Journal Freitag, 19. Januar 2024 – Schnee von verschiedenen Seiten

Samstag, 20. Januar 2024 um 7:44

Gut geschlafen, nachts einmal vom Rumpeln des Schneeräumautos geweckt worden.

Marsch in die Arbeit also wieder im Weißen, zum Glück nicht böse Kalten.

Wir winkten einander zu.

Bei schlechtem Wetter nehme ich gerne den U-Bahnhof unterm Heimeranplatz durch.

Unterwegs sah ich überall leere Parkplätze, sehr wenige Menschen – man hätte einen Feiertag vermuten können.

Auch die Bürogänge einsamer als an Freitagen ohnehin. Ich arbeitete recht konzentriert einiges weg. Bürotemperatur diese Woche übrigens hoch, etwa Blüschen-warm.

Mittags schlüpfte ich zurück in die Schneestiefel, ging einen weiteren Weg zum Cappuccino.

Auferstehungskirche.

Mittagessen am Schreibtisch: Eingeweichtes Muesli/Haferflocken mit Sojajoghurt, Orange.

Nach einsamem, emsigen Nachmittag ließ ich es nicht zu spät werden, noch bei Tageslicht machte ich Feierabend und ging auf Besorgungen (u.a. bestellte Laufhosen bei Tchibo abholen). Es war noch ein paar Grad kälter geworden.

Auf der Theresienwiese hat der Circus Krone Korrektur 25.1.24: der Cirque du Soleil sein Zelt aufgeschlagen.

Daheim die nächste Folge Yoga-Gymnastik: Hauptsächlich Dehnen, und das genau die Bereiche (Sitzen mit schräg ausgestreckten Beinen), die ich nur zentimeterweise dehnen kann.

Bei der Planung des Nachtmahls hatten wir beide festgestellt, dass uns die Lust auf das übliche Freitagsfleisch fehlte, also gab es aus Ernteanteil Ofengemüse (Gelbe Bete, Karotten, Kartoffeln, Zwiebeln, Sellerie) mit restlichem frischen Rosmarin, dazu hatte ich Weißbrot besorgt und machte Petersilien-Schnittlauch-Joghurt. Aperitif davor: Cosmopolitans mit doppelt Cranberry-Saft.

Zum Ofengemüse chilenischer Rotwein, Nachtisch Schokolade.

Wegen großer Müdigkeit früh ins Bett, ich schaffte nicht mal mehr Lesen.

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Dass vor zwei Jahren in der Schweiz der Präsident der eidgenössischen Impfkommission, Christoph Berger, entführt worden war, hatte ich noch am Rand mitbekommen. Dass der Entführer ein deutscher Impfgegner war und weitere Hintergründe stellen sich jetzt als haarsträubend heraus:
“‘Verdammter Impfstoff, dieses Gift!’: Wie die Entführung des Impfchefs wirklich ablief”.

via @fraubruellen

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Immer noch bin ich bestürzt über die Mutter, die mir erzählte, wie sie mit ihrem Grundschulsohn zur Heilpraktikerin ging, weil er “einfach so blockiert” war (= Schulnoten nicht zufriedenstellend) und sie “sein echtes Potenzial freisetzen” wollte. Was die Heilpraktikerin dann auch mit craniosacraler Therapie geschafft habe.

Und so freute mich sehr, dass @willsagen einen wundervollen Song von Fee Badenius über “Sehr gut in gar nichts” postete. Denn: Die beste Version meiner Selbst ist diese.

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https://youtu.be/nqchJQyWd6k?si=QYPsCIrj1GS34lgn

Menschen sind verschieden: Wenn es Ihnen Freude bereitet, in was auch immer besser zu werden, sogar die Beste – super, ich feuere Sie gerne an! Nur sollte das keine Pflicht sein.

die Kaltmamsell

8 Kommentare zu „Journal Freitag, 19. Januar 2024 – Schnee von verschiedenen Seiten“

  1. Karin meint:

    Zum Thema „Alternative Medizin“ aka Zuckerkügelchen: ich habe neulich erlebt wie eine Mutter ihrem Kind nach einem wirklich schlimmen Sportunfall (Prellungen, Bruch) erstmal Globuli angeboten hat. Zum Glück ist sie dann trotzdem ins Krankenhaus gefahren….

    Ihre Temperaturschwankungen auf der Arbeit verfolge ich mit Amüsement – bei uns ist es immer gleich kalt ( was mir zum Glück egal ist)

  2. Frau Irgendwas ist immer meint:

    Was ist `etwa Blüschen-warm`? Hört sich sehr süß an, ist aber leider nichts worunter ich mir eine Temperatur vorstellen kann.

  3. engl meint:

    ich denke, dass es sich um eine temperatur handelt, die das tragen von kleinen blusen erlaubt. also: blüschen.

    richtig?

  4. Croco meint:

    Die Schnecke mit Schnee, wie hübsch.
    Und das ist so ein schönes Lied, sehr gut in gar nichts.
    Sie sagt es: als Lehrerin ist man da froh drum, dass man von allem ein bisschen kann.
    Ich finde das Leben auch sehr interessant als Wenigkönnerin.

  5. Susann meint:

    Die Zuckerkügelchen wurden hier reflexartig an die Kinder verteilt, egal, wie schlimm oder unschlimm die entsprechenden Blessuren waren, egal, ob Arzt- oder Krankenhausbesuch folgen mussten. Es ging um psychologische erste Hilfe, wurde mir immer erklärt, die Kinder fühlten sich dann besser. Das wurde unabhängig von Herkunft, Studienfach, Ausbildung, Beruf, sozioökonomischem Status so gehandhabt, war wohl ein Fall von “viel hilft viel” oder “der Glaube versetzt Berge”. Meinen Verzicht auf Zuckerkügelchen fanden sie etwas befremdlich. :-)

  6. FrauC meint:

    Keine Freundin von Zuckerkügelchen hier, aber ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass “etwas tun” oft zum Wohlbefinden beiträgt. Kügelchen, ein Schluck Wasser, auf eine Verletzung pusten, ein buntes Pflaster… in Verbindung mit einem überzeugenden “gleich geht’s dir besser” hilft das oft schon.

  7. Susann meint:

    @Frau C
    Ja, ich denke auch, dass es darum geht, Fürsorge zu signalisieren, und dann fühlt sich das Kind auch getröstet.

  8. Sandra meint:

    Aber mit der Gabe von Zuckerkügelchen wird auch suggeriert, man brauche ein Medikament. Ob das so sinnvoll ist? Da hilft dann alternativ auch ein Gummibärchen. Für Impfungen sind offenbar genau 3 indiziert. So viele gibt es jedenfalls pro Pieks von unserer Kinderärztin.

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