Journal Mittwoch, 17. April 2024 – Arbeitliches Angestelle

Donnerstag, 18. April 2024 um 6:22

Guter und tiefer Schlaf, doch als ich nach Klogang um vier wieder ins Bett ging, fiel mich die Angst-Dogge an (das war mein inneres Bild: ein großer, aggressiver Hund, der mit gefletschten Zähnen auf meine Kehle zusprang und sich in sie verbiss). Das hatte ich vor dem Hintergrund der Arbeitstermine am Mittwoch erwartet (das wird ab Anfang Mai noch lustig), begrüßte ihn also lächelnd, suchte dann in mir nach freundlichen Erinnerungen – und schlief tatsächlich fast nochmal ein.

Der Wecker klingelte zu Regenrauschen. Bis ich fertig für den Aufbruch in die Arbeit war, hatten sich Schneeflocken in den Regen gemischt, unterwegs wurde ernsthafter, nasser Schneefall daraus.

Arbeit wie erwartet vom ersten Moment an turbulent (stimmt nicht ganz: ich hatte gerade so noch Gelegenheit, eine Kanne Kräutertee zu kochen). Anstrengungs-/Angstkopfweh, gegen das auch kein Ibu half – meine Güte, ich würde in der Zombie-Apokalypse komplett versagen, FRESST MICH ZUERST!

Ich versuchte in den ungewohnten Dynamiken, novemberregen in ihrer beruflichen Rolle zu channeln, das half aber nur dabei, nicht zu ätzen. Das wird nie eine Art Situation, in die ich mich werfe, ich will einfach nur nicht da sein. Gerne fände ich heraus, wie ich es schaffe, mich nicht so anzustellen, denn fast nichts an meinen paralysierenden Ängsten hat ein realistisches Fundament.

An diesem von mir geplanten Tag ging erst etwas unerwartet schief, dann aber ging etwas unerwartet glatt.

Appetit war natürlich komplett weg, erst am späten Nachmittag, nachdem alles rum war, zwang ich mir einen Eiweißriegel rein – was lediglich ein Gefühl von Klebrigkeit hinterließ. (Meine eine Fertigkeit in der Zombie-Apokalype: Hungern.)

Als ich dann endlich Schluss machte und loskam, hoffte ich auf die berühmte Wirkung von frischer Luft, zum Glück regnete es gerade nicht. Doch auf dem Weg wurde mein Kopfweh stärker, ich gähnte, das fühlte sich fast wie Migräne an. Ich wollte nur noch ins Bett.

Na gut, auch in diesem Zustand habe ich das Bedürfnis, Anblicke als Foto festzuhalten.

Aber daheim legte ich mich nach kurzem Hallo an Herr Kaltmamsell tatsächlich ins Bett zum Zweck der Reizreduktion. Das tat gut, ich schlief sogar kurz ein. Das tat so gut, dass ich sogar Lust auf Yoga-Gymnastik verspürte, ich hatte mir eine Folge Flow mit Mady Morrison zurechtgelegt. Auch die beruhigte mich.

Als Nachtmahl servierte Herr Kaltmamsell frisch gekochte Ernteanteil-Kartoffeln mit dem Rest Szegediner Gulasch aus der Gefriere, ich aß mit Appetit. Dann gab’s noch Schokolade.

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Der Mastodon-Account “Mirabilia” wurde aktiviert, der allerlei Museen besucht. Gestern war er in der nach acht Jahren Generalsanierung wiedereröffneten Archäologischen Staatssammlung in München, hier können Sie den Besuch begleiten.
Und hier die Pressemitteilung zur Wiedereröffnung.

die Kaltmamsell

2 Kommentare zu „Journal Mittwoch, 17. April 2024 – Arbeitliches Angestelle“

  1. Maria meint:

    „Das wird nie eine Art Situation, in die ich mich werfe, ich will einfach nur nicht da sein. Gerne fände ich heraus, wie ich es schaffe, mich nicht so anzustellen, denn fast nichts an meinen paralysierenden Ängsten hat ein realistisches Fundament.“

    Wenn Sie es herausgefunden haben, geben Sie bitte Bescheid – ich habe mich in Ihren Worten komplett wiedergefunden, und diese Ängste rauben mir in meinem beruflichen Alltag viel Kraft (inklusive Gedankenspirale – wenn dieses und jenes jetzt nicht klappt, werden mich ALLE Beteiligten – intern wie extern – für unfähig halten, Moment, BIN ich vielleicht einfach nur unfähig??).

  2. Hauptschulblues meint:

    Schade, dass es die Angstdogge gibt. Ich hatte in den 70er/80er Jahren einen Doggenmischling, kinderlieb und behütend. Der machte sogar Sorgen kleiner.
    Und: Ruth Klüger ist großartig.

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