Journal Samstag, 22. Juni 2024 – Umständlicher Schuh-Umtausch
Sonntag, 23. Juni 2024Eher unruhige Nacht, in meinem Schlafzimmer wurde geschnarcht. Aber bis sieben geschlafen. Unangekündigt sah das Wetter draußen schön aus, für Balkonkaffee war es aber deutlich zu kühl.
Bett abgezogen, Überzüge in die Waschmaschine. Gemütlich über Milchkaffee, Wasser, Tee gebloggt.
Die Abendschuhe waren am Donnerstag aus Dänemarkt eingetroffen – und eindeutig zu klein. Obwohl ich nach gründlicher Lektüre der Größen-Hinweise des Herstellers (fallen eher groß aus, bitte gewohnte Größe wählen) meine übliche Größe bestellt hatte. Also begann ich die Umstände eines Online-Umtauschs gegen eine Nummer größer. Schuhe außer Straßenturnschuhe kaufe ich SO viel lieber im Laden – doch diese silbernen Abendschuhe nach historischem 1930er-Vorbild passen stilistisch halt exakt zum Kleid, dass ich am Samstag zuvor gefunden hatte.
Am Freitag hatte ich meine Retoure auf der Website des dänischen Herstellers angemeldet, die Rücksendeadresse bekommen inklusive der Anweisung, die Schuhe in derselben Verpackung dorthin zu senden. Gestern machte ich mich nach Duschen und Ankleiden für meine Schwimmrunde auf den Weg zum nächstgelegenen DHL-Shop – wo man mich informierte, DHL-Shops nähmen nur Inlands-Päckchen an. Ich war verdutzt, denn ich hatte in einem anderen schon zweimal Pakete in die Schweiz abgegeben. Knurrend marschierte ich also zum Hauptbahnhof, wo eines der wenigen verbliebenen echten Postämter liegt. Nach reichlich Warten, nur zwei Schalter besetzt, gab ich mein Paket ab, zahlte fast 20 Euro Porto und fragte nach dieser seltsamen neuen Regelung für DHL-Shops. Die es, wie sich herausstellte, gar nicht gibt: Der Shopler hatte gelogen, warum auch immer. Ich bin alt und möchte bitte die vielen Postämter von früher zurück.
Ausgesprochen gereizt wegen dieser einstündigen Verzögerung meines Schwimm-Starts schlängelte ich mich durch die Baustellen und vielen Menschen im Bahnhofsviertel zurück nach Hause, auch eine Art Parcour, oder? Dass ich auf dem Weg zum Dantebad mal wieder von roter Ampel zu roter Ampel hoppelnd radelte, trug überhaupt nicht zur Entspannung bei.
Aber dann war die Schwimmbahn fast leer und das Wetter deutlich sonniger als angekündigt – das war schön. Auch wenn sich das Schwimmen ungewohnt anstrengend anfühlte (Schultern). 3.300 Meter hatte ich mir vorgenommen, die wurden dann natürlich auch erfüllt. Auf dem Heimweg Semmelkauf.
Das Heimradeln strengte mich ebenfalls an mit den vielen Baustellen und dichtem Verkehr, außerdem musste ich zweimal für Ohrenzuhalten abspringen: Polizei mit Lalü. An diesem Wochenende gibt es in München so viele Veranstaltungen, dass auch schon egal ist, weswegen man nicht durchkommt. Über die CSD-Parade, die gerade die Sonnenstraße versperrte (und auf der Gegenfahrbahn autofreies Radeln – ! – ermöglichte), freute ich mich aber. Die Musik wummerte noch eine ganze Weile in unsere Wohnung (wieso ist das eigentlich seit Jahrzehnten dieselbe? tanzen die jungen LGBTQ nicht zu Neuerem?).
Frühstück um drei: Pfirsich, Körnersemmeln.
Dann packte ich Reiseorga für die Hochzeit im August an: Wir reisen ein paar Tage früher an und besichtigen Essen etc.
Ab in die Küche: Zum vegetarischen Buffet der Kartoffelkombinat-Mitgliederversammlung am Sonntag steuere ich eine spanische Empanada mit Spinat-Paprika-Füllung bei, den Teig (der wirklich super zu verarbeiten ist) hatte ich bereits morgens geknetet. Diese weitere Füllung notierte ich im Rezept.
Während die Empanada buk, überzog ich mein Bett frisch. Um diese Zeit hatte das schöne Wetter ein Ende: Der Himmel zog zu, es frischte auf, begann schließlich zu regnen.
Das Nachtmahl bereitete Herr Kaltmamsell hauptsächlich aus Ernteanteil: Kartoffel-Linsen-Pü mit Fenchel und Brokkoli, zugekauften Chillis, alles nah-östlich gewürzt. Ich machte einen Rosé dazu auf:
Letztes Jahr hatte dieser Lidl-Wein, Monalie Côtes de Provence, bei einer Blindverkostung des Süddeutschen Magazin am besten abgeschnitten, ich hatte vom Folge-Jahrgang Probierflaschen gekauft. Schmeckte kräftig und gut.
Das Abendessen war herzhaft, die Mischung Kartoffeln/rote Linsen merken wir uns.
Wegen Müdigkeit früh ins Bett, draußen Regenrauschen.