastregale ohne scharfe Kanten gab es dort und so waren wir ziemlich traurig, als wir plötzlich vor verschlossenen Türen standen.
    Nun irren wir wieder alleine durch den riesigen Baumarkt nebenan, machen unsere Fehlkäufe und warten vergeblich auf Beratung des Personals, das lieber in der Pflanzenapotheke klügelt und das kommende Wochenende bespricht.

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