Journal Donnerstag, 14. Dezember 2023 – Weihnachtsgeschenkbesorgung abgeschlossen

Freitag, 15. Dezember 2023 um 6:33

Schon beim Heimkommen am Mittwochabend hatte ich gesehen: Die fällen die mächtige Lärche vor unserem Haus! Da der Innenhof davor aber noch voller Gerät und Menschen stand, besichtigte ich den Schauplatz erst gestern Morgen (aber auch das bei Dunkelheit, erst am Wochenende bin ich bei Tageslicht daheim): Nicht nur die Lärche ist dran, sondern offensichtlich auch die riesigen Eiben davor. Warum nur? (Ehrliche Frage.) Die ohnehin Grün-arme Großstadt München muss sich auf den Klimawandel einstellen, und die einzigen Bäume auf dem Grundstück des Hauses werden beseitigt?

Trübsinniger Marsch in die Arbeit unter dunkeltrübem Himmel.

Meine Kanne Kräutertee trank ich im Büro aus einer neuen Tasse (Urlaubs-Mitbringsel einer Kollegin), mal ein bisschen PEPP in den Arbeitsalltag gebracht!

Mittagscappuccino bei Nachbars, Mittagessen Apfel, hartgekochte Eier (mussten weg), Hüttenkäse.

Pünktlicher Feierabend für Erledigungen. Im Einkaufszentrum Forum Schwanthaler Höhe bekam ich weitere Weihnachtsgeschenke und Lebensmittel. Daheim packte ich nur kurz aus und ging nochmal auf eine Einkaufsrunde. Bei meiner Rückkehr konnte ich mit einem herzhaften “SO!” das Kapitel Weihnachtsgeschenke abschließen. Fehlt nur noch das Verpacken. “Nur”, hahaha.

Der arme Herr Kaltmamsell siechte weiter erkältet, er klang und sah erbärmlich aus (behauptete aber, es sei gar nicht so schlimm). Zum Abendessen hatte er bereits nachgereifte Crowdfarming-Avocados zu Guacamole verarbeitet, ich richtete sie mit einem Teller Käse an.

Robert Seethaler, Ein ganzes Leben ausgelesen. Veröffentlicht 2014 erzählt der kurze Roman die Lebensgeschichte eines Mannes in einem Alpendorf, gelebt durch den größten Teil des 20. Jahrhunderts, einfach und doch so selbstbestimmt, wie es die Umstände zulassen (unehelich geboren, im Krieg eingezogen, immer wieder Opfer von Naturkatastrophen), nichts Besonderes, dennoch so interessant wie viele einfache Leben, schlicht geschrieben, unaufgeregt und geradeaus aus seiner personalen Perspektive. Schon gut gemacht und erzählt, doch das “tiefe Berührtsein”, das die Rezensionen dominiert, hat mich nicht erfasst (muss ja auch nicht).

Im Bett die nächste Lektüre gestartet – eher zufällig ausgewählt, als ich meine Leseliste englischsprachiger Bücher mit dem Angebot “OverDrive” der englischprachigen E-Medien in der Münchner Stadtbibliothek abglich: Vorhanden und verfügbar war Alan Taylor (ed.), Madly, Deeply. The Alan Rickman Diaries.

§

Aktuelles zur Mobilität in München, Artikel in der Süddeutschen:
“Münchner Stadtrat beschließt Trambahn durch den Englischen Garten”.

Lars Mentrup (SPD) erklärte, dass sich zentral wohnende Münchner künftig nicht mehr sicher sein könnten, ob es für ihr privates Auto überhaupt noch einen Stellplatz geben werde. Es sollen dort nur noch Menschen ein Auto besitzen, die es wirklich brauchten.

Sie werden ihn lynchen.
(Blogkommentare “Aber auf dem Land geht’s nunmal nicht ohne eigenes Auto” in 3, 2, 1…)

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*SEUFZ*
Dann neben X, Mastodon und Bluesky halt auch noch Threads:
https://www.threads.net/@kaltmamsell
Wirklich aktiv bin ich aber weiterhin nur auf Mastodon (https://fnordon.de/@kaltmamsell).

die Kaltmamsell

10 Kommentare zu „Journal Donnerstag, 14. Dezember 2023 – Weihnachtsgeschenkbesorgung abgeschlossen“

  1. Beate meint:

    Jaaaa meine FREIHEIT muss doch überall mit der 2 Tonnen Karre hinfahren UND parken können WO KOMMEN WIR DENN HIN????

    (bin überzeugte Nicht-Auto-Besitzerin ….)

    Irgendwo hatte ich gelesen, dass es in Paris künftig deutlich teurer wird, ein SUV zu parken … wann in D?

  2. berit meint:

    Ich finde solche Projekte prinzipiell gut, wäre allerdings auch wenig begeistert wenn ich von jetzt auf gleich vor vollendete Tatsachen gestellt werde. Wenigstens wird aber hier, im Gegensatz zu anderen Maßnahmen, zeitgleich der ÖPNV ausgebaut und nicht einfach nur Stellplätze weggenommen.

  3. Sandra meint:

    In unserem Mängelmelder der Stadt fragen Anwohner auch immer mal nach, warum dieser oder jener Baum gefällt wird. Dafür gibt es hier immer eine plausible Begründung, wie z.B. hoffnungslose Erkrankung. Wenn es Sie interessiert, fragen Sie doch auch bei der Stadt nach.
    Und mit den Geschenken geht es mir genauso…nur noch verpacken, nur noch verschicken. Nur noch.

  4. adelhaid meint:

    vermutlich hat das umstürzen des baumes im schnee kürzlich einen einfluss auf die anderen bäume?
    standen diese zu eng und haben vielleicht wurzelhalt verloren?
    oder ist bei dem ersten sturz die versicherung auf umstehendes aufmerksam geworden? oder gar die hausverwaltung darauf, dass es keine versicherung gibt?

    und: wird nachgepflanzt?

  5. Frau Irgendwas ist immer meint:

    Stehen die Bäume auf öffentliches Grund, dann bei der Stadt nachfragen! In Berlin gibt das zuständigr Grünflächenamt Auskunft, die Baumkonrolleure haben da das Sagen.
    Stehen die Bäume auf privatem Grund, kann der Grundstückseigentümer Auskunft geben. Vielleicht sind ja am Haus Arbeiten geplant, oder die Wurzeln tun den Leitungen nicht gut.
    Gute Genesung für Herrn Kaltmamsell, auch hier kränkelt der Hausherr vor sich hin.

  6. Nina meint:

    Ich feiere heute morgen ausgiebig die angelaufenen Verkehrsberuhigungsmaßnahmen in meinem Berliner Nord-Neuköllner Kiez. Es werden just Durchfahrtssperren installiert, Einbahnstraßen ausgeschildert und endlich ist auch die Rennstrecke aka bisher schon ausgeschilderte, aber von Autofahrenden konsequent missachtete Spielstraße vor dem Kiez-Spielplatz nicht mehr durchfahrbar. Ab Februar dann noch Parkraumbewirtschaftung. Und so gibt es direkt einen Schimmer Hoffnung, dass mein fast sechsjähriges, eher ängstliches Kind doch noch richtig radfahren lernt. Das hat es sich nämlich ob der schieren Automengen hier im Kiez bisher nicht getraut. All that is to say: Ich feiere jede innerstädtische Maßnahme, die (stetig steigende) Anzahl der privaten PKWs irgendwie zu begrenzen und dafür die Öffis auszubauen.

  7. Micha meint:

    Seethalers *Ein ganzes Leben* in seiner archaischen Körperbetonung fand ich entsetzlich belanglos. Ich teile Ihre emotionale Distanziertheit.

  8. Karin meint:

    Ich finde Seethaler insgesamt überbewertet. Kann auch sein, dass ich einfach keinen Zugang zu ihm finde.
    Ihre anderen Lektüren ( Vicki Baum und Grete Weil) stehen aber schon auf meiner To read List!

  9. Nadine meint:

    Ich feiere mit! Und wünsche mir auch noch mehr Veränderungen in unserem Kiez. Missachtung von Einbahnstraße heute gleich zweimal erlebt. Ständig fahren Autos in der 30er Zone zu schnell und überholen waghalsig Radfahrer. Dann trifft man die Autos an der roten Ampel- diese Überholmanöver also vollkommen sinnlos…

  10. Daniela meint:

    Ich habe in einem Anfall von Geschenkeverpack-Frust vor drei Jahren einen großen Schwung Geschenbeutel genäht. Das war nichts dolles, es braucht nur hübschen Stoff und eine Overlocknähmaschine mit passendem Garn. vielleicht kennen Sie jemanden, der*die die Gerätschaft hat und der*die gegen Bezahlung das Nähen übernähme? Den Stoff kann man sehr gut online bestellen. Seitdem geht das Einpacken so schnell von der Hand und es macht Freude und sieht gut aus. Und der große Sack mit dem Altpapier bleibt auch aus. Wie man sieht, ich bin Geschenkbeutel-Ultra.

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