Journal Freitag, 10. Mai 2024 – St. Brück mit Schwimmen, Balkon, Pediküre
Samstag, 11. Mai 2024Gut geschlafen, wäre auch über Weckerklingeln um sechs so gewesen, doch ich wollte ja gerne Herrn Kaltmamsell Milchkaffee machen.
Hell wurde es zu einem sonnigen Tag, das freute mich. Für meine geplante Schwimmrunde konnte ich dennoch nicht ins Dantebad, das wird noch bis nächsten Dienstag überholt.
Ich kam recht früh los, ließ mich aber leider durch das Hoppeln von roter Ampel zu roter Ampel auf der Schleißheimer Straße nerven, auch durch Leute, die zu zweit ratschend nebeneinander radelten und Überholen ohne Lebensgefahr unmöglich machten.
ABER! Die Bahnen im Olympiabad waren eher leer, das Schwimmen lief leicht und nahezu schmerzfrei (ein bisschen Schulter und Kreuz ist immer).
Auf dem Heimweg machte ich einen Umweg für Einkäufe auf der Schwanthalerhöhe. Sherry-Essig scheint ganz aus der Mode gekommen zu sein: Die drei (!) Regale mit Essig im dortigen Edeka waren zur Hälfte von schier unendlichen Varianten Aceto balsamico und “Condimento” belegt – aber kein Sherry-Essig.
Bei Ankunft zu Hause packte ich Einkäufe aus – und war erstmal beschäftigt: Ein Becher Buttermilch war zur Hälfte ausgelaufen (ins Badetuch, mir ist ein komplettes Rätsel, wie er sich daran hatte aufpieksen können).
Es war mild genug für Aufenthalt draußen geworden, ich befreite den Balkon mit dem Staubsauger von den gröbsten Spuren der Unwetter an den Tagen zuvor.
An sich hatte ich für den Nachmittag vor meinem Pediküre-Termin noch einen Museumsbesuch unterbringen wollen, entschied mich dann aber gegen potenzielle Hetzerei und für Gammeln. Frühstück um halb zwei: Apfel, Empanada vom Vorabend – der Teig ist wirklich super, schmeckt auch am nächsten Tag noch und ist saftig.
Ausführliche Zeitungslektüre statt Kunstfoyer der Versicherungskammer (was ich aber hoffentlich noch nachhole).
Irgendwann kam Herr Kaltmamsell aus der Arbeit, erzählte ein wenig, ging an seinen Schreibtisch zum Weiterarbeiten. Ich wiederum spazierte ins Westend zu meiner Kosmetikerin und ließ mir endlich mal wieder die Füße richtig schön machen. Es war mild genug für Jackenlosigkeit – und Sandalen, damit der frische Lack auf den Fußnägeln auf dem Rückweg keinen Schaden nahm. Ich hatte meinen glitzernden Disco-Lack dabei, weil der einfach so viel länger hält als konventionelle Farblacke (und weil er Spaß macht).
Zurück daheim turnte ich eine Runde Yoga-Gymnastik mit viel Dehnung für den durchschwommenen Oberkörper.
Aufs Wochenende wollten wir mit Maibowle anstoßen, seit dem Besuch bei meinen Eltern am Donnerstag hatte ein Sträußchen Waldmeister vor sich in gewelkt. Erst nach gut 24 Stunden hatte er leisen Waldmeisterduft abgesondert – der Waldmeister aus dem Töpferl, den wir in den vergangenen Jahren mehrfach besorgt hatten, war da deutlich schneller und intensiver gewesen.
Herr Kaltmamsell hatte das Sträußchen für anderthalb Stunden in trockenen Weißwein gesteckt, jetzt kam es raus, der Weißwein wurde mit Pizzolato Moscato Spumante Dolce aufgegossen.
Im Alkohol schmeckte man den Waldmeister dann aber deutlich.
Zum Nachtmahl hatte Herr Kaltmamsell die Radieserln aus Ernteanteil verarbeitet. Weil sie mir roh inzwischen nicht mehr bekommen (wie nach dem Essen von Radi muss ich anschließend aufs Unangenehmste Rülpsen und nein, Einsalzen hilft nicht), hatte er Radieschensuppe gekocht.
Schmeckte ok, Suppe mit Sauerrahm immer gut. Den restlichen Ernteanteil-Salat hatte ich mit Zitronensaft-Dressing angemacht, dazu gab es je ein weiteres Stück Empanada vom Vorabend. Nachtisch ein wenig Erdbeeren, viel Schokolade.
Herr Kaltmamsell guckte die Promi-Tanzshow auf RTL, ich ließ mich statt davon lieber von Didier Eribons Ausführungen über alte Menschen deprimieren, die am Ende ihres Lebens durch Übersiedlung in ein Pflegeheim endgültig gebrochen werden.