Journal Samstag, 6. April 2024 – Freibad und Biergarten Anfang April

Sonntag, 7. April 2024 um 8:12

Gut geschlafen trotz Alkohol am Vorabend. Der Tag begann mild, aber bedeckt.

Es blieb weiterhin ein Sommertag vorhergesagt, tatsächlich kam bald die Sonne heraus. Für meine geplante Schwimmrunde radelte ich also ins Dantebad, ließ mir von Herrn Kaltmamsell vorher den Rücken sonnencremen. Die Kleidung im Straßenbild war vormittags ausgesprochen divers, von Wintermantel bis zu nackten Füßen in Sandalen war alles dabei. Ich hatte mich für 3/4-Hosen und kurze Ärmel entschieden, lag damit genau richtig.

Frau in schwarzer, kurzärmliger Kleidung vor weißer Wand in Wohnung, über den Schultern Rucksackriemen, im Arm ein rotes Handtuch, links durch eine offene Türe Blick in ein sonnendurchflutetes Zimmer mit hellem Holzboden.

Wie erwartet waren die beiden Schwimmbahnen des 50-Meter-Freibeckens im Dantebad ganz schön voll. Auch wenn das Miteinander nicht ganz reibungslos verlief, hatte ich Spaß: Meine zickige Schulter gab komplett Ruhe, zudem hatte ich viel Kraft und Energie bis zum Schluss.

Eine Schwimmbrille mit Sonnenschutz wäre schön gewesen, doch auch dieses Jahr schaffe ich vermutlich nicht, mir die verspiegelte Version meines super sitzenden Modells Fusion Air von Zoggs zu kaufen, weil ich es nur online und nur vom Hersteller finde und sie mich inklusive Versand fast 50 Euro kosten würde. Das ist mir zu teuer, und fürs Durchprobieren anderer Modelle in einem Sportladen bin ich zu faul – zumal sich immer erst beim Schwimmeinsatz zeigt, ob sie auch wirklich passt (eng und wasserdicht sitzend ohne Kopfschmerzen).

… dachte ich. Nach dem Schreiben dieser Zeilen recherchierte ich ein weiteres Mal (im Grunde als Gegencheck, um nicht von Ihnen des Blödsinns überführt zu werden), und voilá: Ein mir bislang unbekannter Schwimmausrüstungs-Shop hatte das Modell gerade im Angebot, ich bestellte es für nicht mal 30 Euro.

Die Liegewiese des Dantebads war noch abgesperrt (hätte ich selber draufkommen können), auf dem winzigen Rasenstückerl neben dem Becken lagen die Leute wie Sardinen in der Dose, die Betonstufen der Zuschauertribüne waren mir zu hart, außerdem waren die anderthalb Stunden Schwimmen vernünftig gesehen genug Sonne für meine Haut: Auch wenn ich Wechselbikini und großes Handtuch dabeihatte, ließ ich ein Sonnenbad bleiben.

Auf dem Rückweg radelte ich einen Umweg über Schwabing – das in der herrlichen Sonne und unter blauem Himmel mit seinen grünenden und blühenden Büschen und Bäumen fast unerträglich hübsch war: Ich holte bei DelMocca in der Clemensstraße Espressobohnen-Nachschub. Beim Heimradeln sah und roch ich erstmals Flieder; ich fürchte, in meiner Wohngegend wurden meine Referenzbüsche Opfer des Schneebruchs. Im Straßenbild dominierten jetzt kurze Hosen und Sommerkleider.

Zum Frühstück gegen zwei plante ich eine nachgereifte Mango mit Joghurt und Hüttenkäse – doch die Mango war getrocknet statt gereift. Ließ sich dennoch essen, davor gab’s einen Lagerapfel aus Ernteanteil, dieser wirklich köstlich.

Halbtotale auf einen Park mit grünenden Bäumen, im Hintergrund ein moderner Kirchturm, im Vordergrund eine Straße mit parkenden Autos.

Aprilsommer im Park.

Kurze Siesta, ausführliche Lektüre der Wochenend-Süddeutschen.

Wettervorhersage der Zeitung mit angekündigten 30 Grad Höchsttemperatur.

Gruslig. Gleichzeitig versuche ich mir klar zu machen, dass dieses Wetter nicht weniger gruslig wird, wenn ich seine positiven Seiten nicht nutze – und nicht genieße.

Fürs Abendessen waren Herr Kaltmamsell und ich mit Freunden also im Schnitzelgarten verabredet. Dort herrschte bereits Betrieb, es gab aber genügend freie Tische. Frühes Abendessen, denn noch wird es bereits vor acht dunkel.

Holztisch in Tageslicht, darauf vier große Teller mit panierten Schnitzeln, Besteck, Biergläsern, auf der gegenüberliegenden Seite sitzen zwei Männer in weißen Hemden.

Die seltsame Körperhaltung des Herrn rechts ist dem Umstand geschuldet, dass er sich gerade zu seinem Hund beugt.

Die Schnitzel (ich hatte meinen Liebling “Cordon bleu Gorgonzola” bestellt) schmeckten köstlich, ebenso die Pommes und das Radler dazu – wir aßen alle vier alles auf. Dazu gab es Berichte von Einkäufen des Tages inklusive Besichtigung, allgemeine Updates.

Heimspazieren in einer weiterhin warmen Nacht, daheim ein wenig Osterschokolade zum Nachtisch.

Im Bett las ich Robert Menasse, Die Vertreibung aus der Hölle aus.

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Erinnern Sie sich noch an die groteske Debatte, weil angeblich Hunderte Millionen deutsche Steuergelder für Radwege in Peru ausgegeben werden? (Wie wenig ich von AfD-Propaganda mitbekomme, bemerkte ich daran, dass ich erst die satirische Bearbeitung des Themas wahrnahm.) Krautreporter nahmen sie zum Anlass, über Entwicklungspolitik zu recherchieren. Hier schenke ich Ihnen das Ergebnis von Isolde Ruhdorfer:
“Fast alles, was du über Entwicklungshilfe denkst, ist falsch”.

Man sollte das wirklich nicht “Entwicklungspolitik” nennen.

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Was Tanz kann (und Kamera). Dahinter steht die CDK Company.

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https://youtu.be/REPPgPcw4hk?si=M1RaoSfJQ9-FztX9

via @buddenbohm

die Kaltmamsell

2 Kommentare zu „Journal Samstag, 6. April 2024 – Freibad und Biergarten Anfang April“

  1. Ilka meint:

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    Gerne gelesen

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  2. Croco meint:

    Immer wieder bin ich beeindruckt davon, wozu der menschliche Körper fähig ist, sei es Ihre ausdauernde Schwimmerei oder das Laufen, sei es diese Tanzperformance.

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