Journal Samstag, 23. Dezember 2023 – Weihnachtshäuslichkeiten bei fortgesetztem Windlärm

Sonntag, 24. Dezember 2023 um 8:01

Ausgeschlafen, zu Sturmbrausen und -heulen aufgewacht (wird der Wind denn nicht irgendwann müde?), auch das Regenprasseln gegen die Scheiben hielt an.

Der arme Herr Kaltmamsell wachte mit Version 2.0 der Erkältung auf, die er doch gerade erst hinter sich gebracht hatte. Er nahm es mit Gleichmut. (Nicht fair!)

Nach dem Milchkaffee zu Bloggen brühte ich mir die wochenendliche Riesentasse Schwarztee auf – ich kann den malzig-duftigen English Classic vom Tee-Handelskontor Bremen warm empfehlen (sollten Sie zufällig denselben Teegeschmack haben wie ich).

Ich setzte das Wochenende wie geplant fort: Schwimmen im Olympiabad. Bei fortgesetzter Greislichkeit des Wetters nahm ich die U-Bahn raus ins Olympiazentrum. Die Schwimmbahnen waren wenig genutzt, dennoch wechselte ich nach 2.000 Metern, weil ich mit einem nur wenig langsamer schwimmenden Herrn nicht zurechtkam, außerdem eine Gruppe mit Schwimmgeräten loslegte. Derzeit schmerzt die LWS ja mal wieder um den ganzen Beckengürtel, gestern tat es bei einer Wende einen besonders heftigen Rumpler in der Lendenwirbelsäule, danach deutlich weniger Zwicken. Ich wünschte, sowas könnte ich gezielt herbeiführen (nicht dass ich es nicht versuchte). Das letzte Viertel strengte mich an, mag an der blockhart verspannten Nackenmuskulatur gelegen haben oder an fehlender Kondition.

Knatternde Flaggen im Olympiapark.

Zurück am Sendlinger Tor ging ich noch ein paar Lebensmittel besorgen, außerdem Frühstückssemmeln. Zu meiner Überraschung war der Christkindlmarkt bereits komplett abgebaut.

Frühstück um halb drei: Zwei Semmeln, Granatapfelkerne mit Sojajoghurt – und ich hatte mal wieder Lust auf eine große Tasse Filterkaffee.

Nach ein wenig Lesen ging ich in die Küche für Weihnachtliches: Ich setzte Blaukraut für den montäglichen Weihnachtsfeiertag bei Schwiegers zum Mitbringen an (eine alkoholfreie Version mit rotem Rumford-Kinderpunsch statt Port- und Rotwein), dann bereitete ich das Dessert für Heilig Abend zu, nämlich Englische Orangencreme. Dabei hörte ich Musik. Zum Beispiel diese, die ich über die Familiy Playlist der Bruderfamilie entdeckt hatte und die mir sehr gut gefällt, auch das Video dazu: Käptn Peng & Die Tentakel von Delphi, “Der Anfang ist nah” (vielleicht für derzeit etwas Erbauliches).

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https://youtu.be/vqRWMDv0r78?si=tlwdatg1Q6wwIyEt

Eine Runde Yoga-Gymnastik mit Schwerpunkt Schulterdehnung (also viel eagle arms), zum Nachtmahl hatte Herr Kaltmamsell auf meine Bitte den Schwarzkohl aus Ernteanteil mit Linsen und Ziegenkäse kombiniert.

Das Ergebnis schmeckte deutlich interessanter, als es das schlichte Rezept (und das Aussehen) vermuten hätte lassen, Schwarz-/Grünkohl haben halt doch einen komplexen Eigengeschmack. Zum Nachtisch holte sich Herr Kaltmamsell Panettone, ich die Kiste mit Schokolade.

Weitere Lektüre in Alan Rickmans Tagebüchern. Ich lernte, dass er für den siebten Harry-Potter-Roman genauso vor Waterstone’s anstehen musste wie alle anderen – dass also nicht etwa die Schauspieler*innen der Verfilmung den automatisch zugeschickt bekamen. Doch er wusste zumindest seine Rolle in der Verfilmung einzusetzen.

Zu anhaltendem Sturmbrausen ins Bett.

§

Maximilian Buddenbohm wurde von böser Krankheit ins Bett geworfen, das bringt bei ihm Vieles durcheinander. Zum Beispiel die Einkaufsprozesse in seiner Familie, die sonst ganz bei ihm liegen. Im Fall von Herrn Kaltmamsell und mir, wird mir jetzt klar, hat sich über die Jahre eine Spezialisierung entwickelt.

Gemeinsam genutzte Körperpflegeprodukte zum Beispiel (also für Reinigung von Körper, Händen, Haar, Zähnen, zudem Deo) besorge ich, für den seltenen Fall, dass er dazu gezwungen ist, hat Herr Kaltmamsell mittlerweile Fotos der schon lang nicht mehr wechselnden Produkte auf seinem Handy. Außerdem hat es sich ergeben, dass ich für Tafelobst sowie Milch und nicht einsatzspezifische Milchprodukte zuständig bin. Herr Kaltmamsell wiederum kümmert sich um die Lebensmittel, die er und manchmal auch ich als Zutaten fürs Kochen benötigen – und die überlasse ich tatsächlich ihm, denn wenn es das spezifische notierte Produkt nicht gibt (z.B. Grüne Linsen), kann ich nicht beurteilen, eine wie aufwändige Suche nach genau diesem angebracht ist oder ob es ersetzt werden kann. Gutes Beispiel am Freitag, an dem ich ausnahmsweise allein die gemeinsame Einkaufsliste (App Remember the Milk) leerkaufte: “Toast, wenig” war ein Posten darauf, und mir fiel nichts ein, wofür wir den brauchen könnten. Ich besorgte eine kleine Packung klassischen Golden Toast (entschied mich also gegen Sandwichtoast) beim Edeka und erfuhr später daheim, dass Herr Kaltmamsell einfach Lust darauf hatte. Wer konnte denn damit rechnen?

Um den/die andere nicht in Zwickmühlen zu bringen oder weil Notierer*in sehr genaue Wünsche/Vorstellungen hat, markieren wir aber oft Posten der Einkaufsliste mit unseren Namen, machen also klar: Besorge ich. (Ohne Einkaufsliste bin ich möglicherweise noch nie Lebensmittelkaufen gegangen, zu Zeiten von Alleinversorgung standen zumindest die Muss-Posten darauf.)

die Kaltmamsell

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