Journal Freitag, 12. Juli 2024 – Wochenabschluss mit wechselndem Wetter und florentiner Brotzeit

Samstag, 13. Juli 2024 um 8:38

Nach recht gutem Schlaf kurz vor Weckerklingeln müde aufgewacht. Nachts hatte ich Regen mitbekommen, umso mehr freute ich mich über einen hellen, trockenen Morgen, dessen Temperatur mir Balkonkaffee ermöglichte.

Blick über die Brüstung eines Balkons mit Pflanzen, im Vordergrund auf einem Tisch Kaffeetasse und Wasserglas, im Hintergrund blauer Himmel, Bäume

Derzeit ist es wieder allmorgendlich spannend, wo ich meine Süddeutsche finden werde. Neben dem regulären Briefkasten hatte ich bereits: Vorm Aufzug im Wohungsgeschoß, vorm Briefkasten auf dem Boden, vor der Haustür auf dem Boden. Heute neu: Zwischen den Gitterstäben des Hoftors, der Feuchtigkeit des Papiers nach lag sie da schon eine ganze Weile.

Ruhiger Arbeitstag. Mittagscappuccino im Westend, ich geriet unterwegs in leichten Regen.

Blick aus Caféfenster, im Vordergrund auf Holz ein Tässchen Cappuccino, draußen Straße, auf der gegenüberligenden Seite geht eine Frau mit Regenschirm vorbei

Mittagessen Quark mit Joghurt, reichlich Nektarinen, die sehr unterschiedlich reif und gut schmeckten.

Nachmittag mit Kreislaufgewackel und Schwindel, pünktlicher Feierabend, ich ging über Lebensmitteleinkäufe beim Vollcorner heim, jetzt wieder in Sonne.

Random Erinnerung: In dem pubertären Alter, in dem Altersgenoss*innen mit Schminke, Frisur und Kleidung provozierten, las ich in einem Artikel über Graphologie, dass nach links geneigte Schrift von Arroganz und Egozentrik zeugten. Und trainierte mir das gezielt an.
(Bis heute in meinem Schriftbild sichtbar.)

Daheim packte ich nur kurz aus, zum frühen Abendessen war ich verabredet: Mit einer Florenz-erfahrenen Freundin im aktuellen Lokal im Müller’schen Volksbad, der Rustikeria. Dort wurde eine florentiner Brotzeit-Spezialität angeboten, die die Freundin kannte und schätzte: Schiaccata, besonders köstlich belegte Bocadillos.

Vor knallblauem Himmel zwei Kirchtürme, davor Bäume

Hin spazierte ich durch Hochsommer, an der Isar herrschte reges Leben.

Außengastronomie vor einem alten Gebäude mit der Aufschrift "Karl Müllersch...", Torbögen

Eigentlich war für Freitagnachmittag Temperatursturz und Regen angekündigt, doch wir konnten im schönen Außenbereich sitzen. Die weiterhin anhaltende Baustelle Ludwigsbrück ignorierten wir, fragten uns aber schon, ob sie ähnlich wie die Baustelle Sendlinger Tor bald 500. Jahrestag feiert.

Auf einem Tisch zwei Bretter mit belegten Brotfladen, dazwischen zwei Gläser Rotwein, ein Schälchen schwarze Oliven

Die belegten Brote (ich hatte eine Variante mit gekochtem Schinken, Thunfischpüree, Ruccola) schmeckten sehr gut, auf den Rotwein (Sangiovese) hatte ich mich schon den ganzen Tag gefreut. Zum Nachtisch aßen wir Tiramisu (gegenüber) und Panna cotta mit Waldfrüchten (im Glas, nicht gestürzt), waren auch damit sehr zufrieden. Die Tischreservierung war eigentlich auf zwei Stunden beschränkt, doch da sich nun wirklich ein Unwetter zusammenbraute, durften wir sitzen bleiben, so lang wir wollten oder es möglich war. Ich bestellte noch einen Hugo.

Das Wetter hielt, bis wir beide in unseren jeweiligen Transportmitteln nach Hause saßen.

In einer Straßenbahn , draußen dunkel, im Fenster spiegelt sich eine Frau, die das fotografiert

Plausch mit Herrn Kaltmamsell, während es draußen blitzte und donnerte, schließlich setzte Regen ein.

Im Bett weiter in Vicki Baum, Es war alles ganz anders. Erinnerungen gelesen – mit großem Vergnügen und Genuss: Auch in solch einem Standard-Genre wie Memoiren schafft Vicki Baum mit leichter Hand Originelles – zum Beispiel indem sie mit Ansage über ihren (doofen, lächerlichen, verachteten) Vater schreibt, tatsächlich aber der Hintergrund, vor dem sie ihn schildert, die eigentlich Geschichte ist, nämlich ihre eigene Lebenssituation zu bestimmten Zeiten. Wie bei Menschen im Hotel wundert mich nicht, dass das Werk (veröffentlicht 1962) bis heute aufgelegt wird.

die Kaltmamsell

1 Kommentar zu „Journal Freitag, 12. Juli 2024 – Wochenabschluss mit wechselndem Wetter und florentiner Brotzeit“

  1. Trulla meint:

    Immer wieder Probleme mit der Lieferung der Süddeutschen und trotz dieses Ärgernisses lesen Sie weiterhin analog?
    Zwar kann ich mir ein Warum vorstellen, fürchte aber, dass die Entwicklung aus ganz anderen Gründen (Papierkosten, Druckereisterben) nicht mehr aufzuhalten ist.

    Wir sind vor Jahren u a. deshalb auf digitales Lesen umgestiegen, um unsere abonnierten Zeitungen von außerhalb wie die Süddeutsche und die Frankfurter Rundschau unabhängig von der Wetterlage überhaupt und noch vor Arbeitsbeginn zu erhalten.
    Ein Abo und 5 Geräte können in der Regel beteiligt werden.
    Inzwischen lesen wir sogar alle Zeitungen und Zeitschriften digital, weil wir nirgends und zu keiner Zeit darauf verzichten wollen.

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