Journal Dienstag, 9. Januar 2024 – Eine neue Ära des Lesens im Bett

Mittwoch, 10. Januar 2024 um 6:57

Etwas unruhige Nacht. Ereignisloser Morgen, der eisige Weg in die Arbeit über die Theresienwiese erinnerte mich an Frau Brüllens Island-Fotos. Aber die Sohlen der Schneestiefel griffen wieder.

Die angekündigte klirrende Sonne wollte sich nicht blicken lassen, statt dessen kräftiger Frost unter Hochnebel.

Mittagscappuccino mit mehr Geld in der Hand: Diesmal klappte es bei Nachbars, der Barista wusste noch auswendig, dass ich immer einen kleinen Cappuccino bestelle und war sehr stolz darauf (ich auch).

Zu Mittag gab es Apfel, Mandarine, Quark mit Joghurt.

Mittags war sie endlich da, die Sonne, und strahlte vom bald wolkenlosen Himmel. Kurz darauf musste ich einen Rollo runterlassen (der Rollo? das Rollo?), weil die Sonne im Winter an den Fenstern des Nebenhochhauses spiegelt und mir genau ins Gesicht scheint.

Der klare Himmel hielt sich.

Kleinere Übergaben, weil ich den Mittwoch frei genommen hatte: Ich möchte an einer Beerdigung teilnehmen. Die Verstorbene war genau genommen eine Freundin meiner Eltern, doch sie ist die erste aus dem Gastarbeiterspanisch-einheimischen Freundeskreis, in dem ich groß wurde, die jetzt ging. Wie viele Kindheitserinnerungen ich mit ihr verbinde! Dieser Freundeskreis hatte viele Funktionen, die in anderem Familien die Verwandtschaft übernahm: In unserem Fall lebte die meiste biologische Verwandtschaft zu weit weg. Die Kinder dieser Freunde waren sowas wie Kusinen und Kusins, die meisten etwa in meinem Alter. Das letzte Treffen ist jetzt sehr lang her, aber ich ließ mir immer wieder berichten, wie es mit diesen Menschen weitergegangen war.

Pünktlicher Feierabend, weil ich mir bei der Warmwachserin wieder “Beine wie Delphin!” holte. Auf dem Weg nach Hause Abstecher zum Bahnhofsuntergeschoß, dort Automatenfoto für mein Langzeitprojekt.

Ein breites Lächeln wurde mir direkt vor der heimischen Haustür geschenkt: Eine Maus huschte vorbei, ich blieb stehen und sah ihr zu, zog dann vorsichtig mein Handy hervor und fotografierte sie.

Ja Sie müssen schon genau hinsehen.

Zu Hause eine Runde Yoga-Gymnastik. Zum Nachtmahl hatte Herr Kaltmamsell aus einem Suppenhuhn Brühe gekocht, servierte sie mit gekauften frischen Ravioli mit Kürbisfüllung (eigentlich waren Tortellini in brodo geplant gewesen, meiner Überzeugung nach das Beste, was Tortellini passieren kann, doch er hatte keine frischen bekommen).

Abendunterhaltung war die Empfehlung von jemandem, mit der ich gestern dezemberliche Bahnabenteuer ausgetauscht hatte: Eine heute Show vom vergangenen Sommer, die dem Zustand der Deutschen Bahn hinterherrecherchiert, unter anderem die Leitstelle besucht, die bei Störungen Züge umplant und -dirigiert – das hätte ich gerne noch viel genauer gesehen.

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https://www.youtube.com/watch?v=jTDtoVql4hc

Früh ins Bett zum Lesen, um den Nacken ein Geschenk des Herrn Kaltmamsell.

Bild: Herr Kaltmamsell

Mit dieser Leselampe kann ich im Bett auch Papierbücher entziffern – ohne Deckenlicht, für das ich zum Ausschalten nochmal aufstehen muss (die Lampe auf dem Sideboard steht zu weit weg für ausreichend Leselicht). Was mir besonders gelegen kommt, da sich ein kleiner Stapel Bücher aus meinem Bestand gesammelt hat, die ich nochmal lesen möchte.

die Kaltmamsell

12 Kommentare zu „Journal Dienstag, 9. Januar 2024 – Eine neue Ära des Lesens im Bett“

  1. Beate meint:

    Die Lampe habe ich auch – und habe sie schon mehrfach verschenkt. Superpraktisch!

    Die kleine Maus sofort entdeckt – ich “trainiere” immer mit der BRIGITTE-Kinderseite – das ist manchmal unmöglich, die winzigkleine Maus zu finden.

  2. Neli meint:

    Es heißt das Rollo, es geht aber auch der Rollladen oder die Jalousie.

  3. Franz meint:

    Ich bin mit @Neli einer Meinung. Jalousien bestehen allerdings aus nicht direkt miteinander verbundenen, an Schnüren aufgehängten Lamellen, die gekippt werden und als Paket hochgezogen werden, ohne sie aufzurollen.

  4. Sanníe meint:

    “Beine wie Delphin!” erinnert mich an die alte Fußpflegerin, die immer von “Marzipanfüßen” sprach.

  5. chatts meint:

    Die Lampe hab ich zu Weihnachten meiner Schwester geschenkt.
    Sie hatte geklagt, es sei ihr im Winter zu dunkel zum Stricken.

  6. Susann meint:

    Die Lampe ist sehr schön – könnte man die Marke erfahren? Ich leide immer unter dem tranfunzelartigen Licht meiner altgedienten Nachttischlampe.
    Vielen Dank im Voraus!

  7. die Kaltmamsell meint:

    Die Lampe ist von Gritin, Susann.

  8. Ilka meint:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************

    Gerne gelesen

    *******************************************************

  9. Peter Campos meint:

    Schön das wir uns wieder getroffen haben, obwohl es ein traurigerAnlass war. Und wie du schreibst sind wir ja quasi Cousin und Cousine

  10. die Kaltmamsell meint:

    Ja, Peter Campos, das hat mich auch sehr gefreut, primo ;-)

  11. Thomas S. meint:

    Ich lese ja mit Stirnlampe im Bett. Funktioniert tadellos bei schwächer werdenden Augen :-)
    Ansonsten vote ich für DER Rolladen – DIE Roulade – DAS Rollo.

  12. chatts meint:

    Die Lampe gibt es momentan bei Hobbii besonders günstig,
    Susann

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